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SSRQ ZH NF I/2/1 236-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, par Bettina Fürderer

Citation : SSRQ ZH NF I/2/1 236-1

Licence : CC BY-NC-SA

Ordnung der Armenfürsorge in Winterthur

1525 janvier 25.

Die beiden Schultheissen und Mitglieder des Rats von Winterthur legen in Gegenwart zweier Kapläne als Vertreter ihres Kapitels dem Bürgermeister und beiden Räten von Zürich folgende Ordnung vor und bitten um Bestätigung: Drei Mitglieder des Rats von Winterthur und ein Angehöriger der Gemeinde wurden zu Verwaltern des Armenfonds eingesetzt und vereidigt. Die vier Verordneten sollen gegenüber dem Schultheissen und Rat zweimal pro Jahr Rechnung ablegen. Ferner sollen sie die Almosenempfänger vor Ort aufsuchen, so oft es notwendig erscheint, um ihren Bedarf zu ermitteln und ihren Lebenswandel zu überprüfen. Deviante Personen sollen angezeigt und von der Almosenvergabe ausgeschlossen werden (1). Die Bürger, die Almosen empfangen, erhalten von den Verordneten Bleischildchen, die sie offen an der Kleidung tragen müssen, sonst wird ihnen nichts zugeteilt. Almosenempfänger dürfen keine öffentlichen Trinkstuben oder Wirtshäuser besuchen, um zu trinken oder zu spielen, sondern sollen Alkohol nur zu Hause konsumieren (2). Die Verordneten sollen mittwochs und samstags allen, die diese Schildchen tragen, Brot austeilen (3). Die Verordneten sollen bedürftigen Personen, die an Krankheiten leiden und sich keine Arzneien leisten können, mit Mitteln des Fonds aushelfen, damit sie wieder gesund werden (4). Auswärtige Bedürftige, die auf der Strasse, vor der Kirche, in den Stuben oder Wirtshäusern in Winterthur um Almosen bitten, sollen von den Bürgern in das Untere Spital geschickt werden, wo man sie verpflegt. Wenn sie sich ausgeruht haben, sollen sie vom Hausvater oder der Hausmutter zum Spitalpfleger, der einer der vier Verordneten ist, gewiesen werden. Von ihm erhalten sie je nach körperlicher Verfassung eine gewisse Summe und werden fortgeschickt. Wer erst abends im Spital ankommt, kann dort übernachten. Er erhält am nächsten Tag das Geld und wird angewiesen, innerhalb eines Monats nicht wiederzukommen. Einheimische und Fremde sollen nicht mehr in der Öffentlichkeit betteln (5). In den Armenfonds wurden alle Spenden eingezahlt. Man hat auch eine Spendenkasse mit einem entsprechenden Hinweis in der Kirche aufgestellt und den Rektor gebeten, zu Spenden aufzurufen (6). Da das bisherige Spendenaufkommen zu gering war, um die Armenfürsorge zu finanzieren, hat man beschlossen, Jahrzeitstiftungen und anderes gestiftetes Kirchenvermögen in den Fonds zu überführen. Diese Gelder sollen auch dem Spital zugutekommen. Jahrzeitstiftungen, die nicht einer Pfründe inkorporiert sind, sowie das Vermögen der Priesterbruderschaft gelangen an den Armenfonds, vorbehaltlich der Rechte Dritter (7). Zinsen können zu bestimmten Konditionen abgelöst werden, wenn nichts schriftlich fixiert wurde, ausgenommen sind Zinsen von Kelnhöfen und Schupposen (8). Die Inhaber von Pfründen dürfen diese lebenslang nutzen, danach sollen sie nicht mehr verliehen, sondern zum Nutzen der Allgemeinheit verwendet werden (9). Den Ertrag zweier bereits unrentabler Kaplaneipfründen erhält zum Teil der Mesmer, der Rest soll wie beschrieben der Allgemeinheit zugutekommen (10). Für die weggefallenen Löhne werden der Mesmer und der Schulmeister entschädigt. Die zum Mesmeramt gehörenden Grundstücke werden verkauft und der Erlös dem Amt zugewiesen. Der Schulmeister erhält neben Brot und einem Geldbetrag Holz zugeteilt, dafür entfällt der Anteil der Schüler an den Heizkosten. Das Schulgeld wird von 5 Schilling auf 1 Schilling vierteljährlich gesenkt (11).

