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SSRQ ZH NF II/11 77-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, par Ariane Huber Hernández et Michael Nadig

Citation : SSRQ ZH NF II/11 77-1

Licence : CC BY-NC-SA

Erkenntnis in der Klage des Weibels von Schwamendingen über den entstandenen Schaden beim Brennen von Asche im Wald

1558 avril 4.

Der Weibel von Schwamendingen beklagt, dass durch das Brennen von Asche im Wald viel gesundes Holz zerstört werde, das die Armen üblicherweise auflesen. Das Stift entscheidet, dass die drei Geschworenen von Schwamendingen nach ihrem Gutdünken das Brennen verbieten dürfen. Es sollen die Geschworenen die Gewalt haben, mit den Stiftspflegern über eine Busse zu befinden und dies in den anderen Holzordnungen festzuhalten.

  • Cote : StAZH G I 22, fol. 46v
  • Date : 1558 avril 4
  • Tradition : Eintrag
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 13.5 × 33.0
  • Langue : allemand

Die Pflicht des Weibels, Verstösse zu «leiden», also anzuzeigen, wurde in Amtseiden oder Ordnungen immer wieder betont. In diesem Fall führte das zu Problemen: vier Jahre später endete ein Streit zwischen dem StiftOrganisation : und den Hubern von SchwamendingenLieu : damit, dass Franz MeyerPersonne : , dem Weibel von SchwamendingenLieu : , von den Hubern das Hirtenamt entzogen wurde, das er bis dahin in Personalunion ausgeübt hatte. Ausgegangen war der Streit davon, dass die SchwamendigerLieu : bei der Bestellung des Weibels, wofür das GrossmünsterOrganisation : zuständig war, mitreden wollten, um jemanden zu wählen, den sie laut Darstellung des StiftsOrganisation : «in irem gwalt» haben würden und «sy nit leiden dörffte» (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 79).

Auch wenn hier den Geschworenen und Pflegern erlaubt wurde, eine Busse festzulegen und in die Holzordnung aufzunehmen, findet sich in späteren Holzordnungen (z.B. StAZH G I 3, Nr. 112 von 1563 oder SSRQ ZH NF II/11 89-1 von 1573) keine entsprechende Bestimmung.

Texte édité


Der weibel
zeiget grossen mißbruch mit dem eschen
brännen im wald, dadurch vil gsund
und guͦt holtz verderbt wirt und
den armen das nütz holtz entzogen,
das sy ufläsen möchtind.
Ward erkennt, die dryQuantité : 31 sonds für die gmeind
heimbringen, und so es inen gfalt, pott
nen vom obervogt, und es denen
verbüten, so es tuͦnd, und den dryenQuantité : 3
gwalt gen, mit den herren pflägeren
ein buͦß darüber zestimmen und zuͦ
den anderen holtzordnungen uf ze
schriben.

Annotations

    1. Gemeint sind die drei Geschworenen.