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SSRQ SG III/4 176-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 4: Die Rechtsquellen der Region Werdenberg: Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, Freiherrschaft Sax-Forstegg und Herrschaft Hohensax-Gams, par Sibylle Malamud

Citation : SSRQ SG III/4 176-1

Licence : CC BY-NC-SA

Erneuertes Landmandat der Stadt Zürich für die Landvogtei Sax-Forstegg

1642 septembre 24 a. s.

Bürgermeister, Kleiner und Grosser Rat der Stadt Zürich erlassen für die Landvogtei Sax-Forstegg ein erneuertes Landmandat: Die Artikel aus dem allgemeinen Landesmandat oder Grossen Mandat betreffen Gotteslästerung und Fluchen, Kirchenbesuch, Kinderpredigt, Wochenpredigt, Fast- und Bettage, Besuch katholischer Gottesdienste, Taufe und Taufpaten, Sonntagsheiligung, Alpfahrt, Verbot der Sonntagsarbeit, Fasnacht und anderes Brauchtum, Kirchweihe, Spiel, Bevogtung «liederlicher» Personen, Verbot von Aberglauben, Zauberkunst und Wahrsagerei, Bevormundung der Witwen und Waisen, Kriegsdienst, Entrichtung von Zinsen, Zehnten und Frondiensten, Wildbann bzw. Jagd und Fischerei, Behirtung des Viehs, Wucher, Ruten schneiden, Mühlen, Wochenmarkt in Salez, Masse und Gewichte, Bettler und Landstreicher, Unterhalt von Brücken, Strassen, Zäune, Gatter, Gräben, Nachbarrecht, Gartenfrevel, Sturmläuten, Ehemandat.

  • Cote : StAZH A 346.4, Nr. 137
  • Date : 1642 septembre 24 a. s.
  • Tradition : Aufzeichnung (4 Doppelblätter)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.0 × 34.0
  • Langue : allemand

  1. 1642Date : 1642 erneuern Bürgermeister und Rat der Stadt ZürichOrganisation : ein Grosses Mandat oder Grosses LandmandatTerme : für die Bewohner von Sax-ForsteggOrganisation : . Laut Einleitung geht die Erneuerung auf «unserm allgemeinen, grossen, als aber diser herrschafften Sax und VorstekhLieu : landt-mandathTerme : » zurück. Als Landmandat von Sax-ForsteggLieu : ist mit Sicherheit das Grosse MandatTerme : bzw. die PolizeiordnungTerme : von 1609Date : 1609 gemeint, die 1615Date : 1615 von ZürichLieu : übernommen wurde (SSRQ SG III/4 153-1). Manche Artikel wurden wörtlich übernommen (so z. B. Art. 18, 20–23, 25–31); andere Artikel wurden inhaltlich verändert und ergänzt (so z. B. Art. 1, 3, 5 oder 8); zudem wurde das erneuerte Landmandat mit zahlreichen Artikeln ergänzt (so z. B. Art. 4–10), die einem allgemeinen, gedruckten und Grossen MandatTerme : von ZürichLieu : entnommen (vgl. Einleitung und die Dorsualnotiz), jedoch inhaltlich vereinfacht und verkürzt wurden. Dabei handelt es sich wohl um das Grosse MandatTerme : von 1628Date : 1628 (StAZH III AAb 1.2, Nr. 33; online ZBZ AWZ 516).

  2. In Artikel 28 wird auf das Ehe- und SittenmandatTerme : verwiesen, das am gleichen Tag ausgestellt wird (SSRQ SG III/4 177-1). Diese beiden Grossen Mandate werden explizit für die Landvogtei Sax-ForsteggLieu : aufgestellt und gehören zu den wenigen Mandaten, die sich direkt an das Untertanengebiet Sax-Forstegg wenden. Im Allgemeinen richten sich die Mandate an alle Untertanen in Stadt und Land der ZürcherOrganisation : Obrigkeit und liegen ab dem ausgehenden 16. Jh. meist in gedruckter Form vor (vgl. z. B. StAZH III AAb Mandatsammlungen [1525–1871] und die Editionseinheit «Gedruckte Mandate für Stadt und Landschaft Zürich [SSRQ ZH NF I/1/11]»). Die einzelnen Mandate wurden in mehrfacher Ausführung an die einzelnen Untertanengebiete von Zürich versandt und dort in den jeweiligen KirchenTerme : verlesen. Von den nach Sax-Forstegg geschickten Mandate ist eine grosse Zahl im EKGA Salez vorhanden, besonders in den Abteilungen (Dossiers) EKGA Salez 32.01.42, Sicherheit und Ordnung und EKGA Salez 32.01.32, Sitte und Moral. Teilweise sind die Mandate thematisch eingeordnet und liegen z. B. in den Dossiers Handelswirtschaft, Geldwirtschaft, Volkswirtschaft, Rechtsgrundlagen, Zivilstandssachen, Gesundheitswesen, Herstellungswirtschaft/Landwirtschaft oder Gewerbe.

