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SSRQ ZH NF II/3 19-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 19-1

Licence : CC BY-NC-SA

Bestimmungen über die Fischerei auf dem Greifensee

1431 mai 2.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich haben vernommen, dass die Fischer vom Greifensee nicht umgehend alle Fische auf den städtischen Markt liefern, sondern sie teilweise in Netzen, an Schnüren oder in Gefässen auf ihren Schiffen zurückbehalten. Solche alten, gequälten Fische würden allerhand Krankheiten verursachen. Um dies zu verhindern, sollen die Fischer schwören, dass sie die gefangenen Fische umgehend auf den städtischen Morgenmarkt oder Abendmarkt liefern. Einen solchen Eid hätten sie am Heiligkreuztag (3. Mai) in Anwesenheit der Vögte Johannes von Isnach und Rüdger Studler geleistet. Wer dagegen verstösst, soll beim Vogt angezeigt werden und für jeden Verstoss eine Busse von einer halben Mark Silber bezahlen.

  • Cote : StAZH C I, Nr. 2503, S. 9
  • Date : 1431 mai 2
  • Tradition : Zeitgenössische Abschrift aus dem Stadtbuch
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 24.0 × 30.0
  • Langue : allemand
  • Edition
    Regest

  • Cote : StAZH A 85, Nr. 7, S. 7-9
  • Date : 1519 juillet 6
  • Tradition : Abschrift mit Ergänzungen
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 31.5
  • Langue : allemand

Der vorliegende Text wurde zur Verkündigung auf der letzten Seite im Heft der Fischereinung eingetragen. Es handelt sich um eine Abschrift der Verordnung im Stadtbuch mit dem Titel «Von der fischer wegen von GriffensewLieu : , wie die ir fisch an unsern maͤrkt fuͤren soͤllend» (Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 138-139, Nr. 21). Am gleichen Tag bestimmte der Rat, dass die Fischverkäufer der Stadt ZürichLieu : die Fische, die ihnen aus dem GreifenseeLieu : oder anderen Gewässern geliefert werden, unmittelbar zum Verkauf anbieten müssen (Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 140-141, Nr. 23). Eine knappe Woche später wurde diese Bestimmung auf Bitte der Fischer für kleinere Fänge gelockert, was wiederum im Stadtbuch sowie im Heft der Fischereinung vermerkt wurde (SSRQ ZH NF II/3 20-1).

Texte édité


Wir, der burgermeister und die raͤt der statt Zu̍richLieu : Organisation : , tuͦn kunt und ze wissen mit
disem brieff, das uns uff des heilgen cru̍tzes aͧbend im meyenDate : 02.05.1431 begegnott ist von der
vischer und weidlu̍ten wegen, so in dem GriffenseLieu : vischent, das dieselben vischer so
sy vil vischen vachent, soͤlich visch nit fu̍rderlich her in unser statt ze markt senden,
dann das sy dero ein teil in das wasser in baͤrren und an schnuͤren laussen und ze verkouffen senden je ein oder zwein kratten nach dem andern, so inen das fuͦklich sye, da
doch wol schinber ist, das sy nit als guͦt sint, als so sy des ersten gevangen werdent und
dz durch semlichs richen und armen, so dann soͤlich erblaget und alt gevangen visch
kouffent, da von siechtag, kumber und grosser gebrest moͤcht komen.
Und semlichen
unwissenden zuͦfallenden gebresten ze versechen, haben wir uns bekennet und
ist gantz unser meinung, das alle vischer und weidlu̍t, so in dem GriffenseLieu : vischent, sweren sullent, alz sy ouch getaͧn hand, uff des heilgen cru̍tzes tag ze meyenDate : 03.05.1431 in gegenwu̍rtikeit Johansen von IsnachsPersonne : und Ruͤdger StuͦdlersPersonne : , unsers vogt, die von unsers
bevelchens wegen, da mit und by sint gewesen, gelert eid ze gott und den heilgen, wie
vil vischen sy fu̍rbas hin vachent, die sy verkouffen wellent, dz sy dieselben visch, die
sy an dem aͧbend, in der naͧcht oder fruͤ gegen tag vachent, fruͤ uff den morgenmarkt her
in unser statt ze verkouffen schiken sullent. Und was vischen ouch sy vor mittem tag oder
darnaͧch vachent, die sy uff den aͧbend markt her in schiken mugent, die sullent sy ouch
by denselben iren eiden her in senden ze verkouffen, und die u̍ber nacht nit behalten
und fu̍rbashin kein visch mer weder in berren, an schnuͤren noch in flossschiffen noch
gransen in das wasser laussen, tuͦn noch behalten, an all widerred, ungevarlich.
Were aber,
das jeman diser vorgeschribnen stuken deheines u̍berfuͤre und nit staͤt hielte, der sol
u̍nser gemeinen statt ze buͦß geben und verfallen sin ein halb march silbersUnité monétaire : 0.5 marc , alz dik dz
ze schulden kunt, aͧn all gnaͧden. Und sol ouch jeklicher den andern unserm vogt ze GriffenseLieu :
leiden by dem eid, so er gesworn haͧt. Und solEndommagé par le pli, lecture incertainea ouch unser vogt die buͦss by sinem eid inzu̍chen,
aͧn all gnaͧd.
b–Actum als vor, anno etcAbréviation xxxj moEndommagé par le pli, lecture incertainecDate : 01.01.1431 – 31.12.1431.Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 8-9 : Und alls ouch
bißhar gebrucht ist, das etlich am GriffennseLieu :
habent fisch koufft und uff ander merckt tragen,
da sol hinfu̍r niemasAinsi mer die fisch am GriffenseLieu : verkouffen, sunder ein jeder sine visch, die
er hat gefanngen, bi sinem knecht gen Zu̍richLieu : uff den merckt schicken. Wol mag einer sinem
nachpuren ungevarlich ein essen visch geben.
Und wer das nit hielt, der sol den einung
verfallen haben und die buͦß von im on gnad
ingezogen werden.
–b

Annotations

  1. Endommagé par le pli, lecture incertaine.
  2. Variante alternative dans StAZH A 85, Nr. 7, S. 8-9 : Und alls ouch
    bißhar gebrucht ist, das etlich am GriffennseLieu :
    habent fisch koufft und uff ander merckt tragen,
    da sol hinfu̍r niemasAinsi mer die fisch am GriffenseLieu : verkouffen, sunder ein jeder sine visch, die
    er hat gefanngen, bi sinem knecht gen Zu̍richLieu : uff den merckt schicken. Wol mag einer sinem
    nachpuren ungevarlich ein essen visch geben.
    Und wer das nit hielt, der sol den einung
    verfallen haben und die buͦß von im on gnad
    ingezogen werden.
  3. Endommagé par le pli, lecture incertaine.