[1] Ze dem ersten sol man wissen, das nieman sol die sweb zu̍chen uff dem GriffenseLieu : under der fluͦ zuͦ der albellen b–aͧn eines vogtes des huses ze GriffenseLieu : wissen und willen. cVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 3, S. 1 : Und sol oͧch kein vogt hinfuͤr gewalt haben zuͦ erloben zuͦ dem swaͤb ze zu̍hen, weder umb die fisch, so die vischer eim vogt zuͦ geben schuldig sind, noch umb ander fisch.. Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 1 : Zûm erstenn sol niemand zuͦ schwaͤb zûhen, weder mit witten noch enngen garnen, unnder der fluͦ zuͦ der albelen, und sol och hinfûr kein gewalt habenn zuͦ erlouben zuͦ dem schwaͤb zuͦ züchen, weder umb die visch, so die fischer eim vogt zuͦgeben schuldig sind, noch umb annder visch.–b

[2] Es sol oͧch jeklich garn, so uff dem GriffenseLieu : faret, einem vogt ze GriffenseLieu : jerlichPériode : geben sechstzigQuantité : 60 vierenUnité monétaire : 1 vierer wertig hecht und zweintzigQuantité : 20 schillingUnité monétaire : 1 sou/sol wertig hecht, und wenn einer die zweintzigQuantité : 20 schillingUnité monétaire : 1 sou/sol wertigen hecht einem vogt ze GriffenseLieu : git, so moͤchte dann einer je einen schilligUnité monétaire : 1 sou/sol wertigen hecht einem vogt ze GriffenseLieu : geben fu̍r dryQuantité : 3 vierenUnité monétaire : 1 vierer wertig hecht, ob einer die vierenUnité monétaire : 1 vierer wertigen hecht nit gehaben moͤcht, und sol oͧch ein vogt ze GriffenseLieu : dryQuantité : 3 vierenUnité monétaire : 1 vierer wertig hecht nemen fu̍r einen schillingUnité monétaire : 1 sou/sol wertigen hecht. Und wenn einer dis jetzgenantÀ l’original : jetzgent hecht also einem vogt gewertt haͧt, so sol ein vogt jeklichem garn zwen mu̍t kernenMesure de volume : 2 muid épeautre geben.1 Oͧch so sol ein jeklicher gantzer berrer, so in dem GriffenseLieu : vischent, einem vogt cze GriffenseLieu : jerlichPériode : von des huses ze GriffenseLieu : wegen fu̍nffQuantité : 5 schillingUnité monétaire : 1 sou/sol wertig hecht und fu̍nfftzechenQuantité : 15 vierenUnité monétaire : 1 vierer wertig hecht geben und mag oͧch ein jeklicher berrer einem vogt die hecht also geben, als hie vor umb die garn geschriben staͧt, und sol dann ein vogt ze GriffenseLieu : einem gantzen berer geben ein halb muͦt kernenMesure de volume : 0.5 muid grain . Des gelich sol ein jeglicher halber berrer jerlichPériode : einem vogt ze GriffenseLieu : geben drithalbenQuantité : 2.5 hecht, da einer ein schilling pfennigUnité monétaire : 1 sou/sol wertt sin sol und achtenthalbenQuantité : 7.5 vierenUnité monétaire : 1 vierer wertigen hecht, und mag der vischer die oͧch bezaln, als vor staͧt, und sol der vogt derselben halben bererren einem jerlichPériode : ein fiertel kernenMesure de volume : 1 un quart grain geben.

[3] Und sol man einem vogt ze GriffenseLieu : von des huses ze GriffenseLieu : wegen die vorgenantenÀ l’original : vorgent hecht anvachen geben zuͦ ingaͧndem meyenDate : 1. mai (délai), und sol ein jeklicher nach und nach zu̍chen, bis das er einem vogt die hecht bezalt und git. Und sol ein vogt ze GriffenseLieu : einen vischer haben, der den vischern naͧchfare, und wenn der vischer drygQuantité : 3 zu̍g gefuͦrt, ee das des vogtes vischer zuͦ im kunt, so mag ein jeklicher sin hecht in sin wyer tuͦn, die verkoͧffen oder nit, und haͧt dann ein jeklicher sinem eidAjout au-dessus de la ligned genuͦg getaͧn. Und sol oͧch ein jeklicher weidman ein sessen oder ein flosschif in sinem schiff haben, das er die hecht und visch lebendig behabe.

[4] Es sol oͧch nieman keinen hecht nit vachen, wan der das mess hat. Wer daz brichet, der git den einung.

[5] Es sol oͧch nieman dehein beren setzen in den se czuͦ den eglinen, so sy in dem leich sint aͧn eines vogtes und der weidlu̍ten wissen und willen. Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 2 : Unnd sol weder ein vogt zuͦ GriffenseLieu : noch die weidlût niemand zuͦ erlouben haben, die vorgemelten beren zuͦ setzen.e Wer daz brichet, det git den einung.