Texte édité


Wir, burgermeister, klein unnd groß rath der
statt Zürich
Organisation :
, embieten allen unnd jeden unnsern underthanen,
geist- unnd weltlichen standts, in unseren herrschafften Sax und VorstegkLieu : sesshafft, unsern gruß, gönstigen willen und alles guts zuvor
und thund üch zu wüssen: Demnach das gegenwirtige, verjamerte
welt wesen unß billichen verursachen sollen, unsere, von gott anbevohlne underthanen dahin müglichst zuverleiten, wie vermitlest
eines christlichen, eerbaren lebens und wandels ihme, unserem
gott, mit gemeiner buss und besserung begegnet und syn zorn
gestillet und abgewandt werde: Daß wir hierüber eine unvermydenliche nothurfft syn befunden, unsere fürnemsten satzungenTerme : , so wol uß unserm allgemeinen, grossen, als aber diser herrschafften Sax und VorstekhLieu : landt-mandathTerme : zuernüweren unnd
über die ding, so am meisten in unordenlichen schwankh gahnd, in
allweg ynsehung zethund. Und benantlichen, so ist unser ernstlicher
will, meinung und gebott:

Wider das schweerenTerme :
und gottslesterenTerme : Terme : Terme : Terme : 1


Daß jedermenigklich sich hüete, vor gottes synes hheiligen nammens unnd
worts lesterung, fluchenTerme : und schweerenTerme : . Were aber, daß jemands
heimsch oder frömbd, sölches übersehe, soll je einer den anderen
für das erste mahl mit erforderung eines schillingsUnité monétaire : 1 sou/sol in das allmosenTerme :
oder deß herdkussesTerme : darvon abmannen. Wo er aber beharren thete,
unserm landtvogtTerme : zu gebürender handthabung, es syge durch den
ordenlichen, monatlichen stillstandTerme : , geltbußTerme : oder gfangenschafftTerme : , je nach
beschaffenheit deß verbrechensTerme : , anzeigt. Es möchte auch einer, so bös
schwürTerme : thun, man wurde und soll es by ehegemelten bußenTerme : nit
blyben lassen, sonders die schuldigen auch mit offentlicher fürstellung
an der canzelTerme : , benemmung der ehren und gewehrsTerme : , ja an lyb unnd
leben
Terme :
straaffen. Die jugendtTerme : aber in anderweg mit gebürender
straaffTerme : züchtigen. [p. 2]Saut de page

Von gmeinen kilchgangTerme :
und predigenTerme : Terme : Terme : 2


Demnach soll mengklicher, welcher nit durch krankheitTerme : oder andere
ehrhaffte, redliche ursachen verhinderet wirt, sich beflyßen, alle sonntagTerme : in die predigen zegahnd und vor dem, ehe man zusammen verlütet
hatt, in der kilchenTerme : sich gehorsamlich finden lassen, das hheilige wort gottes
anzuhören, mit anderen christen lüten in der gmeind zebetten unnd
dem gotts dienst in guter zucht und andacht biß zum end und bschluss
mit dem hheiligen tauff und lobgesang uszewarten.

KinderpredigTerme : Terme : 3


Es sollend auch alle und jede, sonderlich die jungen knaben und töchterenTerme : ,
sambt den dienstknechtenTerme : und mägtenTerme : , die mittagsTerme : oder kinderpredigenTerme :
flyßig besuchen und in wehrendem gottsdienstTerme : sich uff den güeteren
oder sonst ussert den hüseren anderswo nit finden lassen.

Deßglychen soll alles junge volkhTerme : sambt den dienstknechten und mägten
vor den heiligen, hohen fästenTerme : zu osterenTerme : , pfingstenTerme : und wienächtenTerme : ,
wann sy begehrend zum hheiligen abendtmahlTerme : zegahnd, sich by ihren ordenlichen pfarrernTerme : anmelden und sich von ihnen in der religion und was
ihnen ihrer seelen heils halber nothwendig, underrichten lassen.

