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SSRQ SG III/4 227-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud

Citation : SSRQ SG III/4 227-1

Licence : CC BY-NC-SA

Erkenntnis von Glarus wegen fremder Frauen, die in die Gemeinde Sevelen einheiraten

1745 novembre 23.

Auf Bericht von Landvogt Johann Christoph Zweifel im Namen der Gemeinde Sevelen erkennt Glarus, dass eine fremde Frau, die einen Seveler Gemeindsgenossen heiratet, 200 Gulden mitbringen und 30 Gulden in den Gemeindesäckel zahlen muss.

  • Cote : OGA Sevelen U 1745
  • Date : 1745 novembre 23
  • Tradition : Aufzeichnung (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 23.0 × 35.0
  • Langue : allemand
  • Scripteur : ElmerPersonne : , Landschreiber

  1. Nach dem LandesrechtTerme : von 1639Date : 1639 müssen sowohl fremde MännerTerme : als auch FrauenTerme : bei der HeiratTerme : mit Werdenberger EinwohnernTerme : 200 Gulden VermögenTerme : besitzen (SSRQ SG III/4 174-1, Art. 56). 1742Date : 1742 stellt jedoch der Landvogt von WerdenbergLieu : das Gesuch an GlarusOrganisation : , dass Fremde, die Einheimische aus WerdenbergLieu : heiraten, zukünftig neben 200 Gulden für das LandrechtTerme : 25 oder 30 Gulden für die jeweilige Gemeinde erlegen sollen, wie dies auch im BündnerlandLieu : üblich sei (LAGL AG III.2463:003). Wie das vorliegende Stück zeigt, wird 1745 diesem Gesuch für die Gemeinde SevelenOrganisation : hinsichtlich der HeiratTerme : fremder FrauenTerme : entsprochen. 1749Date : 1749 wird auch der Gemeinde GrabsOrganisation : von Glarus «eine gleiche gnad wie der gmeind SefelenOrganisation : zugestanden» (vgl. die Ratserkenntnis von 1749 sowie die besiegelte Ausfertigung vom 12. Juni 1751Date : 12.06.1751 () im OGA Grabs O 1749-1). Die Verschärfung der Aufnahmepraxis korreliert mit deutlich zunehmenden BeschwerdenTerme : der Gemeinden über die wachsende Zahl der ZuzügerTerme : sowie mit vermehrten Konflikten mit FremdenTerme : um die Erhaltung der Ressourcen ab Mitte des 18. Jh.Date : 1751 – 1800 (besonders in den Gemeinden Grabs und Sevelen, StASG AA 3 A 7-4-7; PGA Sevelen C13; OGA Grabs O 1763-1; O 1767-1; O 1768-2; O 1775-1; O 1776-2; O 1794-1; LAGL AG III.2463:015; AG III.2463:014; AG III.2434:023; AG III.2434:001). Diese Entwicklung ist wohl im Zusammenhang mit dem BevölkerungswachstumTerme : und den wirtschaftlichen Entwicklungen in Werdenberg in der zweiten Hälfte des 18. Jh. zu sehen (zu diesen Veränderungen vgl. Schindler 1986, S. 155–187, 279–288).

  2. Viele GemeindenTerme : beklagen sich bereits im 16. Jh., dass Auswärtige in ihre DörferTerme : ziehen und unentgeltlich ihre GemeindegüterTerme : nutzen. Sie ersuchen deshalb die Obrigkeiten um eine Bewilligung zur AufnahmeTerme : FremderTerme : als NachbarnTerme : oder HintersassenTerme : , damit diese zu einem Beitrag verpflichtet werden können (so z. B. SSRQ SG III/4 121-1; SSRQ SG III/4 133-1). Zur Aufnahme Fremder und zum EinzugsgeldTerme : siehe auch SSRQ SG III/4 109-1; SSRQ SG III/4 121-1; SSRQ SG III/4 165-1; SSRQ SG III/4 184-1, Art. 17; SSRQ SG III/4 216-1, Art. 4; SSRQ SG III/4 229-1, S. 92).

Texte édité


Meine gnädigen hhAbréviation und oberen, landammann und rath gmeinen
standts GlarußLieu :
Organisation :
, haben über den gezimmend gemachten vortrag hrAbréviation
haubtmann Johann Christoph ZweyffellsPersonne : , nomine der gmeind SevelnOrganisation :
in der graffschafft WerdenbergLieu : ,1 erkendt,
das, wann könfftig hin
ein gmeinds-gnoßTerme : zu SevelnLieu : ein frömbdTerme : auß-ländische weibsAjout au-dessus de la ligneapersonTerme :
heürathenTerme : thäte, das ein solche nit allein die zwey hundert guldenUnité monétaire : 200 florins
solle mit sich an guten mittlen in das land zubringen, sonderen
noch zu diesen 200 Unité monétaire : 200 florins in den gmeinds-seckellTerme : noch zu zahlen
schuldig sein dreyßig gut guldenUnité monétaire : 30 florins , welches in das künfftig und zu allen
zeiten geschehen und observiert werden solle. Und wäre, das ein solche
die 30 Unité monétaire : 30 florins nit bezahlte, solche zu keinen zeiten das gmeind rechtTerme : nicht
zugenießen haben solle, den 12./23. 9bris 1745Date : 23.11.1745 ().

LdtschrLandtschreiber ElmerPersonne :
|Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
Gmeine rathserkandtnußTerme :
wegen fremdenTerme : weiberenTerme : in die gemeindTerme :
zu heürahtenTerme : ,
den 12./23. wintermwintermonat 1745Date : 23.11.1745
[Note d’archives au verso :]
No 23Correction par-dessus, remplace : 2b

Annotations

  1. Ajout au-dessus de la ligne.
  2. Correction par-dessus, remplace : 2.
  1. Vgl. das Gesuch LAGL AG III.2429:080.