  • Cote : STAW URK 2135
  • Date : 1525 janvier 25
  • Tradition : Aufzeichnung, Heft (6 Blätter)
  • État de conservation : Schrift durch Feuchtigkeitseinwirkung stellenweise verblasst
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 32.0
  • Langue : allemand
  • Scripteur : Gebhard Hegner
  • Edition
    Teiledition

Die Reorganisation der städtischen Armenfürsorge in WinterthurLieu : im Zuge der Reformation erfolgte nach ZürcherLieu : Vorbild. Dort hatte man bereits am 8. September 1520 einen Almosenfonds eingerichtet, der durch Spenden finanziert wurde. In den Kirchen sollten Spendenkassen aufgestellt und die Gemeinde zur Freigebigkeit aufgefordert werden. Unterstützen wollte man nur Bedürftige, die unverschuldet in Armut geraten waren und einen untadeligen Lebenswandel pflegten (StAZH A 61.1, Nr. 1; Edition: Egli, Actensammlung, Nr. 132). Nahezu zeitgleich wie in WinterthurLieu : , am 15. Januar 1525, erliessen Bürgermeister und Rat von ZürichLieu : Organisation : eine Almosenordnung. Empfangsberechtigte Personen hatten ein Abzeichen zu tragen. Das Betteln in der Öffentlichkeit wurde verboten, auswärtige Bedürftige erhielten eine Mahlzeit oder Unterkunft für eine Nacht im Spital. Zur Finanzierung dieser Massnahmen dienten nicht mehr nur Spenden, sondern auch säkularisiertes kirchliches Vermögen (SSRQ ZH NF I/1/3 125-1). Zur ZürcherLieu : Almosenordnung vgl. Moser 2010, S. 33-42.

Auch in WinterthurLieu : wurde das Kirchenvermögen zum Zweck der Armenfürsorge eingezogen, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 233-1; SSRQ ZH NF I/2/1 241-1. Vgl. hierzu Niederhäuser 2020, S. 96-99.

Texte édité

[p. 2]Saut de page [p. 3]Saut de page

Strengen, fromen, fürsichtigen und wissen, gnaͤdigen, lieben herren, u̍wer straͤng, fürsichtig wisheit
sige unser undertaͤnig wilig dienst mit schuldiger
pflicht alzit zevͦr.
Gnaͤdigen, lieben herenn,
alls dan durch gnad und barmhertzikeit gotes, unsers heren und seligmachers Jhesu ChristyPersonne : sin einnig
ewig wort so richlich wider an tag komen und die
nacht vergangen, durch soͤlichen glantz alle recht
christen menschen erlernen und erfarend, wie und
welicher gestalt sy kinder gotes werden moͤginnd,
und sonderlich durch die lieby, so uß einem raͤchten gluͦben gen got und unserem naͤchsten beschicht,
wie dan das an vill orten der heligen geschrifft anzoͤigt ist,1 ouch wie und in was weg wir raͤchtgeschaffne, guͦte, fruchbare werch thuͦn, die nun vast und
aller meist uß der liebe unsers naͤchsten, das ist mit
unser handreichung oder almuͦsen, volbracht werden moͤgen,2 umb soͤlichs ouch, umb das, so uns got gepu̍t,
das gar enkein armer under unß sin soll,3 sind wir
vor verschiner zit daru̍ber gesaͤssen und ein gemeinen casten den armen nach volgender gestalt angesechen und uffgericht:

