SSRQ SG III/4 164-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der
Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud
Citation : SSRQ SG III/4 164-1
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Vereinbarung zwischen Sax-Forstegg und Hohensax-Gams über den Titel «Hohensax», Grenzen, Abzug, Steuern, Fischfang in der Simmi, Zehnt von Sax, Feiertagsheiligung, Trostung und die Aufnahme von Kundschaften
1623 septembre 4. Gams
Description de la source
- Cote : StASG AA 2 U 51
- Date : 1623 septembre 4 (fünff unnd zwentzigisten tag augstmonats, alten calenders) Tradition : Original
- Support d’écriture : Pergament
- Dimensions l × h (cm) : 65.0 × 32.0 (Plica : 9.0 cm)
- 7 sceaux :
- Säckelmeister und Ratsherr Heinrich BrämPersonne : , cire dans une boîte en bois, rond, attaché à une lanière en parchemin, bien conservé
- Leonhard HolzhalbPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- Langue : allemand
Présentation de la situation de tradition
- Cote : StASG AA 2 U 51a
- Ancienne cote : StASG AA 2 U 51
- Date : 1623 septembre 4 (fünff unnd zwentzigisten tag augstmonats, alten calenders) Tradition : Original
- Support d’écriture : Pergament
- Dimensions l × h (cm) : 65.0 × 28.0 (Plica : 7.0 cm)
- 7 sceaux :
- Säckelmeister und Ratsherr Heinrich BrämPersonne : , cire dans une boîte en bois, rond, attaché à une lanière en parchemin, bien conservé
- Leonhard HolzhalbPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, dans une boîte en bois
- Langue : allemand
- Cote : StASG AA 2 A 4-2-11
- Ancienne cote : StASG AA 2 A 4-2
- Date : 17 e s. Tradition : Abschrift (2 Doppelblätter)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
- Cote : StASG AA 2 A 4-2-12
- Ancienne cote : StASG AA 2 A 4-2
- Date : 17 e s. Tradition : Abschrift (2 Doppelblätter)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
- Cote : StASG AA 2 A 4-2-13
- Ancienne cote : StASG AA 2 A 4-2
- Date : 17 e s. Tradition : Abschrift (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
- Cote : LAGL AG III.2432:007
- Date : 17 e s. Tradition : Abschrift (Doppelblatt, 4 Seiten beschrieben)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 21.0 × 33.0
- Langue : allemand
- Cote : PA Hilty S 006/034
- Ancienne cote : No. 93
- Date : 1677 novembre 20 Tradition : Abschrift (Doppelblatt)
- État de conservation : gut, Ränder mit Papier verstärkt
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 21.0 × 33.0
- Langue : allemand
- Cote : OGA Gams Nr. 93
- Date : 18 e s. Tradition : Abschrift (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
- Cote : StAZH A 346.5, Nr. 293
- Date : 1738 Tradition : Abschrift (Einzelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Langue : allemand
Commentaires
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Der vorliegende VergleichTerme : zwischen den Orten ZürichOrganisation : als Obrigkeit von Sax-ForsteggLieu : und den beiden Orten Schwyz und GlarusOrganisation : als Obrigkeit von Hohensax-GamsLieu : hat wohl nie Gültigkeit erlangt. Von den sieben SiegelnTerme : in Holzkapseln sind nur die ersten beiden Siegel von Zürich vorhanden. Die übrigen fünf Kapseln sind nie mit den Siegeln der Verordneten versehen worden. Sie enthalten nur ungesiegeltes WachsTerme : , das wohl als Zeichen der Ungültigkeit mit Längs- und Querstrichen versehen wurde. Die beiden Orte Schwyz und Glarus haben den Vertrag nicht akzeptiert, weshalb die Streitigkeiten um die HerrschaftsgrenzenTerme : sowie weiterer Punkte zwischen den beiden Herrschaften bis 1652Date : 1652 weiter schwelt (vgl. dazu das Teildossier StASG AA 2 A 04-2 sowie LAGL AG III.2419:022; FA Berger 82.00.03.001; StASZ HA.IV.404, Nr. 18, Nr. 26). Laut eines Schiedsprojekts von 1640 soll als Landesgrenze das hinter der Burg HohensaxLieu : liegende TobelTerme : gelten, in das der Klein MülbachLieu : fliesst, der gegen das Dorf SaxLieu : geht, und dann hinauf bis ins GulatobelLieu : und von da hinauf in den höchsten Berg. Somit wäre der umstrittene Landstrich etwa gleich geteilt (StASG AA 2 A 4-2-42).
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Schliesslich treffen sich die Parteien ZürichOrganisation : , Schwyz und GlarusOrganisation : am 7. und 8. November 1652Date : 07.11.1652 – 08.11.1652 zu einer KonferenzTerme : in GrütLieu : beim Schloss HohensaxLieu : und nehmen zusammen mit Gemeindevertretern aus GamsOrganisation : und SaxOrganisation : einen Augenschein vor wegen der umstrittenen HerrschaftsgrenzenTerme : beim Schloss HohensaxLieu : und einigen sich folgendermassen (Vidimus: PA Hilty S 006/037; Kopien: OGA Sax 07.11.1652–08.11.1652; OGA Gams Nr. 112b; Regest: EA, Bd. 6/1a, Art. 79):
1. Die Grenzen, die vor dem Stadtgericht in ZürichLieu : 1497Date : 1497 festgelegt wurden, sollen weiterhin gelten. Weitere Grenzen werden beschrieben.
2. Die Gemeinden GamsOrganisation : und SaxOrganisation : behalten gemäss Urkunde von 1476Date : 1476 ihre NutzungsrechteTerme : .
