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SSRQ ZH NF I/1/3 150-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner

Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 150-1

Licence : CC BY-NC-SA

Beratungen hinsichtlich der an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich gerichteten Forderungen der Landschaft

1532 février 3.

Die Verordneten des Rates der Stadt Zürich beratschlagen über die von der Landschaft eingereichten Artikel. Diese beinhalten die Forderung nach einer förmlichen Beurkundung der im Anschluss an den Zweiten Kappelerkrieg erzielten Übereinkunft, die Einhaltung des Verbots kriegstreiberischer Reden seitens der Pfarrer, Massnahmen gegen die Teuerung bei Brot und Wein sowie die Versorgung von Waisen, deren Väter im Kappelerkrieg gefallen sind.

Die Aufzeichnung entstand einige Wochen nach Abschluss des Zweiten KappelerLieu : Landfriedens im Kontext der Spannungen zwischen der Stadt ZürichLieu : und ihrer Landschaft. Vorangegangen war der von HorgenLieu : aus ergangene Aufruf zur Abhaltung einer Landsgemeinde in MeilenLieu : Organisation : auf Anfang Januar 1532 (StAZH A 93.2, Nr. 70). Am selben Ort hatten bereits im November des vorangehenden Jahres Vertreter aller Teile des Zürcher HerrschaftsgebietsLieu : ihre Beschwerden zuhanden der Obrigkeit formuliert (sogenannte Meilener Artikel, StAZH A 95.1, Nr. 10.2). Nicht zuletzt angesichts der Schwäche ihrer eigenen Position nach dem verlorenen Krieg hatte die Stadt den Artikeln im Wesentlichen zugestimmt und diese in ihr Mandat vom 9. Dezember 1531 (StAZH A 93.2, Nr. 68) aufgenommen. Die Situation konnte dadurch jedoch nicht nachhaltig beruhigt werden. Wesentliche Gründe dafür waren die Zurückhaltung der Obrigkeit, wie im Mandat zugesagt Verurteilungen wegen Kriegstreiberei auszusprechen sowie die Wiedereinsetzung des auf der Landschaft unbeliebten Hauptmanns der ZürcherLieu : Truppen im Zweiten Kappelerkrieg, Hans Rudolf LavaterPersonne : , als Landvogt von KyburgLieu : .

Über den Verlauf der zweiten Landsgemeinde in MeilenLieu : sind wir nur ungenügend unterrichtet. Johannes StumpfPersonne : , der in seiner Darstellung den Anliegen der Landleute generell ablehnend gegenübersteht, vermeldet, dass aufgrund der Verschiedenartigkeit der Ziele der beteiligten Ämter und Vogteien keine gemeinsamen Forderungen beschlossen werden konnten (Stumpf, Reformationschronik, Bd. 2, S. 272). Ein anderes Bild vermittelt jedoch die vorliegende Aufzeichnung: So hatte der RatOrganisation : von der Landschaft wohl im Verlaufe des Januars 1532 vier neue Artikel erhalten, zu deren Beratung er eine Kommission einsetzte. Mit der Forderung, die bis anhin einzig in Form des Mandats vom Dezember 1531 festgehaltene Übereinkunft zwischen Stadt und Landschaft auch förmlich als Urkunde ausgestellt zu bekommen, sollte das bisher Erreichte zusätzlich abgesichert werden. Neu hingegen sind Artikel 3 und 4 (Massnahmen gegen die Teuerung und Versorgung der Kriegswaisen), die in der ersten MeilenerLieu : Beschwerdeschrift noch nicht enthalten gewesen waren.