Item des ersten haben wir uiber soͤlichen armenn
kasten verordnet und gesetzt vierQuantité : 4 from tugenlich
maͤner, deren drigQuantité : 3 des ratzOrganisation : und einer uß der gemeindOrganisation :
ist. Soͤlich vierQuantité : 4 man haben geschworen, alles, so
inen in soͤlichen gemeinen ingeantwurt, [p. 4]Saut de page
nien anders dan nach ordnung, wie die hernach
geoͤffnet wirt, den armen mitteillen und uns alweg
zweymal im jarDurée répétée : 6 mois darumb erber raͤchnung tuͦnn
soͤllen, ouch das sy, so dick und vill sy not bedenckt,
soͤlin umbgan in aller deren hu̍sser oder an die ortt,
da die armen, so soͤlich almuͦsen namen, sind, gan, und
tru̍wlich beschen, was inen noturfftig, es sige gellt,
kaͤrnen, schmalset oder der gelichen, das saͤlbig dem
bedoͤrffenden mitteilen, darby ouch tru̍w uffsaͤchen
haben, wie und welicher gestalt sich etlich haltin, oͤb
sy darby werinchÀ corriger en : werchina oder nit, ouch oͤb sy sigint huͦrer,
kupler, spiller oder suffer etcAbréviation, darmit sy uns die
selbigen anzeigin und sy inen uß soͤlichem almuͦsen
nu̍t gebinn.

Am anderen, das alle unsser burger, so soͤlich almuͦsen
nemin, ein jeder ein bly schiltlin, wie dan im das von
den vierenQuantité : 4 geben, frig, offenlich, unverteckt an sinem
kleid tragen orderÀ corriger en : oderb sy im soͤlich almuͦsen nit mittelenÀ corriger en : mitteilenc
soͤlin. Die selbig, so soͤlich almuͦsen nemen, soͤllen ouch
uff kein offen trinckstuben oder wirtzhu̍sser zetrincken oder spillen da und an andere ort nit gan, sonder
so einer ein trunck thuͦn will, soll er das deheimen
mit sinem hußvoͤlckly zimlich thuͦn, oder aber im
soͤlich almuͦsen ouch nit gereicht werden soll.

Es soͤllen ouch von den genanten amptlu̍ten onangesechen das, so sonst von inen den armen gereicht
wirt, alle wuchen zwey mall, namlich an der [p. 5]Saut de page
mitwuchenDurée répétée : 4 semaines und samstagDurée répétée : 7 semaines, ein spend mit brot allen
denen, so soͤlich obangezoͤigt zeichen tragen, geben
werdenn.

Item die jetzgemelten vierQuantité : 4 amptlu̍t soͤllen ouch flisig uffsaͤchen haben, wo arm burger mit kranckheiten, es sige der ellenden blateren oder ander kranckheiten halb, beladen, das sy den saͤlbigen (so sy
sich irer hab halb zeheillen oder zeartznienn nit
vermoͤgen) uß soͤlichem almuͦsen mit gelt und anderem beholffen sinn, darmit sy wider zuͦ ir gesontheit komen moͤgin.