WuchenpredigTerme : Terme : Terme : Terme : 4


Nitweniger soll auch jederman, rych und arm, so vil immer müglich und
die komligkeiten der hushaltungenTerme : erlyden mögend, die wuchen predigen besuchen und dem gottsdienstTerme : ohne gefehrd biß zum end in rechter andacht bywohnen und mit nammen soll uff das wenigiste ein gewachssne persohn neben den kinderenTerme : solche wuchenpredigenTerme : zebesuchen
schuldig syn, by zehen schilling pfenningUnité monétaire : 10 sous/sols buß. Wellicher aber beharrlich
sich gfahrlicher wyß von den predigen üsseren, ab der buss und
wahrnung nüt thun und zum dritten mahl by der gmeind in
der kirchenTerme : nit gesehen wurde, der und dieselben sollend von und
uss ihrer gmeind usgeschlossen und ihnen wun und weid unnd
andere gmeindtsgrechtigkeitenTerme : nit mehr gelassen werden, biß sy
sich widerum zu christenlichem gehorsam ergebend. Und ob villicht
jemands, so arbeitsellig syn wurd, diß ihm an solchen absönderung nit [p. 3]Saut de page
vill gelegen were, sollend sölche die ambtlüthTerme : by ihren eiden schuldig
syn, dem landtvogt anzegeben, damit sy nach ihrem verdienen gestrafft und ghorsam gmachet werdint.

FastTerme : und bättagTerme : Terme : Terme :


Wann etwan von unß uß sonderen ursachen allgmeine fast und bättag
angsehen werdent, sollent selbige nach uswysung unserer hievorigen
mandatenTerme : mit haltung und besuchung zweyer predigenTerme : und hierzu
dienstlichen psalmen und gebätt ghalten, auch sich jederman, jung
und alt, by denselbigen finden lassen und mit nammen auch an selbigen
tagen, wie auch an dem tag zuvor und an dem tag darnach, die
wirtzhüserTerme : vor allen ynheimschen gentzlichen beschlossen verblyben.

Frömbden religionsübungenTerme : nit bywohnen

Terme : Terme :

Und wie jedermenigklich sich zu wahrem gottsdienstTerme : allein halten
soll: Also sollent auch die unsrigen, wer sy syen, in keine papistischeTerme :
kilchen noch versamlungen nit gahn, alda anders dann unsere reformierteTerme : , christliche religion geübt und gelehrt wird. Deßglychen
mengklicher sich beflyssen, daß er uff die hheiligen, hohen fästtagTerme : , wann
man das hochwürdig sacramentTerme : deß herren nachtmahlsTerme : begaht,
in syner pfarrTerme : sich ynstelle, den gottsdienst, wie sichs gebürt,
demnach auch zu verrichten.

Vor haltung der kinderenTerme : zum hheiligen tauffTerme : Terme : Terme : Terme : Terme :


Zu abstellung der missbrüchen by hebung der kinderen zum hheiligen tauff
soll niemand keinen knaben ald töchterlinTerme : , so noch under den jahren
sind und das hheilige nachtmahlTerme : noch nit a empfangen habent, alß welche
dan hheilige tauffTerme : noch nit recht verständ noch wüssend, was sy by
den selbigen versprechend, deßglychen auch allein unsere glaubensgnossenTerme :
zu gevätterenTerme : nemmen. Im widrigen fahl sollend solche zu zügenTerme :
nit zugelassen, sonder von der herren predicantenTerme : wider heimgeschikt werden.

Und diewyl die gevätterenTerme : uff das end hin angesehen, daß dieselbigen,
wann es die nothurfft erforderete, der zum hheiligen tauff gehebter kinderenTerme : halber, so vil alß ohnparthygische zügenTerme : werend, deren man etwan in ußbringung mannrechtenTerme : ald geburtsschynenTerme : oder sonsten
im rechten von nöten hatt, nebent deme auch in ermanglung der [p. 4]Saut de page
elterenTerme : und nechsten verwandtenTerme : , die ohne daß auch uff die kinder gebürends ufsehens zehaben schuldig sind, die gevätteren verschaffen
sollend, daß dieselben zu gottes ehren erzogen werdend. So habend
wir von den gevatterschafftenTerme : usgeschlossen geschwüstergite kinderTerme :
und die jenigen, so mit geschwüstergiten kinderen verhürrathet, und
hiemit alle persohnen, welche under der dritten linien in der blutsfründtschafftTerme : den elteren verwandt sind. Und soll zu handhabung dises,
unsers ansehens ein jeder, so ein jugentTerme : zetouffen hatt, schuldig syn,
ein solches und der zügen ernamsung, jederwylen by guter zyt
synem pfarrherren wüssenschafft zemachen.

Von fyrungTerme : deß sabbatsTerme : Terme : Terme :


So danne gott unß die fyr- und heiligung deß sabbaths höchlich
befohlen, ist unser will, daß menklicher den sontagTerme : recht fyren und
sich aller unnötigen arbeitTerme : , dardurch b der sabbath enthelliget
wirt, by gebürender straaff enthalten solle.