Bezüglich des ersten Artikels entschieden die Ratsverordneten, dem Begehren der Landschaft stattzugeben und die Übereinkunft in leicht abgewandelter Form als Urkunde (SSRQ ZH NF I/1/3 151-1) auszustellen. Ein Entwurf mit Anweisung an Stadtschreiber Werner BeyelPersonne : zur Abfassung der Urkunde datiert vom 10. Februar 1532 (StAZH A 95.2, Nr. 1.1.4). Die vorliegende Aufzeichnung gibt einen Einblick in den internen Entscheidungsprozess des RatesOrganisation : , welcher der Ausstellung des Kappelerbriefs vorausging. Insbesondere belegt das Diskussionsprotokoll die Existenz zweier Fraktionen innerhalb der städtischen Obrigkeit: Während ein Teil der Ratsherren die geforderte förmliche Beurkundung der Übereinkunft als eine Möglichkeit zur Beruhigung der angespannten Lage und somit letztlich zur Festigung der geschwächten Stellung ZürichsLieu : sah, warnte die andere Seite davor, dass dieser Schritt die Obrigkeit später «gerüwen» könnte. Kurzfristig setzte sich die erste Sichtweise durch, längerfristig begann die Stadt im Zuge der weiteren Intensivierung und Territorialisierung ihrer Herrschaft die der Landschaft einmal gegebenen Zugeständnisse tatsächlich als Hypothek anzusehen. Dies zeigt sich darin, dass sie später die auf der Landschaft verwahrten Exemplare des Kappelerbriefs sowie der Waldmannschen Spruchbriefe (exemplarisch: SSRQ ZH NF II/3 38-1) nach Möglichkeit wiederum einziehen liess (zur weiteren Rezeption des Kappelerbriefs vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 151-1).

Mit dem die Teuerung betreffenden Artikel relativiert die Aufzeichnung zudem die von Anton Largiadèr vertretene Sichtweise, dass ökonomische Motive bei der Unzufriedenheit der Landschaft im Anschluss an den Zweiten Kappelerkrieg keine bedeutende Rolle gespielt hätten, im Gegensatz zum Waldmannhandel von 1489 (vgl. Largiadèr 1920, S. 45). Bereits in den Jahren 1529/30 hatte der RatOrganisation : mittels des in der Aufzeichnung erwähnten gedruckten Mandats (SSRQ ZH NF I/1/11 7-1) sowie mit einer neuen Bäckerordnung (SSRQ ZH NF I/1/3 148-1) und einer schärferen Reglementierung des Gewerbes der Müller (StAZH A 77.1, Nr. 14) versucht, die Preise zu stabilisieren und die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Laut StumpfPersonne : waren diese Massnahmen jedoch unmittelbar nach dem Krieg auf Druck der Bäcker vorübergehend ausgesetzt worden (Stumpf, Reformationschronik, Bd. 2, S. 269). In der vorliegenden Aufzeichnung kündigt der RatOrganisation : demgegenüber an, seine Vögte zur Einsetzung von Preisinspektoren (sogenannte «schetzer») zu verpflichten, um Missbräuche auf der Landschaft zu verhindern. Obwohl diese Bestimmungen letztlich nicht in den Kappelerbrief aufgenommen wurden, weist dies auf die anhaltende Bedeutung des Problems der Teuerung hin.

Allgemein zu den Kappelerkriegen vgl. HLS, Kappelerkriege; zu den Forderungen der Landschaft im Anschluss an den Zweiten Kappelerkrieg vgl. Stucki 1996, S. 218-219; Meyer 1976, S. 263; Maeder 1974, S. 136; zur Thematik der Brotpreise vgl. Brühlmeier 2013, S. 277-278.

Texte édité

Artigkel, so die biderwennlüth ab miner herren lanndtschafft denselben minen herren früntlich fürgethragenn unnd inen die gnedigklich nachzelaßenn unnd zuvergünstigen zum flyssegesten gebettenn hand, uff sant BlasienPersonne : tag anno etcAbréviation xvc xxxiiDate : 03.02.1532 (des fêtes religieuses)

[1] Erstlich, als gedachte mine herren unnd die biderw lanndtschafft zuͦ nutz, frommen, uffnung unnd wolfarth gemeyner ir statt unnd lannds, ouch zuͦerhaltung gemeynen fridens unnd burgerlicher, fründtlicher eynigkeyt sich etlicher artigklenn miteynander verglycht unnd inn schrifftlich verfaßt, ist ir bitt, das mann hierumb brieff unnd sigell uffrichten welle.

[2] Zum annderen, alßdann inn gemeltenn artigklenn unnder annderem versaͤchenn, das die priester sich inn iren predigen nunhinfür etwas geschigkter und fründtlicher halten unnd baß dann bißhar uff frid unnd ruͦw thrachtenn söllind, unnd aber (alls sy vernommen) etlich predicanten villicht zuͦ statt unnd zuͦ lannd, demselben sydhar nit nachkommen, darus sy lichtlich, wie vor zuͦ grosser unruͦw kommen möchten. Syge deßhalb ir thrungelich beger, das mine herren dest flissiger insechung thuͦn, damit sollichem gelept werde.

