SSRQ ZH NF II/3 33-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener
Citation : SSRQ ZH NF II/3 33-1
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Kundschaft über die Teilnahme von Leuten aus dem Amt Greifensee an den Landtagen von Grüningen
1465.
Description de la source
- Cote : StAZH C I, Nr. 2505 c
- Date : 1465 (Undatiert, Datierung aufgrund des Zusammenhangs mit StAZH A 131.1, Nr. 20 a) Tradition : Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 22.5 × 32.0
- Langue : allemand
-
Regest
- URStAZH, Bd. 7, Nr. 10520
Commentaires
Die Aussage, wonach Rüdger StudlerPersonne : (im Amt 1430, vgl. Dütsch 1994, S. 216) vor ungefähr 30 Jahren Vogt in GreifenseeLieu : gewesen sei, erlaubt es, die vorliegende Kundschaft ungefähr in die 1460er Jahre zu datieren. Dazu passen auch die Lebens- oder Amtszeiten der weiteren namentlich genannten Personen sowie die Erwähnung des Alten Zürichkriegs. Möglicherweise wurde die Kundschaft aufgenommen in Zusammenhang mit den Streitigkeiten über die Blutgerichtsgrenzen zwischen den Herrschaften KyburgLieu : und GrüningenLieu : im Jahr 1465. Damals wurde festgelegt, dass die Grenze entlang des Bachs verlaufe, der vom PfäffikerseeLieu : durch das AathalLieu : nach UsterLieu : und in den GreifenseeLieu : fliesst; die Häuser auf der rechten Seite gehörten demnach zu KyburgLieu : , diejenigen auf der linken Seite zu GrüningenLieu : (StAZH A 131.1, Nr. 20 a). Ebenfalls in diesem Kontext entstand wohl eine weitere undatierte Kundschaft, die als Beilage zur hier edierten Kundschaft überliefert ist. Anders als in der hier edierten Kundschaft gaben die Leute aus dem Amt GreifenseeLieu : darin zu Protokoll, dass sie nicht von Rechts wegen an den Landtagen von GrüningenLieu : teilgenommen hätten, sondern lediglich auf Anordnung des dortigen Vogts (StAZH C I, Nr. 2505 c 1). Auch weiterhin herrschte über die Gerichtszugehörigkeit der Herrschaft GreifenseeLieu : eine gewisse Unsicherheit, bis der Zürcher RatOrganisation : 1498 festlegte, dass diese direkt der Stadt unterstellt sein solle (SSRQ ZH NF II/3 43-1 und SSRQ ZH NF II/3 44-1). Vgl. hierzu Hürlimann 2000, S. 34-35; Kläui 1964, S. 81-82, mit Abb. S. 63).
Texte édité
gericht geschworan und geseitt, wie soͤlichs billich geschechan sol.
zuͦ soͤlichan sachan gewandlatt sig, gesechan hab, das die von
UstarLieu : , von MurLieu : und von UͦessykonLieu : zuͦ allan landtagan
gen GruͦeninganLieu : koman sind von eins vogtz bott wegan.
Vor dem krieg1 und by dess Ebarly WoͤstanPersonne : 2 zittan, als der
landtag was u̍bar den mu̍llar von Ru̍ttyLieu : , do warand sy
von MurLieu : a–und UͤsykanLieu : Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion–a ouch am gericht und hand jetz ze wort, sy sigind
do nie gefragt, was sy den da tuͦn soͤltdint, und hatt
ouch gesechan, als die SchmidOrganisation : von HumbrechttykonLieu : zwenQuantité : 2
ZollingarOrganisation : arschluͦgand, uff die selban landtag kamand
die von UstarLieu : , MurLieu : und UͦessykonLieu : mit einam spilman
und mit harnnisch und gewer gen GruͦeninganLieu : zum
gricht von eins vogtz bott wegan.
by den voͤgtan ze GruͦeniganLieu : gewanatLecture incertaineb und hab alwid gesechan
und gehoͤrt, das die von UstarLieu : , von MurrLieu : und UͦessykonLieu : zuͦ
den landtagan und hochan gerichttan gehorsam sind gesin.
Wie Heiny SchmidPersonne : geseit hatt, also seit ouch Ruͦff MurarPersonne : und
gedenckt ob xxxQuantité : 30 landtagen.
das er gesechan heig Hans SchuͦenanPersonne : , weybal ze AltorffLieu : ,
ze UstarLieu : undar der lindan, bott allan, denan disshalb dem
bach sessind, an ein landtag gen GruͦeniganLieu : , dawidar nieman
wass, und kamand als ouch vor und nach, die selban land
tag warand von einß wegan, hiess Brust HeinyPersonne : , hatt Hans
LiebanPersonne : arstochan ze UstarLieu : in dess FuͦeississPersonne : hus.
jaranPériode : 50 années ze GruͦeninganLieu : gesin und heig fil landtag
gesechan vor dem krieg und sid har, und ist im wol
ze wissen, das von UstarLieu : , MurLieu : und UͦessykonLieu : von bottz
wegan da by sind gesin.
und gedenckt lx jaranPériode : 60 années, und der HalbherPersonne : von GruͤninganLieu :
seit ouch allso, gedenckt lx jarPériode : 60 années.
sig all sin tag an der ArdLieu : gewonat und fil landtag
gesechan, da by die von MurLieu : und andar sind gesin.