Alpfaren

Terme : Terme : Terme :

Benantlich auch, wyln man etwan die alpfartenTerme : , messtagTerme : und heimhollen deß vychsTerme : also angsehen, daß nit wenig persohnen deßwegen
am sontagTerme : ussert der herrschafft mit grosser entheiligung deß sabbaths und unsers gegentheils nit geringer ergernuß gebliben und
den gottsdienst versumt, so sollend solche alpgeschefft also angstelt,
daß dardurch an dem gottsdienst nüzit verabsumt werde.

KrießTerme : Terme : Terme :


Deßglychen soll an dem sontagTerme : jederman alles kriesensTerme : , laub blugensTerme : ,
mayensTerme : , bäsenhelmrupfensTerme : , kesensTerme : und schmaltzensTerme : , bachensTerme : , häßsüdensTerme : , wäschensTerme : und ufhenkens, item deß stallmistensTerme : und anderer derglychen dingen by straffTerme : j  ₰Unité monétaire : 1 livre gentzlichen enthalten. Item sich
müssigen alles tuschens, merktens, kouffens und verkouffens, wynkoüff trinkens. Item deß über feldTerme : lauffens, c–den habenden gschefften
nach
Ajout dans la marge de gauche
–c oder fahrens, uß
der herrschafft zum wyntrinken und verrichtung anderer
unnötiger gschäfften und sachen.
Terme : Terme :

Wir wöllend auch, daß alle frömbde und heimbsche fuhrlütTerme : , mezgerTerme : ,
[p. 5]Saut de pagesoümerTerme : und derglychen persohnen alles fahrens, es syge der wynenTerme : ,
früchtenTerme : , saltzesTerme : oder deß vychsTerme : , schafTerme : und ochsenTerme : trybens, an den
hohen fästtagenTerme : , allerdings am sontagTerme : aber biß abendts umb 4 uhrenTerme : Heure : 16:00
müssigen und enthalten. Were aber sach, daß jemands wider
disers, unser ansehen handlen wurde, sollend selbige persohnen ufgehalten und den fehlbaren für das erste mahl iij  ₰Unité monétaire : 3 livres , für das ander
mahl aber v  ₰Unité monétaire : 5 livres zur straaff und buß abgeforderet und ohne
nachlass zu unseren handen yngezogen werden. Wann
auch der monatlicheDurée répétée : 1 mois stillstandTerme : gehalten wirt, soll wyb unnd
manspersohnen schuldig syn, vor der kilchen biß zu endung desselbigen
zu warten.
Wyters soll auch verbotten syn, daß niemandts an sonn- und fyrtagenTerme :
kernenTerme : noch derglychen weder zur mülliTerme : führen noch tragen
noch auch das mählTerme : darvon hollen solle.
Terme : Terme :
Item sollend an den sontagenTerme : sich die jegerTerme : und andere alles
jagens, birsensTerme : , fischensTerme : und derglychen enthalten. Wo fehr aber
ein schädlich hochgwildTerme : im land ersehen wurde, wirt ein regierender landtvogt schon wüssen, bevelch zu geben.

Faßnacht führTerme : , liederTerme : etcAbréviationTerme : Terme : 5

Terme : Terme : Terme : Terme : Terme :
Deßglychen verbietend wir alle unzüchtige liederTerme : , lychtfertige,
üppige wort und werkh. Item das üpige faßnachtTerme : und böggenwerkhTerme : . Item die fasnacht und merzenführTerme : , wie nit weniger
das unverschamte nüwjahrsingenTerme : und küechli hollenTerme : an der
fasnacht, das lychtfertige tantzenTerme : , die nachtstubetenTerme : von jungem
volkh, knaben und töchterenTerme : , und was derglychen lychtfertiger
dingen mehr sind, dardurch der jugentTerme : zu allem bösen ursach geben
wirt.

Abstellung der kilwinenTerme :

Terme : Terme : Terme : Terme :

Wyl auch an den kilwenen mehrtheils nüt anders getriben wirt
dann fressenTerme : , suffenTerme : und allerley wuhl und überfluss, daruß dann
zerwürffnußenTerme : , unzuchtenTerme : und ander unglükTerme : erfolget, alles zu [p. 6]Saut de page
nit geringer entheiligung deß sabbathsTerme : , so ist unser will und meiungÀ corriger en : meinungd, daß man in diser, unserer herrschafft, so wol alß in unser
statt und übrigen landen geschehen, die kilwinenTerme : aller dingen
abgahn lassen und solche kilwi tag in fast-Terme : und bättagTerme : mit hierzu
dienstlichen predigenTerme : und gebättTerme : verwänden und benantlich auch
unser volkhTerme : an keine andere und frömbde kilbinen usserthalb
unserer herrschafft sich nit verfügen, sonder sich derselbigen ebenmessig enthalten solle, wylen man gute fründ wol zu anderen
zyten heimsuchen mag. Doch welche ihre elterenTerme : usserthalb habend,
wirt selbigen, wo man an gebürenden orten darumb fragen
thut, zubesuchen nach der sachen beschaffenheit niemand abgeschlagen werden.