[6] So sol oͧch nieman deheinen swalen vachn, wenn er uff die wisse gaͧt, weder in engen netzinen noch in engen berren f–den leich us und us, aldVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 3 : die zit von angendem apprellenDate : 1. avril (délai) hin unntz zuͦ usgendem meyenDate : 31. mai (délai)–f es were dann, das einer die in sinem hus essen, einem siechen mentschen ald einer tragenden froͧwen geben woͤlt oder das einer enklein in sinen wyer die ze einer spis tuͦn woͤlt, so mag oͧch ein jeklicher enklein swalen gehalten, das er ein snuͦr da mit moͤge werffen und nit mer. Aber ein vogt ze GriffenseLieu : mag die swalen vachen und die in sin wyer tuͦn sinen vischen ze einer spis oͧch bescheidenlich.Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 3 : Unnd welcher hierûber verer und witer schwalen fachet, dann aber hie ist angezeigt, der sol den einung verfallen sin, und on gnad von im inngezogen werdenn.g

[7] Es sol oͧch niemanVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 3 : weder voͤgt noch annder lûth die murvischly, das do heisset das swalen bruͦt, i–vachen dann u̍ber fu̍nffQuantité : 5 seil ungefarlich, ald es were dann, das einer die under dem is fienge, das haͧt dehein baͧn. Aber sus sol sy nieman vachen, ein vogt von GriffenseLieu : erloͧbe im daz, und mit namen so sol ein vogt ze GriffenseLieu : noch nieman anders die murvischly nit vachen inrent den swirenVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 3 : innerhalb den schwyren, sy ganngint under dem yß oder nit, fachen innkein wiß noch weg–i. Doch so mag ein vogt ze GriffenseLieu : wol so vil murvischlinen vachen, als j–er undEndommagé par encre estompée, lecture incertaine–j sin gesind essentVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 3 : zuͦm mal essennt ungevarlich, ouch mugent die fischer, ob si wellennt, die fu̍nffQuantité : 5 seil zu̍chen, doch nit unnder dem yßk, und sol aber ein vogt ze GriffenseLieu : die selben murvischly beschirnen vor menlichem, er habe den einung gesworn oder nit etcAbréviation.

[8] So sol oͧch nieman dehein egle hu̍rling nit vachen, das jaͧr us und us, ald ein vogt ze GriffenseLieu : erloͧb im daz, ußgenomen, das einer bescheidenlich mag vachen, die er in sinem hus bruchet, einer tregenden froͧwen oder einem siechen mentschen git, und sol aber darumb dehein gelt noch miet nit nemen. Darzuͦ so maͧg oͧch ein jeklicher sinem nechsten naͧchgeburen oͧch wol bescheidenlich geben, so mag oͧch ein weidman zuͦ u̍nser herren tag, das ist in der froͧnvasten umb sant FelixPersonne : und sant RegulenPersonne : Organisation : tag in den dry tagen der fronvastenDate : 11. septembre (des fêtes religieuses comme délai), die hu̍rling vachen und die ze markt tragen.

[9] l–So was der vischern sitt und ir gewonheit, daz sy die hecht snuͦr in dem jaͧr wurffent, wenn sy woͤltent und wie vil sy woͤltent, da beduͦcht die vischer gemeinlich, das der se dar an ze vil hette und haben durch des sewes nutzes, umb des besten und durch grosser notdurfft willen under einander gemacht, das ein jeklicher die hecht snuͦr mag werffen in dem jaͧr fu̍nff wuchenPériode : 5 semaines und nit mer, und mag dz also tuͦn in dem jaͧr, wenn er wil die fu̍nff wuchenPériode : 5 semaines und nit mer.Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 3, S. 3 : Es mag oͧch ein jeglicher weidman u̍ber jar die hecht schnuͦr setzen, wenn er will.. Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 4 : Es sol och niemand kein hecht schnuͦr mer setzen, ußgenomen inn der vastenDate : des fêtes sans date fixe, dem adventDate : des fêtes religieuses und den dryen tagen inn yeder fronnfastenDate : des fêtes sans date fixe, allß dann mag einer die hechtschnuͦr wol setzen. Unnd wer hierûber hanndelt, der sol den einung verfallen sin.–l

[10] Die weidlu̍t sint oͧch also von alter herkomen, daz ein jeklich garn alle wuchen, so es ze se vart, dem vogt ze GriffenseLieu : eines schillingsUnité monétaire : 1 sou/sol wertt vischen geben sol, wenn des vogtes knechte die reichent, und ein jeklicher berrer sechs pfenningUnité monétaire : 6 deniers wert vischen, oͧch so er ze se vart und des vogtes knecht die reichent.

[11] Es mag oͧch ein jeklicher weidman, der da die garn, netzen und berren fuͤrt, ein alschnuͦr werffen, wenn er wil, und nieman anders.