[3] Zum dritten, alßdann mine herren cristennlicher meygnung ettliche mandata unnd guͦt ordnungen1 ußgan laßen, unnd damit die wingkel wirtshüser, schweeren, suffen, spylen, tanntzen, eebruch, [p. 2]Saut de page zerhowene kleyder unnd unmassen abgestelt, deß sy wol zefriden werind, ouch deß sinns, mine herren hellffenn daby zehanndthaben. Als aber dieselben mine herren inen darneben ouch bewilliget, sy by iren altharkomen gerechtigkeytenn, offnungen belybenn zelaßenn unnd doch dieselben ire hoffroͤdel, deßglichenn der ußgangen trugk2 deß vermögens, das die begken unnd wirdt biderwlüt nit also überthüren, sonnder inen das ir weͣrden unnd schaͤtzen laßenn sölten, das aber nit gehalten, sonnder an etlichen enden gar nach der halb teyl am wyn zuͦ übernutz genommen, mitt bitt, hierinn inseͣchung zethuͦn, damit sollich unmaß abgestelt wurde.

[4] Zum vierdten were ir bitt, diewil vergangener empoͤrung vil vatterloser kinder wordenn, ob etlich derselbenn keine fründ oder sunst nützit hetten, das dann mine herren denselben, wo es die nodturfft erfordert, vätterlich trost, hillff unnd hanndtreychung thuͦn wellent.

Als nun gemelte mine herren inn disen dingen nit gahen wellen, sonnder sollich artigkel, was inen darinn zethuͦn oder zelassen, etlichen herren iren radtsfründen zuͦberadtschlachen bevolchen, habennd sich dieselbenn über den ersten artigkel der brieffenn halb zweyerley meynnung endtschloßen.

[p. 3]Saut de page

Für die erste bethrachtung, so ist etlicher herren meynung, habind sys recht verstannden, so syg es anfenngklich, als mann sich der artigklenn verglycht, die meynung gesin, das mann brieff darumb uffrichten welle, diewil dann mine herrenn sich vornaher der anndern verthraͤgen halb, die mann inn vergangenen unruͦwen mit der biderwen landtschafft gemacht, nit beschempt, den biderwenlütenn brieff darumb zegeben,3 unnd dann dieselben mine herren den biderwenlüten jetz ouch nützit dann eerlichs, zimmlichs unnd billichs nachgelassen, deß sy sich waͤder vor gott noch der welt zuͦbeschemmen hand. Darneben ouch mine herren sunst mit vil unruwen beladen und nit bedoͤrffend, diser unruͤwigen zit unwillen, sonder willenn unnd fründtschafft by den iren zemachenn unnd sy inn eeren zehan. Dartzuͦ mine herren jetz on das leyder verschreygt, das sy vil zugeseyt und wenig halten, damit dann die biderwennlüt sich zubeclagen nit ursach haben mögind, als ob man von dem, das man inen zuͦgeseyt fallen unnd inen nit halten welle unnd dann ein ersame, tapfere obergkeyt keyn schühens haben solle, das mit brieffen zubecrefftigen, das sy mit wordtennn eyn mal zuͦgeseyt, das mann dann wyteren unwillen unnd nachteyl zuͦverhüten, brieff unnd sigel über obgemelte artigkel uffzuͦrichten nit abschlachenn soͤlle.