SpilenTerme : 6

Terme :

Item, so lassend wir verbieten alles
spillenTerme : mit kartenTerme : , würflenTerme : ,
wettenTerme : , grad oder ungrad machenTerme : , deßglychen das klukerenTerme : ,
stöklenTerme : , hutschiessenTerme : oder wie solche nammen haben mögend, by v  ₰Unité monétaire : 5 livres
buß. Und sollent die wirtTerme : oder andere, in deren hus gespilt oder
auch, welchs hierob schon verbotten, getantzetTerme : wirt, auch die spillüthTerme : ,
so zum tantzTerme : ufmachent, doplete straaffTerme : erleggen. Terme : Terme :

Jedoch wyl der jugentTerme : auch etwas kurtzwylTerme : zu vergonnen, so
wollend wir das blattenschiessenTerme : , steinstossenTerme : und keglenTerme : dißmahls
vorbehalten haben, doch daß weder umb gelt noch deß wehrt gespilt,
und solche erlaubte kurzwylen an den sontagen erst nachgeendeten
kinderpredigenTerme : . Darzu an selbigen und anderen tagen allen uf freyen, offnen blätzenTerme : und nit in winklenTerme : geübt werdint.

Von zeerhafften und
bevogtetenTerme : lüthen

Terme : Terme : Terme : Terme : Terme :

Und die wyl uß dem liederlichenTerme : , zeerhafften und vertrunknenTerme :
leben nit allein grosse ergernuss, sonder auch vil unheils und [p. 7]Saut de page
verderben, ja zerrüttung gantzer hushaltungenTerme : erfolget etcAbréviation,
alß sollen alle unsere predicanten, richter, weibel und eegaumerTerme : uff solch vertrunkne, liederliche lüth flyßige achtung geben,
sy anfangs beschiken und wahrnen. Wo fehr aber solche vertrunkne, liederliche lüth flyßige achtung geben, abeAinsi der wahrnung nüt thun, sonder in ihrem unwesenTerme : fürfahren wurdend,
sollend solche lüth mit rath und hilff unsers landtvogts bevogtet, ihnen alles gewalt benommen und darzu in den kilchenTerme :
offentlich verrüefftTerme : werden. Es söllent auch zu besserer
verhüetung solchen übels die wirtTerme : einichen ihren dorffsTerme : oder
gmeindtsgnossenTerme : vor mittagTerme : Pas après : 12:00 keinen wynTerme : nit geben, by
straff iij  ₰Unité monétaire : 3 livres dem wirtTerme : und 20 bzUnité monétaire : 20 batz/bache dem gastTerme : .
Item unnd
im übrigen zum trunkhTerme : sonst niemands genötiget. Und wer
es widerum gebenTerme : müßte, umb j  ₰Unité monétaire : 1 livre gestraafft werden.

Von verbottnen, aberglöübigenTerme : künsten7Terme : Terme : Terme : Terme : Terme :


