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SSRQ ZH NF II/3 5-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 5-1

Licence : CC BY-NC-SA

Kundschaft über den Grenzverlauf auf dem Greifensee

ca. 1374 – 1375.

In einem Streit über den Grenzverlauf auf dem Greifensee wird Kundschaft eingeholt. Verschiedene Zeugen sagen aus, sie hätten von ihren Vorderen erfahren, dass der See vor Riedikon zum Hof Mönchaltorf gehöre, und zwar bis zum Breitenstein, der zwischen Uessikon und Maur liegt, und von dort in gerader Linie über den See bis zum Breitbrunnen. Vor Zeiten habe es darüber einen Streit gegeben zwischen Diethelm und Friedrich von Toggenburg sowie Hermann von Landenberg, in dessen Folge die Toggenburger den Leuten von Greifensee ihre Netze zerschnitten, die Fischer gefangen setzten und sie in Grüningen in den Turm sperrten.

  • Cote : StAZH A 85, Nr. 1
  • Date : ca. 1374 – 1375 (ca. 1374/1375)
  • Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • État de conservation : Restauriert
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 23.5 × 30.0
  • Langue : allemand

Zu den Streitigkeiten zwischen ToggenburgOrganisation : und LandenbergOrganisation : , von denen die Befragten erzählen, muss es zwischen 1314 und 1331 gekommen sein. In dieser Zeit amtierten die ToggenburgerOrganisation : als österreichische Pfleger in GrüningenLieu : (UBZH, Bd. 9, Nr. 3312). Ab 1331 waren dann die LandenbergerOrganisation : Pfleger von GrüningenLieu : (UBZH, Bd. 11, Nr. 4368 und 4447). Die Kundschaft wurde demnach in der folgenden Generation eingeholt, also in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und vermutlich nach 1374, nachdem das Amt GrüningenLieu : an den österreichischen Kammermeister Heinrich GesslerPersonne : verpfändet worden war. Parallel zu der Kundschaft entstand nämlich ein weiteres Schreiben gleichen Inhalts, das sich ausdrücklich an den Kammermeister richtet (StAZH A 85, Nr. 2). Möglicherweise führte der Handwechsel der Herrschaft GreifenseeLieu : von den LandenbergernOrganisation : zu den Grafen von ToggenburgOrganisation : in den Jahren 1369 bis 1375 dazu, dass über die Zugehörigkeit des Sees erneut verhandelt wurde (SSRQ ZH NF II/3 4-1 und SSRQ ZH NF II/3 6-1). Vgl. Frei 2006, S. 40; Zimmermann 1990, S. 7.

Die beiden Papierrödel befanden sich ursprünglich im Besitz der Familie GesslerOrganisation : und kamen beim Verkauf der Herrschaft GrüningenLieu : im Jahr 1408 zusammen mit weiteren Archivalien an die Stadt ZürichLieu : (StAZH A 124.1, Nr. 5).

Texte édité

Herr, dis ist die kunschaft von des GriffensewesLieu : wegen.
Des ersten het der alt Heinrich MurerPersonne : geseit, das er voͤr ein
recht warheit wol wis, das vormals ouch mest des darumb
si gesin und mit geswornen eiden erzu̍get sig, adas der
GriffenseLieu : in den hof ze AltorfLieu : hoͤrt unz an den Breiten
Stein
Lieu :
, der zwischen OesikonLieu : und MureLieu : lit, und von dem stein
gelich u̍ber se unz an den brunen, den man nemt der Breit
Brun
Lieu :
.
Item das selb het Werli KofmanPersonne : ouch geseit, das ers vor ein recht
warheit wis.
Item Hans SumerlPersonne : von Tu̍fentalLieu : seit ouch bi sim eit, a[l]Complété(e) par analogiebs der alt c
Heinrich MurerPersonne : . Frischi Hu̍ndlerPersonne : seit ouch a[l]Complété(e) par analogieds der alt Heinrich MurerAjout au-dessous de la ligneePersonne : .
Item so seit Hans TriegerPersonne : von GroͤningenLieu : und Roedi OͤtingerPersonne :
von EgLieu : und Roedi f Ku̍ngPersonne : von RietikonLieu : , das si
von ir vordren voͤrnomen haben, wer ein recht warheit,
das der se in den hof gen AltorfLieu : hoͤrt unz an den Breiten
Stein
Lieu :
und unz an den Breiten BrunenLieu : eitwedrent lanz ab.
Item so seit Berschi KellerPersonne : und sin bruͦder HermanPersonne : und Oulrich
Weber
Personne :
, das si von ir vordern voͤrnomen haben, das si voͤr ein
recht warheit wissen, das der se in den hof ze AltorfLieu : hoͤrt
voͤr RietikonLieu : ab unz an den BretenAinsi BrunenLieu : .
Si sprechent ouch, das die stoͤs sigen gesin zwischen graf
Diethelm von TogenburgPersonne : dem alten und graf FridrichPersonne : ,
dir herren vatter, zuͦ eim teil und zwischen her Herman
von LandEndommagé par coulure d’encre, lecture incertainegenberg
Personne :
, dir von LandenbergOrganisation : vatter, zuͦ dem ander
teil, und ei das der saz beschech und bericht wurt, a[l]Complété(e) par analogiehs hie vor
gesriben stat, das die herren von TogenburgOrganisation : den von
GrifenseLieu : dich ir garn zerhu̍wen und die vischer viengen
und leitenz in den tuͦrn gen GruͦeningenLieu : unz uf die
stunt, das men abgeleit wart.
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
Kuntschafft von des
sews und der vischentzn
weͣgen GryfenseLieu :

Annotations

  1. Suppression : w.
  2. Complété(e) par analogie.
  3. Suppression : Beibich.
  4. Complété(e) par analogie.
  5. Ajout au-dessous de la ligne.
  6. Suppression : Oͤtinger.
  7. Endommagé par coulure d’encre, lecture incertaine.
  8. Complété(e) par analogie.