Für die annder meynnung, diewyl sich die mentschen, sachenn unnd loͤuff fuͤr unnd für aͤnderent und, ob gott will, nach unnd nach zuͦ besserung richtend, dermaß, das man über nacht eins andern bedacht werden moͤchte, unnd sich ein statt lychtlich mit brieff unnd siglen vertüffen, das sy näherwärds [p. 4]Saut de page gerüwen unnd iren zuͦ unstadtenn reychen moͤchte, und mann dann meer uff geschrifftlichenn, dann uff geredten wordtenn hafften, unnd die zuͦ vortheyl ußlegen mag, darnebenn es ouch unnderthanen nit gezimmen will, ir obergkeyt eins jeden schlechten zuͦsagens halb umb brieff unnd sigel zuͦersuͦchen. Zuͦdem es inen ouch gar von unnoͤdten, so sy doch geschrifftlich abscheyd darumb by hannden hand, die inen zur gedaͤchtnuß gnuͦgsam sind, deßhalb es meer für ein gesuͦch, dann für ein nodturfft geachtet werdenn mag, das mann dann kein brieff unnd sigel hierumb uffrichten, sonnder sy der meynung, was mine herren noch bißhar zuͤgeseyt unnd bewilliget, das sy dem thrüwlich unnd redlich allweg nachkommen, deß willens sy ouch noch sygent, mit fründtlichen wordten abwysenn, unnd inen sagenn soͤlle, das mine herren nit im bruch habind, umb ein jetlich zuͦsagenn brieff unnd sigel hinuß zegebenn. Sonnder sygend sy deß styfenn gemuͤts, by dem, so sy inen nachgelassen, thrüwlich unnd eerlich, als einer frommen oberkeyt zuͦstadt, zuͦbelybenn unnd inen deß nit hindersich zegan, als ouch mine herren sich genntzlich zuͦ inen versechen, sy sy so für thür, uffrecht, waarhafft unnd redlich geachtet, das sy sich an ir zuͦsagen billich gelaßenn unnd umb wyter brieff unnd sigel nit ersuͦcht hettind, noch ersuͦchenn soͤllind.

Des anndern artigkels halb, darinn sy zuͦverstan gebend, wie vilicht dem artigkel, das die predicanten sich deß schaͤltens, boͤlderens unnd schmählichen anziechens [p. 5]Saut de page inn iren predigen etwas maaßen, unnd baß dann bißhar uff fridenn thrachtenn sölltind etcAbréviation, sidthar nit zum styfestenn gelept, sonnder durch etlich darwider gehanndlet wordenn syge. Dartzuͦ sagenn a–mine herrenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir–a, das nit inn iremCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnseremb wüßen, ouch für syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsc nit kommen sygeAjout à la hauteur de la ligned, e das jemand inn irerCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnserf statt disen artigkel überfaaren oder ützit uffruͤrischs, das zuͦ unfrid und empoͤrung reychen ald darus statt unnd land schaden oder nachteyl enndtstan möcht, geprediget habe. Ob ouch jemands das zethun unnderstan unnd syCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : wirg deß berichtet wurdent, syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirh im sollichs nit gestadten, diewil aber gedachter artigkel heyter deß vermögens i–und mineAjout à la hauteur de la ligne–i herrenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnd wirj ouch nüt annders zuͦgeben, dann das wordt gottes heyter unnd clar, nach vermög alts und nüws testaments zuͦpredigen unnd die laster luth der geschrifft zuͦstraaffen unnd dann einer cristenlichen obergkeyt nit gezimpt, den lasterenn fürzehalten, weliche die geschrifft allenthalben mit scharpffen wordtenn angrifft. So will inenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsk nit gepüren, das wordt gottes zuͦ erwegung sines zorns zuͦbinden, oder den propheten, alle diewyl sy nützit, dann das sy mit byblischer schrifft erhaltenn moͤgend, predigend, iren mund zuͦbeschliessen, alls l–sy sichCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir uns–l ouch zuͦ der biderwenn lanndtschafft sollicher erbargkeyt versaͤchend, das sy sich hiewider nit setzen, sonnder m–minen herrenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unns–m hiertzuͦ selbs hilff unnd bystand thuͦn unnd was syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirn hierinn zugebend, das syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wiro söllichs von göttlichenn rechtenn schuldig bedenngken werdint. Wo sy aber inenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsp jemands etwas uncristennlichs unnd uffruͤrischs, das wider gott, sin wort, lob unnd eer were, geprediget haben, nun oder hienach, wißend anzuͦzöygenn, so wellenn q–sy sichCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir unns–q allweg nach cristenlicher [p. 6]Saut de page gebür dermas darunder bewysenn, das sy befinden mögind, syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsr zuͦ frid unnd ruͦwen unnd cristenlicher eynigkeyt nit minder dann s–ouch die biderw landtschafft geneygt sin.Correction à la hauteur de la ligne, remplace : sy geneygt sin–s

