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SSRQ ZH NF II/3 106-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 106-1

Licence : CC BY-NC-SA

Untersuchung der Grenzsteine zwischen den Herrschaften Greifensee und Grüningen

1711 juin 26 – 27.

Im Auftrag der Rechenherren sollen die Untervögte von Grüningen, Mönchaltdorf, Greifensee und Uster die Grenzsteine zwischen den Herrschaften Greifensee und Grüningen untersuchen und schriftlich dokumentieren. Manche Steine sind auf der einen Seite mit einem Löwen, auf der andern Seite mit einem Greifen gekennzeichnet, weitere mit einem Z. Ein Teil der Steine ist dreieckig, andere sind normale Zehntensteine. Die Grenze verläuft von Guldenen über Eichholz und Neugut nach Rellikon, sodann von Niederuster nach Riedikon und von dort über Breitenloo bis an den Aathalbach. Um die Exklaven Robank und Robenhausen herum gibt es keine Marchsteine. Gemäss der Einschätzung der Abgeordneten sollten auch dort die Grenzen markiert werden, um Konflikte zwischen den beiden Herrschaften und Wetzikon zu vermeiden.

  • Cote : StAZH C III 8, Nr. 49
  • Date : 1711 juin 26 – 27
  • Tradition : Aufzeichnung, Heft (4 Blätter)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.0 × 33.5
  • Langue : allemand

  • Cote : StAZH C III 8, Nr. 63
  • Date : 1732 avril 16
  • Tradition : Abschrift (überarbeitet und beglaubigt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.5 × 31.5
  • Langue : allemand

Über den Grenzverlauf zwischen den Herrschaften GreifenseeLieu : und GrüningenLieu : war es immer wieder zu Streit gekommen (SSRQ ZH NF II/3 5-1, SSRQ ZH NF II/3 33-1, SSRQ ZH NF II/3 43-1 und SSRQ ZH NF II/3 44-1). Bereits im Jahr 1608 wurden die Marchen erstmals ausführlich dokumentiert (SSRQ ZH NF II/3 92-1). Ob die damalige Aufzeichnung für die vorliegende Untersuchung der Grenzsteine beigezogen wurde, ist ungewiss. Bei einem Vergleich der beiden Dokumente zeigt sich jedoch, dass die Grenze 1711 im Wesentlichen noch gleich verlief wie 1608.

Texte édité

Zufolg unßer gnhrrngnädigen herren der herren rechen herrenOrganisation : erkantnuß,
daß die marchen, welliche die herrschafften GrüningenLieu : und
GreyffenseeLieu : entscheiden, ordenlich besichtiget und daß befundene zu papyr gebracht werden solle, alß sind dahin
solche zuerkundigen abgeordnet worden:

Von GrüningenLieu :

untervogt KunntzPersonne : und
untervogt KellerPersonne : von AltorffLieu :

Von GreyffenseeLieu :