[12] Wer oͧch die garn fuͤrt, der sol den oberteil an einer wand nit lenger fuͤren noch haben dann acht und drissig klafterMesure de longueur : 38 toise . Were aber, das jeman die garn lenger fuͤrte und hette, der sol den einung geben, und was sy lenger sint dann acht und drissig klafterMesure de longueur : 38 toise , das sol man abhoͧwen. [Es sol ouch keiner zwei garn annenandern knûpffen, sûnder soͤlch mennzu̍gLecture incertainen abgestelt sin und fûrer nit gebrûcht werden by verfallen dess eynûngs buͦss.]Complété à l’aide de StAZH A 85, Nr. 7, S. 4m

[13] So mag oͧch jeklicher weidman wol sinen knecht, den er dann hat, mit im ze sew fuͤren, er habe den einung gesworn oder nit, doch wenn ein weidman einen knecht, den er dann mit im ze se fuͤrt, acht tagPériode : 8 jours by im hat, so sol er im disen einung sagen und sol im dann der selb knecht den einung by siner tru̍w an eines eides statt verheissen staͧt ze halten, und sol aber dann fu̍rderlich der weidman sinen knecht zuͦ einem vogt fuͤren oder sinem weibel, und sol dann da der knecht den einung sweren in der maͧß, als vor staͧt. Were aber, daz der weidman sinen knecht mer dann acht tagPériode : 8 jours by im hette, daz er den einung nit swuͤre noch verhiesse, so ist der meister der weidman den einung verfallen und sol den geben, als vor staͧt....Lacune dans le texte source (20 lines)o2

[14] Disen vorgeschriben vischeinungVariante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 5 : vischereinungp und alle stuk, so hie vor geschriben sint, hand dis nachgeschriben weidlu̍t ze GriffenseLieu : [vorziten r–zum teilAjout dans la marge de gauche–r]Complété à l’aide de StAZH A 85, Nr. 7, S. 5qalso in schrift geben und oͧch da by gesagt, daz ir vordern das je und je gehalten und an sy braͧcht haben, ußgenomen umb die hecht snuͦr ze werffen, das hand sy geendert umb des besten willen, als hie vor darumb geschriben ist. Und hand oͧch dise stuk alle gesworn staͤt ze halten und das oͧch ir vordren das also an sy gebraͧcht habent ungevarlich, und were, daz deheiner diser stuken deheines u̍berfuͤre und nit staͤt hielte, so sol ein jeklicher, der diser stuken deheins u̍berfuͤre und breche, dem vogt ze GriffenseLieu : von des huses daselbs wegen ze buͦß verfallen sin und oͧch geben zwoͤlf schilling pfenningUnité monétaire : 12 sous/sols und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling pfenningUnité monétaire : 12 sous/sols , und wie vil in einem schiff uff dem se sint, die diser stuken deheines [p. 8]Saut de pagebrechen, da sol ein jeklicher, so in dem schiff ist, dem vogt ze GriffenseLieu : zwoͤlf schilling pfenningUnité monétaire : 12 sous/sols und den weidlu̍ten oͧch zwoͤlf schilling pfenningUnité monétaire : 12 sous/sols geben. Were aber, daz under inen deheiner were, der da spraͤche, man sol daz nit tuͦn, man brichet den einung und oͧch er dann daz ze tuͦnd nit hulffe, da mit sol derselb der buͦß dem vogt und den weidlu̍ten ze geben ledig sin und sol aber daz dann dem vogt by sinem eid leiden. Und welher oͧch diser stuken deheines, so hie vor geschriben staͧt, brichet und dar wider tuͦt und das dem vogt und den weidlu̍ten buͤsset, als vor staͧt, der sol dennocht da mit sin eid nit gebrochen haben noch dar umb meineidig sin. Und besunder so sol oͧch nieman deheinen andern herren noch vogt umb die buͦss nu̍tzit pflichtig sin ze tuͦnd, dann wenn einer einen vogt ze GriffenseLieu : und die weidlu̍t daselbs darumb abgeleit und gnuͦg getaͧn haͧt, so sol er von menlichem umbeku̍mbert ledig sin und sol jeklicher den andern umb dise vorgenantenÀ l’original : vorgent stuk einem vogt ze GriffenseLieu : oder sinem weibel leiden by sinem eid.

[15] s–Wo ouch ein vischer mit dem garn zu̍chet und ein stoͤssruͦten stosset mit einem stalscheff, da sol einer anvachen netzen setzen, da syen faͤcher oder nit, und sol fu̍r sich insetzen einhalb seil, und wenn er einhalb seil gesetzet, so sol er dann sin netzen setzen ob sich oder nid sich, doch so verr, dz er im nu̍t wider her umb setz gegen sinen vachen naͤcher dann ein halb seil etcAbréviation.Ajout au-dessous de la ligne par une autre main–s

[16] t–Was vischen oͧch in den grossen hechtbeͣrren gevangen werdent, die mag man wol u̍ber jaͧr ze markt senden und verkouEndommagé par encre estompée, lecture incertaineuffen.Ajout au-dessous de la ligne par une autre main–t [Unnd doch so soͤllen die bliken das mess haben.]Complété à l’aide de StAZH A 85, Nr. 3, S. 5v