Und der froͤmden armen halb sol es dergestalt gehalten werden: Item so die froͤmden armeinÀ corriger en : armend in unser
stat uff der gassen, vor der kilchen, uff die stuben
oder wirtzhu̍sser das almuͦssen zeerforderenn
gand, soͤlen sy glich von unser burgeren, so das hoͤrend,
in den underen spitallOrganisation : bescheiden, alda dan inen
muͦß und brot, wie dan das verordnet ist, geben werden. Und so sy das genossen und woll geruͦwet sinnd,
soͤllen sy danenthin von dem vater oder muͦter, wer
den die je zuͦ ziten in dem spitalOrganisation : sind, gewissen oder
gefu̍ert werden zuͦ des gedachten underen spitalsOrganisation :
pflaͤger, so ouch der angezoͤigten vierQuantité : 4 pflaͤgeren einer
ist, der selbig dan einem ein pfaͤningUnité monétaire : 1 denier , drigUnité monétaire : 3 deniers , vierUnité monétaire : 4 deniers bitz
in zwen kru̍tzerUnité monétaire : 2 kreuzer , je und demnach in einer an der
gestalt jung, starck, allt oder kranck ansicht, geben
und hiemit gu̍etlich hinwaͤg gefergeAjout au-dessus de la ligneet werdenn. [p. 6]Saut de page
Waͤre aber, das soͤlich arm lu̍t, so spat im tag kaͤmin,
das sy nit witer komen moͤchtin, so sol den selbenn
muͦß und brot geben, ouch uiber nachtPériode : la nuit behalten
und einen jeden, nach dem er kranck oder gesunnd ist,
geleit werden, ouch mornadis an moͤrgenPériode : le matin vorangezoͤigter meinung von dem pflaͤger begabet und witer
gewissen, ouch gesagt werden, das er in manatz fristPériode : 1 mois
nit wider komen soͤlle.

Hiemit soͤllen alle froͤmd und heimsch baͤtler in unser
stat uff den gassen, kilchhoͤff, uff den stuben, wirtzhu̍sseren und allen anderen orten abgestelt sin und
sich des almuͦssens obgemelter meinung behelfen.

Und um das wir soͤlich almuͦssen volstrecken und volbringen moͤgin, haben wir in den obangezoͤigten
kasten alle spenden, so wir haben, genomen, ouch
einen stock hinden in unser kilchen mit einem
blaͤch losen machen und daran geschriben: «Wer den
armen sin almuͦssen welle mitteillen, der soll es
in den stock stosen oder es den vierenQuantité : 4, die dan menglich weist, geben.»
Ouch darby unseren kilchheren
gebeten, die wellt zuͦ ermanen, das sy inenn
die armen mit irer richlichen handreichnung
wellin losen empfolhen sin, das er tru̍lich bitz
haͤr than hat.
[p. 7]Saut de page
Nun wie woll wir soͤlich jetz gemelt spenden zuͦ
hilff soͤlichs almuͦsen genomen und gedachten stock
haben losen machen, vermoͤgen wir nützet dester
minder soͤlich almuͦsen nit volbringen, dan lu̍tzell
in soͤlichen stock, die will wir arm lu̍t sind, gebenn
wirdt. Hierum sind wir witer daru̍ber gesessenn,
geratschlaget und erfunden, das nu̍t bequemlichers
zuͦ soͤlichem an zegriffen sige dan die jarzit und
andere der kilchen gu̍eter, die will die in guͦter meinnung geben und aber in boͤsser gestalt gebrucht werden,
dan vill mu̍essiggaͤnger dardurch entzogen, das
aber wider das war wort gotz ist, wie dan uns das
Jennisis am 3. anzoͤigt, das wir im schweis unsers
angesichtz unser brot niessen soͤlin.4 Ouch zoͤigt Paulus 2 TessalAbréviation 3 an, wer nit werche, soͤle ouch nit
essen etcAbréviation.5 Derglichen spru̍ch die gantz helig geschrifft
voll ist. Umb soͤlichs alles wir ditz nachvͦlgend meinung angesechen haben.

Item des ersten ist unser will und meinung, alle jarzit in soͤlichen kasten oder almuͦsen zenaͤmen, ußgenomen die jarzit, so an die pfruͦnden incorporiert
sind, soͤllen darby bitz uff witeren bescheid beliben.

Am anderen wellen wir allen denen, so vermeinen,
ansprach an soͤliche jarzit zehaben, ir recht darzuͦ behalten haben, ußgenomen die alten jarzit,
do die stiffter oder ire kind nit mer verhanden [p. 8]Saut de page
und abgestorben sind, vermeinen wir on inred in
soͤlichem armen casten beliben soͤlind.