Diewyl in unseren landen und gebieten lüth sich finden,
welche under dem schyn deß artznensTerme : sich undernemmen wollend,
an statt der nattürlichen, von gott verordneten artzney-mittlenTerme : , lüth und vych mit allerley schandtlichen und gottslesterlichen
worten und cerimonienTerme : zu sägnen und zelachßnenTerme : , deßglychen die
bösen, unreinen geisterTerme : uß eines krankenTerme : mentschen lyb, wie
sy fürgebend, uszetryben, und solche, wie auch andere ding, alß
das gwildTerme : im freyen veldTerme : , die müßTerme : , ratenTerme : und anders unzifersTerme :
zubeschweeren. Item den lüthen ihres nachkoüfftigen lebens und
wesens oder so jemands etwas verlohren, wo ald by weme das
wider zufinden, wahrzesagenTerme : und anleitung zegeben. Wann
auch einer verwundt worden, die wundenTerme : zesägnenTerme : und die
waaffenTerme : , damit es geschehen, oder andere ding zuverbinden, dardurch
einfalte lüth von wahrer anrüffung und verthruwen, bevorab
göttlicher und demnach natürlicher hilff und mittlen abgeführt und [p. 8]Saut de page
sonderlich an rechtgeschaffnem, christlichem glauben nit wenig geschwecht werdent. Und aber solches alles by den christen vest
schädlich, von keines recht christglaübigen oberkeit nie gelitten
worden, so gebietend wir hiemit ernstlichen, daß sich menniglich
sölcher sägenTerme : , wahrsagensTerme : , zauberensTerme : , lochsnensTerme : , beschweernus,
item wundsägnens, waaffen verbindensTerme : und anderer verbottnen, unnattürlicher, abergloübiger stukhen und sachen, gentzlich
entzüche und sich niemandts mehr diser dingen gebruche. Dann
welliche söllicher abergloübiger künst und sachen, darunder dann auch
verstanden werdent die schwartzkünstlerTerme : , zeichendüterTerme : , tagwellerTerme : und andere, welliche in göttlichen rechten die straaffTerme : lybs
und lebens
Terme :
uff sich tragend, wyter übend und bruchend, wo
die erfahren werdent, zu denen soll man gryffen und sy unserem landtvogt gfängklich zuführen. Dieselben nit allein ihrem
verdienen nach abzustraffen haben, sonder auch die jenigen selbs
in gebürende straaff zezühen, so derglychen persohnen, alß obvermeldt, heimlich oder offentlich nach lauffend, by ihnen rath unnd
anleitung suchend und ihrer hilff begehrend. Und sollend insonderheit alle predicantenTerme : , richterTerme : , weibelTerme : und eegoumerTerme : , wo sy
derglychen lüth vernemmend, solches by ihren thrüwen und pflichten
an gebürenden orten angeben, da die fehlbaren mit höchstem ernst
von unß oder unserm landtvogt sollend gestrafft werden.


BevogtenTerme : der wittwenTerme : und weisenTerme : Terme : Terme : Terme : Terme :


Sidtenmahlen fehrners die wittwen und weißen allen oberkeiten sonderbar angelegen syn sollen, ist unser ernstlicher will, daß
uff absterben der elterenTerme : ihre verlassenschafftTerme : durch zuthun unsers
vogtsTerme : ordenlich beschriben, mit einem ehrlichen mann umb gebürliche
belohnung bevogtetTerme : , von wellichem alle jahrDurée répétée : 1 année oder lengst alle zwey
jahr
Durée répétée : 2 années
in bywesen der kinderen nechsten verwandtenTerme : formkliche
[p. 9]Saut de pagerechnungTerme : erforderet. Und was er schuldig blybt, in ein hierzu sonderbar geordnet und in oberkeitlichen handen behaltendes abscheid-buchTerme :
zu künfftiger nachrichtung abschrifftlichen getragen werden.8

Und alß dann über und nebent vorstehnden dingen unsere
herrschafften Sax und VorstegkLieu : auch ihr alt hargebrachtes landtmandathTerme : habendt, inn wellichem allerhand nothwendig und nuzliche
ding versehen sind, so thund wir dasselbig synes innhalts hiemit
auch bestätten und ernüweren und wöllend in krafft desselben,
daß alle und jede unsere underthanen mit nothwendiger unnd
dißer zyt erforderlichen kriegs-rüstungenTerme : , wehrTerme : und waaffenTerme :
gefasset sygen, damit sy uff den nothfahl by ihren pflichten und
eiden das gmeine vatterlandTerme : mit lyb, gut und blut retten und
schirmen helffen könnint. Es soll ihr keiner ohne unser sonderbares
vorwüssen und erlaubnuss sich in frömbder herren kriegsdienstTerme :
nit begeben mögen, sonder mengklicher anheimbsch blyben, uff unß
und das vatterland warten.Terme : Terme : Terme : Terme :


ZinßTerme : und zehendenTerme : Terme : Terme : Terme :


Item wir gebietend auch, daß alle und jede underthanen zinß und
zehenden und gültenTerme : , wie sy solche von alters her schuldig, thrüwlich,
ufrichtig und zu rechter zyt usrichten und bezahlen oder es sollen
die unghorsammen nach glegenheit der sachen mit allem ernst gesträfft
werden.