3. Die WälderTerme : und GüterTerme : der Gamser bleiben vom ZugrechtTerme : , EnteignungTerme : (Abschatzung) und AbzugTerme : befreit.
4. KaufgeschäfteTerme : können selber gefertigt werden. Falls sie vor einer Obrigkeit gefertigt werden, muss dies diejenige Obrigkeit sein, in der das verkaufte Gut liegt.
5. An der umstrittenen Grenze wurden HäuserTerme : gebaut, weshalb der Streit entstand. Neue Häuser dürfen hier nicht mehr gebaut werden.
6. Die SaxerOrganisation : müssen nur die gebotenen FeiertageTerme : einhalten und dürfen an anderen Feiertagen von den GamsernOrganisation : ungehindert arbeiten.
7. Die FischvorrichtungenTerme : (Fächer) der Saxer in der SimmiLieu : werden belassen.
8. Die von den Saxern abgelösten ZinseTerme : etc. in GamsLieu : sollen nicht mehr beim AufrittTerme : des LandvogtsTerme : verlesen werden.
Am 23. Dezember 1652Date : 23.12.1652 wird über den Vergleich eine Urkunde ausgestellt (alle drei Originale liegen in Schwyz: StASZ HA.II.1388). Wieder siegelt nur Zürich, die anderen beiden SiegelTerme : fehlen. Der Vergleich scheint aber trotzdem Gültigkeit erlangt zu haben: 1654Date : 1654 muss Adam RhynerPersonne : wegen dieses Vergleichs sein neu erbautes HausTerme : auf der umstrittenen GrenzeTerme : im GrütLieu : schleifen. Wegen der hohen Kosten, die den Besitzer in ArmutTerme : stürzen können, bittet der Landvogt von Sax-Forstegg Zürich um finanzielle Unterstützung, da die Gemeinde SaxOrganisation : nicht helfen will (StAZH A 346.4, Nr. 178). Im gleichen Jahr werden die Herrschaftsgrenzen von den Vertretern der beiden Herrschaften erneuert und GrenzsteineTerme : gesetzt (OGA Gams Nr. 113). Nach diesen Vorkehrungen sind keine Konflikte mehr zwischen den beiden Herrschaften überliefert (vgl. jedoch einen Streit von 1692 zwischen Privaten um ein Gut im Grüt und einen Buchenwald der Saxer [OGA Sax 26.04.1692]).
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Zu den Grenzen zwischen den beiden Gemeinden SaxOrganisation : und GamsOrganisation : vgl. den sogenannten Gadölbrief von 1476Date : 1476 (SSRQ SG III/4 69-1); über das Gebiet der Alp GadölLieu : (Igadeel) und GämpelerbodenLieu : wird nochmals 1697Date : 1697 und 1798Date : 1798 gestritten (OGA Gams Nr. 129, Nr. 130; OGA Sax um 1798).
Texte édité
Annotations
- Vgl. die Gemeindegrenzen im Streit zwischen Gams und Sax 1476 (SSRQ SG III/4 69-1) sowie die Herrschaftsgrenzen von Hohensax-Gams (SSRQ SG III/4 59-1; SSRQ SG III/4 94-1).↩
- Vgl. dazu auch die Abmachungen zwischen Sax und Gams im Gadölbrief von 1476 (SSRQ SG III/4 69-1). 1538Date : 1538 erlaubt der Freiherr von Sax-HohensaxOrganisation : den GamsernOrganisation : und GrabsernOrganisation : , die in der Freiherrschaft Sax-ForsteggLieu : Güter besitzen, sich von der Steuer loszukaufen (OGA Gams Nr. 51).↩
Résumé
Heinrich Bräm, Säckelmeister, und Leonhard Holzhalb, Landvogt von Sax-Forstegg, als Abgeordnete von Zürich, Johann Sebastian Ab Yberg, Landammann, und Melchior Betschart, alt Landvogt im Gaster, als Abgeordnete von Schwyz, sowie Hans Heinrich Schiesser, Landammann, Heinrich Hässi, Statthalter, und Fridolin Tolder, Landvogt im Gaster, als Abgeordnete von Glarus, vereinbaren nach einem Augenschein zwischen Sax-Forstegg und Hohensax-Gams:
1. Der Titel «Hohensax» und die alte Burg Hohensax sollen gemäss vorgelegtem Urbar den beiden Orten Schwyz und Glarus gehören. Die Grenzen zwischen den Herrschaften Hohensax-Gams und Sax-Forstegg mit Frischenberg bleiben gemäss vorgelegter Urkunde bestehen.
2. Es gilt das Gegenrecht bezüglich des Abzugs: Von 100 Gulden soll 5 Gulden Abzug genommen werden. Liegenschaften sind bis zum Verkauf befreit. Geschworene Schätzer schätzen die Fahrhabe.
3. Auf den Abzug vom Verkauf des Zehnten in Sax wird verzichtet.
4. Der Bach Simmi soll vom Rhein bis an die Grenzen von Gams nur von einem Bort bis in die Mitte mit Fischfächern besetzt werden.
5. Frevel und Delikte werden nach eidgenössischem Recht gebüsst.
6.1 Steuerfreie Güter sollen weiterhin steuerfrei bleiben.
6.2 Güter von Saxern in der Herrschaft Hohensax-Gams dürfen an Feiertagen nicht bebaut werden.
6.3 Das Befahren der Landstrasse soll kulant gehandhabt werden.
7. Zeugen sollen vor Gericht aussagen, unabhängig davon, in welcher Herrschaft sie wohnen.
8. An dem Ort, an dem Trostung gefordert wird, wird auch Recht gesprochen.
9. Man soll gegenseitig nichts in Arrest legen, sondern Rechtshändel wegen Schulden gehören vor Gericht.
Von den Ausstellern siegeln nur die zwei Gesandten von Zürich.