Zem driten vermeinen wir der heren bruͦderschafftOrganisation : ouch in soͤlichen kasten zenemen, doch mit
der vorbehaltung, das einem jeden, der so anspraͤchig daran, sin recht darzuͦ behalten sig.

Am vierden wellen wir, so soͤlich obangezoͤigte jarzit und bruͦderschafftOrganisation : in den armen kasten genomen,
dem spitalOrganisation : , die will er vast zuͦhin den groͤsten costen
als mit gemu̍es, ancken und brot tragen muͦß, sin
teill ouch losen volgen.

Item und umb das der armen gu̍eter, die will die, so
vast by uns mit zinsen beschwert sind, mit der zit
erlediget werden moͤgin, haben wir die abzeloͤsen
nachvͦlgender gestalt also angesaͤchen: Item ein
mu̍t kernen geltz Winterthurer meß
Mesure de volume : 1 muid épeautre de Winterthour
, so ewig genempt und kein brieff umb ist,6 sol geloͤst werden umb
sechßzaͤchen guldinUnité monétaire : 16 florins 7 und ein mu̍t Zu̍rich meßMesure de volume : 1 muid épeautre de Zurich
umb fu̍nffzaͤchen guldinUnité monétaire : 15 florins 8. Item ein pfund geltzUnité monétaire : 1 livre , do
kein brieff umb ist, sol geloͤst werden mit zwentzig
pfund haler
Unité monétaire : 20 livres
, doch die zins, so kelhoͤff und schuͦpisen
antraͤffen, sol ditz ordnung die zeloͤssen nit begriffen
han. Item alle verbrieffte zins soͤllen nach lut
den verschribungen geloͤst werden.
[p. 9]Saut de page

Item es soͤllen und werden ouch alle unsere pfruͦnden,
uff denen noch besitzer sind, by iren ingelibten korpussen entthalten werden, darmit die besitzer irs libs
narung und noturfft ir leben lang haben moͤgen,
doch ußgenomen die drigQuantité : 3 pfruͦnden, so der pfar zuͦgeeignet, haben wir umb irer beschwerden waͤgen
die ersetzt, das ein jegkliche by und ob den sechtzig
stucken
Mesure/poid approximatif : 60 pièces
hat. Und so soͤlicher pfruͦnden eine oder mer
ledig wirt, ist unser meinung, das die nit wider
verlichen, sonder an ort und end, da dan die dem gemeinen man allerbast erschiessen moͤgen, angelegt
und verwent werden soͤlin.

Item und wie dan schon zwoQuantité : 2 capplanig pfruͦndenn,
so vast klein gewaͤssen, abgangen sind, haben wir uß
denen dem sigorsten zuͦ anderem, so im volgt, wie
dan das hernach anzoͤigt wirt, xiij mu̍t kernenMesure de volume : 13 muid épeautre
und ein malter haberMesure de volume : 1 malter avoine verordnet zegeben. Die uiberig gu̍lt von soͤlichen zwoQuantité : 2 pfruͦnden ist unser
meinung, so me pfruͦnden abgand, mit einander,
wie obangezoͤigt, an den gemeinen nutz angelegt
werden soͤlle.