Wylen demnach sich befindt, daß ettliche underthanen ihre schuldige
tagwenTerme : eintweders gar nit leisten oder in leistung derselbigen
sich sonsten liederlich und verdrüssig erzeigend und ihre schuldige pflicht
nit bedenkend, so lassendt wir einen jeden wahrnen, daß
hinfürders die schuldigen tagwen mit besserer ghorsam geleistet
und thrüwlich verrichtet werden, by straff j Unité monétaire : 1 livre , so offt es
übersehen wirt. [p. 10]Saut de page


WiltpannTerme : Terme : Terme : Terme : Terme : Terme : Terme : Terme :


Wir lassend auch alles wildtpredtTerme : , klein und grosses, es sygen hirschenTerme : ,
wilde schwynTerme : , gembsthierTerme : , füchßTerme : und hasenTerme : , item die fischereyenTerme : ,
sonderlich aber die pannbächTerme : , alß namlich die drey forellen bächTerme : im SennwaldLieu : , den bach im HagLieu : mit sambt der WyslenLieu : , allerdings befreyen,
daß kein underthan soll jagenTerme : , birsenTerme : , fischenTerme : oder schiessenTerme : mögen
usserthalb unser und unsers vogts erlaubnuß, by hocher straaff. Dann
welcher hierüber ungehorsamm erfunden wurde, der soll nach befindung der sach gestraafft werden.

Item, da einicher underthan frömbdeTerme : und ußlendtsche persohnen sehen
und erfahren wurde, die den wildpannTerme : nit hieltend, es were
in welcher gstalt es wölle, so wol das rothTerme : und hochgwildTerme : , alß gembsthierTerme : und ander weidwerkhTerme : oder fischereyenTerme : betreffendt, sollend die,
so solches sehen und erfahren, by ihren pflichten und eiden, eintweders
der oder dieselben frömbdenTerme : , die in diser herrschaft wildpannTerme : gryffen
oder dem weidwerkhTerme : in unseren hohen und nideren grichten nachgahn wurden, gfengklich annemmen und ins schlossTerme : überantworten.
So sy aber zu schwach derzu werend, sollend sy by den nechsten
nachbarenTerme : umb hilff anschreyen oder wo solches auch nit geschehen
köndt, solche frömbde wildschützenTerme : also bald unserm vogt anzeigen.
Und wirt insonderheit den sennenTerme : und alpknechtenTerme : , sy seyen herrschafftlüt oder frömbde, ernstlich gebotten, daß sy hieruf in dem
gebirgTerme : achtung geben, dann solte es sich befinden, daß einer oder
mehr dißfahls etwz verschwygen, wurde er nit ungstraft blyben.
Terme :
So lassendt wir auch ernstlich gebieten, daß keine underthanen einige
fischTerme : , die usserthalb den bannbächenTerme : gefangen werdent, söllend an
frömbde ort, sonder erstlich in das schlossTerme : tragen. Und da man solcher nit
bedörffte, den pfarrerenTerme : , wirtenTerme : , ambtTerme : und herrschafftlütenTerme : koüfflichen vorderist anbieten, auch doch anderer gstalt nit, dann umb einen
zimlichen pfenning. [p. 11]Saut de page
Item gebietend wir ernstlich, daß alle und jede underthanen ihr
vychTerme : , schwynTerme : , schaaffTerme : und geissenTerme : lassend dermaassen behirtenTerme : unnd
verwahren, daß sy in den güteren keinen schaden thüyint oder es
sollen die jenigen, so hierüber anderen schaden zufügen, nach gelegenheit der sach gestrafft werden.


WucherTerme : Terme : Terme : Terme :


Wir lassend nit weniger mit allem ernst verbieten, allen unbillichen,
verbottnen wucher, es syge in lychungTerme : oder entlychung gelts, zinßverschrybungen, contracten, kouffen oder verkouffen, wie solches nammen
haben mag. Und daß keiner mehr zinß dann fünff vom hundert weder
geben noch nemmen solle, by 10  ₰Unité monétaire : 10 livres gälts ufgesezter buß.

Item lassend wir das basten und bandenTerme : frülingsTerme : und sommerszytTerme : ernstlich verbieten, dergestalt, daß wo jemands ab einer
deren lindenTerme : und felbenTerme : basten und bandenTerme : wurde, daßelbige ir
nach erfindung der sachen sollend gestrafft werden. So auch jemants frömbder ins land kommen und sich solches bastens unnd
bandens undernemmen wurde, soll der und dieselbigen von jeden
nechsten in trostungTerme : genommen werden.
Demnach wir die müllerTerme : und müllinenTerme : , deßglychen alles mülli geschirTerme : ,
stampfTerme : und bleüwelTerme : , mit grossem kosten underhalten müssend, so
lassen wir ernstlich gebieten, daß alle underthanen, so selbs kornTerme :
habend, dasselbig by zythen, wyl noch wasserTerme : verhanden, mahlenTerme :
lassen unnd nit ussert der herrschafft fahren. Dann wo einer darüber ungehorsam syn wurde, der soll darumb ohne einichen nachlass
umb v  ₰Unité monétaire : 5 livres gestrafft werden. Da aber je das wasserTerme : so lang
ußblibe und ettwan armeTerme : oder krankneTerme : underthanen werend, die
selbsten kein korn habend, sonder von einer wuchen zu der anderenDurée répétée : 1 semaine
kouffen müßtend, die selben sollend sich by der oberkeit anzeigen und umb
erlaubnuß bitten, ussert der herrschafft zu mahlen, soll ihnen nach gstalt
der sachen vergonnt werden. Terme : Terme : Terme : Terme : Terme : [p. 12]Saut de page