Uff den dritten artigkell, alls sy sich erbietend, t–by miner herrenAjout à la hauteur de la ligne–t u cristennlichen mandaten und guͦten erbarenn ansechungen, der wingkel wirdten, überflüßigenn ürten, schebeten, spylen, suffen, tantzen, schwerens, zerhownen kleyderenn unnd anderer unmaßenn halb ußganngen zuͦbelyben unnd syAjout à la hauteur de la lignev w hellffenn daby zuͦ hanndthaben, sofeer das durch x–mine herrenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unns–x insechung gethan, das der gemeyn arm man nit dermaß an win unnd brodt y–als bißharAjout à la hauteur de la ligne–y beschechenAjout à la hauteur de la lignez überschetzt werd etcAbréviation. Das nemmend aa–mine herrenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir–aa in gantz geneygtem, fründtlichenn gefallen von inen an, unnd lobend darinn ir guͦt, erbar, cristennlich gemüt, sind ouch deß geneygtenn gemuͦts, sy by aller cristennlicher zucht unnd erbargkeyt, ouch cristennlichen guͦttenn ordnungen, mit darstregkung iresAjout à la hauteur de la ligneab ac lybs unnd guͦts zehanndthaben unnd zeschirmenn, der zuͦversicht, ad–die biderw landtschafftAjout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion–ad ae sich glycher gestalt, lut ires vilfaltigenn erpietens alls fromm, biderwluͤt gegenn af–inen ouchCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unns–af bewysen werdind. Unnd diewil ag dann ah–gemelte mine herrenAjout au-dessus de la ligne–ah (wie obstat) vornaher die verthürung, so im win unnd brodt gebrucht wirdt, innCorrection au-dessus de la ligne, remplace : inn unsernai irenAjout à la hauteur de la ligneaj mandatenn versechen unnd abgestrigkt, und doch, das dem nit gelaͤpt, ak–ires bedungkens alleyn daran erwunden, das nyemand al dise schatzung empfolhen worden ist. Damit dann disem mangel ouch begegnet werde, am so hand sie sich endtschlossen an allenthalben uff ir lanndtschafft zeschryben unnd den vögten ernstlich zuͦ bevälchen,ao an allen gegninen ap uber solliche unmaaß geschworne schetzer zeordnen, die insechen hierinn thügind unnd nach lut aq miner herren mandaten unnd iren offnungen den wirten unnd pfisteren wyn unnd brot by iren eyden schetzind unnd wärdind, damit der gmeyn arm man sollicher beschwärden enndtladen unnd ar diser unbillich ubermuͦß abgestelt werden möge.Correction dans la marge de gauche, remplace : meer an inen dann an uns erwunden. So laßenn wir es nochmaln by denselbenn unnsern ußgangenen mandatenn belyben, unnd so yemand der unnseren vermeynen, das denen nit gelept, unnd alßo unns die oberhannd deßhalb ansuͦchen wurde, dem wellent wir gern zuͦ hanndthabung derselben unnd zuͦ aller billigkeyt [p. 7]Saut de page beholffen sin. Wir sind ouch erpütig, ob jemand deͣren mangel unnd nit wißenn hette, im dieselbenn widerumb zuͦkommen unnd verkünden zelaßen.–ak

[p. 7]Saut de page

Zuͦlest der vatterlosen kinden halb, da meynen und achten as–mine herren den irenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir den unsern–as und sunst mengklichem unverborgen sin, was schwaͤren, grossen unnd träffenlichen costens bißhar vil zits über ein statt gangenn, unnd wie trüwlich, vaͤtterlich unnd fründtlich syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirat bißhar den irenCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : unserenau inn allerley noͤdten handtreychung gethan, unnd frylich, wo syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirav sollichs die nodturfft erhöyschen befunden, an inen nye nützit gespart, sonnder allweg irCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : unseraw vermoͤgen zuͦ inen gesetzt habind. Deß geneygten fründtlichenn willens syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirax noch sind, ob ay jemands diser vatterlosenn kinden halb, die nyenan guͦt noch fründ hettindt, dardurch sy endthalten werden möchtind, syAjout au-dessus de la ligneaz ansuͦchen unnd syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wirba durch bb–ire voͤgtCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : unser–bb unndAjout à la hauteur de la lignebc amptlüt der waaren armuͦt unnd treͣngenden nodturfft gloͤuplich bericht wurdint, das bd–sy irCorrection au-dessus de la ligne, remplace : wir unnser–bd hannd nit von inen züchenn, sonnder ye nach gestalt der sach unnd nach dem syCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsbe die nodturfft eins jeden ansicht unnd inn iremCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnserembf vermögen ist, gernn das best thuͦn wellind, der zuͦversicht, die irenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsern bg sollichs zuͦ unnderthänigem, hochem danngk von inenCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : unnsbh annemmen, sich diser fründtlichen anndtwurdt aller artigklenn halb settigen laßen unnd sy wyter bi–nit unrüwigen, sunderCorrection dans la marge de gauche, remplace : glichermaß herwiderumb–bi gelichermaß herwiderumb gegen inenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : unnsbj irem zuͦsagen unnd fründtlichem erpieten nach, altzit gethrüw, gehorsam unnd diennstlich bewyßen, unnd inn allen dingen das best thuͦn werdint, als biderwlüt irenn herren unnd obern schuldig sind, kompt minenCorrection à la hauteur de la ligne, remplace : unsbk hernAjout à la hauteur de la lignebl zuͦ guͦtem, unnd inn allen gnaden yeder zit umb sy fründtlich unnd vaͤtterlich zuͦerkennen.