Er hab ouch von sinan vordran nie andars gehoͤrt,
den das sy zuͦ den hochan gerichttan gehorsam sind gesin,
und sundar uff ein mal, was der BoppLecture incertained HagnowarPersonne : vogt,3
der fragt ettlich von MurLieu : , do sprach e–der derÀ corriger en : der–e BollarPersonne : : «Ir
fragand ettlich einfalttig lu̍t.» Do sprach der vogt:
«Man muͦss ess tuͦn, sy hand fer har.»
fil lanttag ze GruͦeninganLieu : und hab die von MurLieu : , von
UstarLieu : und von UͦessykonLieu : alwid da gesechan, das sy von eins
vogtz bott wegan kamand, und hab ouch soͤlichs von
sinan vordran gehoͤrt, das sy allwid gehorsam sigind
gesin.
MurarPersonne : und g Heiny FischarPersonne : von RiettykonLieu : , Hans Ku̍ngPersonne :
und Ruͦedy TanarPersonne : und Hans im HoffPersonne : von SultzbachLieu : .
dem Bopp HagnowarPersonne : ze GriffanseLieu : , der schicktLecture incertaineh in zun
fischaran von MurLieu : und UͦessykonLieu : , das sy im zugand,
er hett ein gross geselschafft von Zu̍richLieu : der bestan, das
kondant die fischar nit tuͦn, den man wass gebottan
zuͦ eim landtag gen GruͦeninganLieu : . Das seit er dem vogt
von GriffanseLieu : , der sprach: «Ess ist war, sy muͦssantz tuͦn.»
ze UstarLieu : in dess FuͦeissyssPersonne : Lecture incertainej huss, u̍bar den hatt man drigQuantité : 3
landtag ze GruͦeninganLieu : , by denan landtagan warand
von eins vogtz bott wegan die von UstarLieu : , MurLieu : und UͦessykonLieu : .
Allso seit ouch Hans HoͤybergarPersonne : und Bantly StadmanPersonne : , und
so vil me, das Hans SchwoͤnPersonne : , weybal ze AltorffLieu : , ze UstarLieu :
under der lindan stuͦnd und bott allan denan, die ob
xv jaranÂge : 15 ans alt werind, by den eydan zum landtag gen
GruͦeningLieu : , das dattand sy do und zuͦ andran landtagan.
nie andars gehoͤrt, den das gehorsam sigind gesin, und seitt, das vor
xxx jaranPériode : 30 années Ruͦegan StuͦdlarPersonne : 4 vogt ze GriffanseLieu : wer und fieng den
NussbowmPersonne : , sass ze UstarLieu : , und fu̍rt in gen GriffanseLieu : , von dess selban
wegan kamand der PletzarPersonne : , vogt ze GruͦennganLieu : ,5 und der vogt von
GriffanseLieu : gen AlltorffLieu : zeman, do sprach k–der PletzarPersonne : Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion–k zum vogt von GriffanseLieu : :
«Hett ich gewist, do du den man viengt und werist selb da gesin,
du muͦesstdist gen GruͦeninnganLieu : sin, dess moͤcht dir an gottEndommagé par des traces d’eau ou d’humidité, lecture incertainel nieman
gehulffan han, ich wil her sin an dem end, diewil ich ze GruͦennganLieu :
bin.» Und behuͦb ouch dar nach die sach, das der StuͦdlarPersonne : den
gefangnan dem vogt von GruͦennganLieu : gen muͤst, den selban fu̍rt
Hans GrundlarPersonne : von BertzykonLieu : von GriffanseLieu : gen GruͦennganLieu : , seit
er selb, und wie Hans HugPersonne : geseit hab, sig im ouch wol ze wissan
und so vil me, dass in und ander ein vogt von GruͦennganLieu : schickty
gen Nidar UstarLieu : , den Ruͦedy MeygarPersonne : ze fahan, den fundat sy
bin zug an ein ackar, der nam ein ross m vom zug und rant
von inan, dieselban ochsan namand sy und fuͦrtdantz gen GruͦennganLieu : .
Kuntschafft, wie etlich uss
dem ampt GryfenseeLieu : gen
GrüningenLieu : an die lantag
gan unnd hören soltind etcAbréviation.
Annotations
- Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.↩
- Lecture incertaine.↩
- Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.↩
- Lecture incertaine.↩
- À corriger en : der.↩
- Suppression : MurLieu : .↩
- Suppression : und.↩
- Lecture incertaine.↩
- Lecture incertaine.↩
- Lecture incertaine.↩
- Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.↩
- Endommagé par des traces d’eau ou d’humidité, lecture incertaine.↩
- Suppression : und.↩
- Gemeint ist vermutlich der Alte Zürichkrieg (1436-1450), vgl. HLS, Alter Zürichkrieg.↩
- Gemeint ist vermutlich Eberhard WüestPersonne : , der während des Alten Zürichkriegs als Stadtschreiber in RapperswilLieu : amtierte und als Vertreter der Herrschaft Österreich auftrat (erwähnt 1422-1444), vgl. HLS, Eberhard Wüest.↩
- Gemeint ist vermutlich Hans HagnauerPersonne : (im Amt zwischen 1431 und 1442 beziehungsweise um 1439, vgl. Dütsch 1994, S. 216, 314).↩
- Rüdger StudlerPersonne : (im Amt 1430, vgl. Dütsch 1994, S. 216).↩
- Heinrich BletscherPersonne : (im Amt 1432-1435, vgl. Dütsch 1994, S. 207).↩
Résumé