untervogt Hanß Conrad DäntzlerPersonne : und
untervogt BachoffnerPersonne : zu UsterLieu :
Welliche befunden, daß an etlichen orthen die marchstein auff einer
seithen mit einem leüwen, auff der anderen seithen mit einem
greyffen bezeichnet, andere aber mit einem Z. Item daß
einiche dreyecket, andere aber gemeine march und zehenden stein
seyen.
Es ward erstlich der anfang gemacht zwüschen beyden GuldinenLieu :
bey Heinrich BruggbachersPersonne : weid und Heinrich EglinsPersonne : im ReüthihofLieu : wisen, allwo GrüningenLieu : , GreyffenseeLieu : und die vogtey KüßnachtLieu :
zusammen stoßend, allda erforderete es, in einem egg bey einem
bächli und graben ein marchstein zusetzen, welcher dem zuhn nach
biß gegem Neüwen HaußLieu : die herrschafften entscheiden wurde.
2. Ist ein stein in Caspar HeerenPersonne : im NeüwhußacherLieu : und ein
marchstein in seinem hanflandächerli.
3. Ein marchstein in Hanß TrachßlersPersonne : wisen.
4. Einer in Geörg WäbersPersonne : im Eich-HoltzLieu : weid.
5. Item ein marchstein in ermeldten WäbersPersonne : weid, unten im
acher.
6. Fehrner ein marchstein in vogt ZollingersPersonne : im NeüwgutLieu : GroßacherLieu : .
[p. 2]Saut de page
7. Ein marchstein in ernannten vogt ZollingersPersonne : im NeüwgutLieu : ,
Ußeren WißenLieu : genant, und gange dann gantz dem bächli
nach nider gegen der LetziLieu : .
8. Solte ein marchstein gesetzt seyn in Rudli ZollingersPersonne : von
RällickenLieu : acher.
9. Ist ein marchstein in ermeldten Rudli ZollingersPersonne : zu RällickenLieu :
acher, im BodenLieu : genannt.
10. Ligt ein halber marchstein in Joggli ZollingersPersonne : von RällickenLieu :
ZellgliLieu : acher. Von da an gangs an daß Kuglen BaͤchliLieu : oben
in GreyffenseeLieu : , dort hören die marchen auff.
11. Solte ein marchstein an statt eines anderen, welcher hinweg
kommen, gesetzt seyn in der StauberenOrganisation : im WylLieu : WalenbachacherLieu : .
12. Ist ein stein in Hanß HegnauwersPersonne : im WylLieu : HartenwißLieu : .
13. Uff der ReitiLieu : , bey der BülenLieu : genannt, soll ein steinen geseßen
seyn, ist hinweg.
14. Item ein marchstein auff der ReithiLieu : , bym TeüffenbachLieu : gntgenannt.
15. Ligt ein marchen auff dem OberriedtLieu : bey Hanß SchneidersPersonne :
von RiedtickenLieu : wißen.
16. Ist ein marchstein auch uffem OberriedtLieu : by dem graben in
Conrad SpillmannsPersonne : von RiedtickenLieu : wisen.
[p. 3]Saut de page
17. Ist ein marchstein hinweg im BrunwinckelLieu : genant, welcher
von zweyenQuantité : 2 persohnen entwendet und an tischmacher zu
SultzbachLieu : für ein maaß weinMesure de volume : 1 mass vin verkaaufft worden, werde
dißmahl zum schleiffen gebraucht.
18. IstCorrection par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Ligtb ein marchstein in alt vogt SchättinsPersonne : zu OberusterLieu : wisen
an der landstraaß gegen der WühriLieu : .
19. Item auch einer im BergholtzLieu : bey Hanß Jogg HämmigsPersonne : von
NoßickenLieu : LochacherLieu : .
20. Ist ein marchstein im KilchenholtzLieu : an der landstraaß
gegen UsterLieu : .
21. c–Ist einerCorrection par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Item–c by der NeüwfurrenLieu : in Hans Heinrich ReiffersPersonne : zu
OberusterLieu : wisen.
22. Ist ein marchstein dreyegkig, im BreitenlooLieu : gntgenannt, mit 1676Date : 1676
bezeichnet.
23. IstCorrection par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Ligtd einer in Heinrich SchättinsPersonne : zu OberusterLieu : SackwißLieu : .
24. Ein marchen e bey vogt HaßlersPersonne : zu SeegrebenLieu : weid und
der landstraaß.
25. Stehet ein marchstein im PurpelgäßliLieu : .
26. Ist ein marchen in der GujerenOrganisation : , gntgenannt PeyersPersonne : zu OtenhußenLieu :
wisen, bym AathelbachLieu : genannt.
27. Stehet ein marchstein im Meßickommer HoltzLieu : und lauth
alter leüthen daselbstumb abgelegtem bericht seye dißer
stein nicht an daß rechte orth gesetzt.
[p. 4]Saut de page
28. Ist ein marchstein zusehen in StoffelsweidLieu : an der landstraaß gegen UsterLieu : . Aldort hören diese beyde herrschafften
auff und stoßt bey OtenhußenLieu : an die graaffschafft
KyburgLieu : .
f
29. Umb den RobanckLieu : umbhin ist kein marchstein, welcher
beyde herrschafften entscheiden thüege, zufinden. Wie
nicht weniger umb RobenhußenLieu : , allwo kein gemerk
einicher marchen zusehen, und wäre fast nöthig,
daß beyde herrschafften und WetzickenLieu : von einanderen
durch marchen entscheiden wurde, dardurch allen deßnahen
erhebenden streitigkeiten vorgebauwen und vergaumt
werden könte.1
Datum den 26ten & 27ten junii anno 1711Date : 26.06.1711 – 27.06.1711.
Cantzlei GreyffenseeLieu : Organisation : .
[p. 5]Saut de page [p. 6]Saut de page [p. 7]Saut de page [p. 8]Saut de page
[Note dorsale au verso :]
Weisung deß eingenommnen
augenscheins, die scheidmarchen
beyder herrschafften GrüningenLieu :
und GreyffenseeLieu : betrbetreffend
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
g–den 27. juniiAjout au-dessous de la ligne par une autre main–g 1711Date : 27.06.1711.
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
GreiffenseeLieu :
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
GreiffenseeLieu :

Annotations

  1. Suppression : r.
  2. Correction par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Ligt.
  3. Correction par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Item.
  4. Correction par une autre main au-dessous de la ligne, remplace : Ligt.
  5. Suppression Par une autre main : ligt.
  6. Suppression : 29.
  7. Ajout au-dessous de la ligne par une autre main.
  1. Eine weitere Exklave der Herrschaft GreifenseeLieu : befand sich in NeubrunnLieu : ; dort waren die Grenzen zur Grafschaft KyburgLieu : und zur Gerichtsherrschaft des Junkers Hans Wilhelm von BreitenlandenbergPersonne : bereits im Jahr 1563 festgelegt worden (SSRQ ZH NF II/3 80-1).