Item als dem sigersten und schu̍lmeister ire loͤn abgangen sind, haben wir die inen wider ersetzt, die
will man soͤliche aͤmpter und insonder die christenlichen schuͦllen haben soll und muͦß, namlich [p. 10]Saut de page
dem sigersten zuͦ dem vorgemelten kernen und
haber verordnet, das er jaͤrlichsDurée répétée : 1 année hat zwentzig
mu̍t
Mesure de volume : 20 muid
und zwey viertel kernenMesure de volume : 2 quarts épeautre , ein malter haberMesure de volume : 1 malter avoine
und zechen pfund hallerUnité monétaire : 10 livres . Die aͤcker und wissen, so ditz
ampt hat, soͤlen verkuͦfft und ouch dem ampt angeleit werden. So dan dem schuͦlmeister wirt
gaͤben alle wochenDurée répétée : 1 semaine sechsQuantité : 6 grose brot ab der spaͤnd
und ein jede fronfastenDate : des fêtes sans date fixe comme délai zaͤchen pfundUnité monétaire : 10 livres , ouch jaͤrlichsDurée répétée : 1 année zaͤchenMesure de volume : 10 toise bois oder zwoͤlff klaffter schiterMesure de volume : 12 toise bois und zwey
pfund haler
Unité monétaire : 2 livres
an den costen, die uffzemachen und inhin
zuͦ fu̍eren. Doch wie bitz haͤr ein knab alle fronfastenDate : des fêtes sans date fixe comme délai fu̍nff schiling halerUnité monétaire : 5 sous/sols hat mu̍esen ze lon geben
und alle tag, so und diewill man inen stuben geheitzt,
einQuantité : 1 schit mit im hat tragen, sol hin für als ab
sin, also das ein knab hin fur ein jede fronfastenDate : des fêtes sans date fixe comme délai
nit mer dan ein schiling halerUnité monétaire : 1 sou/sol ze geben schuldig
sin soll.
f g–
Alß dann die ersamen burger zu WintterthurLieu : durch bed ir schultheissen und ander
irß ratsOrganisation : in bywesen tzweyerQuantité : 2 caplanen
in namen irß capitelß die obgeschribnen
ordnunge und artickel minen herren,
burgburgermeister, clein und grossen raͤtenOrganisation : , fu̍rgehalten und begert irß rats, hilff und
bewilgung, damit sollichem gelept werde,
daruff habent genante mine herren hierzuͦ
iren gunst und willen geben und bemelte
ordnung bestaͤtet etcAbréviation.
Actum uff conversionis
PauliPersonne : , anno etcAbréviation xxv
Date : 25.01.1525
.
Ajout en bas de page
–g
[p. 11]Saut de page [p. 12]Saut de page
[Note dorsale sur la couverture par une main du XVIIIe siècle :]
Almosenordnung.
Item
dispositionen einiger geistlergeistlicher
einkünften, anno 1525Correction au-dessous de la ligne, remplace : 1526h
[Note dorsale sur la couverture par une main du XVIIIe siècle :]
Reformatzionssach

Annotations

  1. À corriger en : werchin.
  2. À corriger en : oder.
  3. À corriger en : mitteilen.
  4. À corriger en : armen.
  5. Ajout au-dessus de la ligne.
  6. Changement de main.
  7. Ajout en bas de page.
  8. Correction au-dessous de la ligne, remplace : 1526.
  1. Am linken Rand hat der Schreiber hierzu einschlägige Bibelstellen vermerkt: «Johanis 1» (vgl. Johannes 1, 12), «1 CorinAbréviation 13, 14» (vgl. 1. Korinther 13 und 14, 1), «Johanis 15» (vgl. Johannes 15, 9-12), «RomanAbréviation (vgl. Römer 3), «EbreAbréviation 10, 11» (vgl. Hebräer 10, 19-25, und 11).
  2. Am linken Rand Verweis auf «Mathei, 25» (vgl. Matthäus 25, 31-40).
  3. Am linken Rand Verweis auf «DeutroAbréviation, 15» (vgl. Deuteronomium 15, 4-11).
  4. Vgl. Genesis 3,19.
  5. Vgl. 2. Thessalonicher 3,10.
  6. Die Aufzeichnung des RatsOrganisation : , welche die Ergebnisse der Verhandlungen über diese Ordnung zusammenfasst, verwendet den Terminus Grundzins (STAW AM 177/8).
  7. Ursprünglich war eine Ablösungssumme von 18 GuldenUnité monétaire : 18 florins pro Mütt vorgesehen (STAW AM 177/8).
  8. Ursprünglich war eine Ablösungssumme von 32 PfundUnité monétaire : 32 livres pro Mütt vorgesehen (STAW AM 177/8).