Annotations

  1. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  2. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unnserem.
  3. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  4. Ajout à la hauteur de la ligne.
  5. Suppression : ist.
  6. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unnser.
  7. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : wir.
  8. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  9. Ajout à la hauteur de la ligne.
  10. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unnd wir.
  11. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  12. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir uns.
  13. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  14. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  15. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  16. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  17. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir unns.
  18. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  19. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : sy geneygt sin.
  20. Ajout à la hauteur de la ligne.
  21. Suppression : unnseren.
  22. Ajout à la hauteur de la ligne.
  23. Suppression : unns.
  24. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  25. Ajout à la hauteur de la ligne.
  26. Ajout à la hauteur de la ligne.
  27. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  28. Ajout à la hauteur de la ligne.
  29. Suppression : unnsers.
  30. Ajout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion.
  31. Suppression : sy.
  32. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  33. Suppression : wir.
  34. Ajout au-dessus de la ligne.
  35. Correction au-dessus de la ligne, remplace : inn unsern.
  36. Ajout à la hauteur de la ligne.
  37. Correction dans la marge de gauche, remplace : meer an inen dann an uns erwunden. So laßenn wir es nochmaln by denselbenn unnsern ußgangenen mandatenn belyben, unnd so yemand der unnseren vermeynen, das denen nit gelept, unnd alßo unns die oberhannd deßhalb ansuͦchen wurde, dem wellent wir gern zuͦ hanndthabung derselben unnd zuͦ aller billigkeyt [p. 7]Saut de page beholffen sin. Wir sind ouch erpütig, ob jemand deͣren mangel unnd nit wißenn hette, im dieselbenn widerumb zuͦkommen unnd verkünden zelaßen.
  38. Suppression : die schatzung.
  39. Suppression : so haben sy allen.
  40. Suppression : werdent sy.
  41. Suppression : das.
  42. Suppression : geschwor.
  43. Suppression : ir.
  44. Suppression : by billichen dingen gehanndthabt werden.
  45. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir den unsern.
  46. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  47. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : unseren.
  48. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  49. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : unser.
  50. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  51. Suppression : unns.
  52. Ajout au-dessus de la ligne.
  53. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir.
  54. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : unser.
  55. Ajout à la hauteur de la ligne.
  56. Correction au-dessus de la ligne, remplace : wir unnser.
  57. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  58. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unnserem.
  59. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unnsern .
  60. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : unns.
  61. Correction dans la marge de gauche, remplace : glichermaß herwiderumb.
  62. Correction au-dessus de la ligne, remplace : unns.
  63. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : uns.
  64. Ajout à la hauteur de la ligne.
  1. Johannes StumpfPersonne : zufolge (Stumpf, Reformationschronik, Bd. 2, S. 272) wurden nach Kriegsende das 1530 erlassene Grosse Mandat (SSRQ ZH NF I/1/11 8-1) sowie die Satzungen des EhegerichtsOrganisation : (SSRQ ZH NF I/1/11 1-1) erneut verlesen. Ähnliche Verbote wurden auch anlässlich der jährlich stattfindenden Eidesleistungen auf der Landschaft verlesen (SSRQ ZH NF I/1/3 169-1).
  2. Gemeint ist das am 11. November 1529 erlassende Mandat mit Massnahmen gegen die Teuerung (SSRQ ZH NF I/1/11 7-1).
  3. Zuletzt anlässlich des sogenannten Lebkuchenkriegs 1515/16 (SSRQ ZH NF I/1/3 105-1).