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SSRQ ZH NF II/3 92-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 92-1

Licence : CC BY-NC-SA

Festlegung der Grenzen zwischen den Herrschaften Greifensee und Grüningen

1608 mai 9.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich haben die beiden Säckelmeister Hans Escher und Hans Kambli sowie Hans Heinrich von Schönau als ehemaligen Vogt von Greifensee beauftragt, die Grenzen zwischen den Herrschaften Greifensee und Grüningen abzuschreiten und im Beisein der Landvögte von Greifensee und Grüningen, Hans Heinrich Meier und Konrad Kambli, sowie der ältesten Männer aus beiden Herrschaften neue Marchsteine zu setzen. Die Lage der zehn Steine wird genau beschrieben. Die Grenze verläuft von Guldenen nach Uessikon, von dort nach Rellikon und sodann dem Klingelbach entlang in den Greifensee.

  • Cote : StAZH C I, Nr. 2380
  • Date : 1608 mai 9
  • Tradition : Aufzeichnung (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 32.0
  • Langue : allemand

  • Cote : StAZH B III 65, fol. 120r
  • Date : 1608 mai 9
  • Tradition : Zeitgenössische Abschrift (Nachtrag)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 23.5 × 32.5
  • Langue : allemand

Über die Abgrenzung zwischen den Herrschaften GreifenseeLieu : und GrüningenLieu : war es bereits im Spätmittelalter wiederholt zu Auseinandersetzungen gekommen. Nicht zuletzt war der Grenzverlauf im oberen Teil des GreifenseesLieu : umstritten, wo keine Marchensteine gesetzt werden konnten (SSRQ ZH NF II/3 5-1). Mitunter wurden Leute aus den betroffenen Gebieten zu den Landtagen nach GrüningenLieu : einberufen, wogegen sich diese verwehrten (SSRQ ZH NF II/3 33-1, SSRQ ZH NF II/3 43-1 und SSRQ ZH NF II/3 44-1).

Als die Marchensteine im Jahr 1711 erneut dokumentiert wurden, verlief die Grenze im Wesentlichen noch gleich; indessen wurde dannzumal auch der Grenzverlauf zwischen GreifenseeLieu : und PfäffikerseeLieu : festgehalten (SSRQ ZH NF II/3 106-1).

Texte édité

Als die nothurfft erforderet, das die landtmarchen zwüschent beiden herrschafften GrüningenLieu : und GryffenseeLieu : widerumb unndergangen unnd an der alten marchsteinen statt nüwe marchstein zuͦ khünfftigem bericht der jederwylen fürfallenden sachen gesetzt werdint unnd nun myn gnedig herren, burgermeister unnd rath der statt ZürichLieu : Organisation : , verschinner zyt iren gethrüwen, lieben mitrheten, junkerÀ l’original : j Hannßen EscherPersonne : unnd herren Hannßen KambliPersonne : , beid seckelmeistere, unnd junkerÀ l’original : j Hannß Heinrichen von SchönowPersonne : , alten vogt zuͦ GryfenseeLieu : , dasselbig zuͦverrichten bevolchen, ist daruf sölliches durch ermelte herren, inn bysin herrn Cuͦnradt KamblinsPersonne : , vogts zuͦ GrüningenLieu : , herrn Hannß Heinrich MeyersPersonne : , vogts zuͦ GryffenseeLieu : , unnd annderer der eltisten so wol uß der herrschafft GrüningenLieu : als auch uß der herrschafft GryffenseeLieu : , hernach volgender gstalt beschëchen. Namblich:

[1] Zum vordristen ist anzeigt worden, das ein landtmarchstein, so GrüningenLieu : unnd GryffenseeLieu : unnderscheid, oben im holtz by GuldinenLieu : , genannt im Külen MorgenLieu : , stand, derselbig zeige dem MüllibächliLieu : nach nider biß an daß egg inn der ArtwißenLieu : , die nebent dißerm bächli unnd dem EichholtzLieu : ligt. Daselbst hin ist ein nüwer marchstein gesetzt worden.

[2] Von dißerm nüw gesetzten marchstein gadt es durch gemelte artwissen ob dem bächli unnd zun deß unnden doran ligenden GrießelachersLieu : durch hinderhin biß inn die Hinderschür WißLieu : (so jetzt ein acher ist) biß an einen aber bim hag nüw gesetzten marchstein.

[3] Von dißerm jetztgemelten marchstein gadt es durch die [p. 2]Saut de page genannt SchürwißLieu : der schregi nach obsich uf gegen einem alten nidern marchstein, so im hanfland unnderm großen krießboum stadt. Wyl aber an desselben statt ein anndrer nüwer dahin zesetzten nit glegenheit gwäßen, ist deßhalben ein nüwer marchstein mit beider herrschafften, GrüningenLieu : unnd GryffenseeLieu : , wapen unnd der jar zal 1607Date : 1607 inn den boumgarten, glych unnderthalb dem genannten hanffland, nebent den wëg gesetzt worden.

[4] Von demselben gadt es gstrax über den RüteliacherLieu : aber an einen alten, nidern, unachtbaren stein, daselbst hin es auch nit glegenheit gehept, einen nüwen zesetzen. Derhalben ist abermaln ein nüwer unfeer von dem gemelten alten stein, unnderthalb dem hag, oben inn die doran ligend weid, gesetzt worden.

[5] Von jetztgedachtem nüwem marchstein gadt es gstrax richtig durch die genannt weid nider an einen unnden inn dißer weid bim hag, jetzt auch nüw gesetzten marchstein.

[6] Derselb zeiget gstrax durch Hanns ZolingersPersonne : großen acher ob dem boumgarten im NüwguͦtLieu : an einen alten, zimblich großen marchstein, so inn gemeltem acher stadt.

[7] Von dißerm alten marchstein gadt es durch den HusboumgartenLieu : im NüwguͦtLieu : biß zuͦ der straß, so man gen ÜßickenLieu : gadt, an einen alten marchstein, wellicher ußgraben unnd ein annderer, nüwer an statt gesetzt worden.

[8] Von demselben jetztgemelten marchstein gadt es gstrax über die obgedacht strass durch das doran liggend [p. 3]Saut de page bächli unnd tobel durch nider biß aber an einen nüwen marchstein, so inn Hannß Jacob MüllersPersonne : zuͦ RellickenLieu : acher, genannt LetziacherLieu : , wellicher nebent unnd am end diß bächlis (dann unnderthalb nennt sich dasselbig, so inn GryffenseeLieu : laufft, das LetzibächliLieu : ) ligt, jetzt gesetzt worden.

[9] Von dißerm nüwen marchstein gadt es gstrax der strass nach richtig durch gemelten LetziacherLieu : ußhin unnd durch die rinder weid biß an einen alten marchstein, der bim hag am KlingelbachLieu : stadt.

[10] Unnd dann gadt es demselben bach nach durch nider biß inn GryffenseeLieu : .

Beschechen montags, den 9ten meyens, anno 1608Date : 09.05.1608 ().

[p. 4]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIIe siècle :] Ernüwerung der landmarchen zwüschent beiden herrschafften GrüningenLieu : und GryffenseeLieu : , anno 1608Date : 01.01.1608 – 31.12.1608
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :] Ingrossiert