JahrTerme : und wuchenmerktTerme : 9Terme : Terme : Terme :


Demnach die jahr und wuchenmerkt zu SaletzLieu : den underthanen zu
gutem sind angesehen worden und aber wir solch jahr und wuchenmerkt nit gedenkend ab gahn zelassen, so gebietend wir by straffTerme :
3  ₰Unité monétaire : 3 livres , daß kein underthan uß dißer herrschafft weder schmaltzTerme : , keßTerme : ,
zigerTerme : , hanffTerme : , eyerTerme : , hünerTerme : ußerthalb der herrschafft trage oder daßelb
in den hüseren daheim verkouffe, sonder alle montagTerme : gen SaletzLieu : uff
die jahrTerme : und wuchen merktTerme : bringe und daselbsten feil habe. Da aber
einer zu SaletzLieu : hanff, werch, garn, hüner, eyer und derglychen feil
gehabt und es nit hette verkouffen können und daruß wußt zu
VeldtkirchLieu : , AltstettenLieu : oder anderswo in der nähe gelt zelösen, soll er
solches dieselbig wuchen thun mögen, jedoch die nechste wuchen widerumb uff den marktTerme : zu SaletzLieu : , da er etwas wyters zu verkouffen
hatt, erschynen und einem armen jederzyt nach synem begehren unnd
umb syn gelt, wenig oder vil, gevolgen lassen.

Es soll sich auch mengklicher gebürender ellTerme : , gwichtsTerme : und mässesTerme : beflyßen, auch das fleischTerme : nit in höcherem taxTerme : weder zu VeldkirchLieu :
verkoufft und die übertretenden mit ernst gestrafft werden.Terme : Terme : Terme :

Item gebietend wir by straff 2  ₰Unité monétaire : 2 livres , daß kein underthan einige
kelberTerme : oder gitziTerme : den mezgerenTerme : verkouffen sole, sy sygen dann zum
wenigisten drey wuchenTerme : alt. Und söllent jederzyt durch den weibelTerme :
solche feile kelberTerme : oder gitzli erstlich im schlossTerme : angebotten werden, wie
glychfahls die hünerTerme : und eyerTerme : . Terme : Terme : Terme : Terme :


BettlerTerme : und landtstrycherTerme :

Terme : Terme : Terme : Terme : Terme : Terme :

Es befindt sich auch, daß unangsehen es vor langest verbotten gwesen,
die frömbden bättler und landtstrycher, insonderheit aber die
heidenTerme : und zegynerTerme : , deßglychen die fahrenden schulerTerme : und ander
derglychen starkh ohnpresthafftTerme : bättlerTerme : und landtloüfferTerme : (die
anders nichts suchend, alß den armen man zubestellen und umb das [p. 13]Saut de page
syn zebringen und zubetriegen) nit zubehusen e–nach zuAjout au-dessus de la ligne–e beherbergenTerme : und bißwylen ihr erbättlete brothTerme : essen helffen etcAbréviation. So lassen wir gebieten, daß hinforder kein underthan solche starke, ohnpresthaffte
landtstrycherTerme : , fahrende schulerTerme : , zegynerTerme : , keßlerTerme : und kremerTerme : , es seyen
wyber oder mannTerme : , sollen behusen nach beherbergen, sonder dieselben
ihres wegs wysen oder den ambtlüthenTerme : anzeigen, by straff
2  ₰Unité monétaire : 2 livres . Da aber einige krankneTerme : oder sonsten bresthaffteTerme : , alte lüth
werend, die ihr brothTerme : mit ihrer hand nit verdienen könnend, sollend
dieselbigen ein nachtTerme : in der herrschafft mögen beherbergetTerme : und alß dann
nit glych von einem dorffTerme : in das ander, sonder strakhs uß der
herrschafft gewisen werden. Da aber einer oder mehr
underthanen werend, welche die werkh der barmherzigkeitTerme : ihrem
nechsten erzeigen wöllend, söllend sy dasselbige den husarmenTerme : bekanten herrschafftlüthen bewyßen und erzeigen und in der kilchenTerme : das
allmosenTerme : geben. Soll alßdann den rechten armen thrüwlich usgetheilt
werden.

Alle bruggenTerme : , stäg und wägTerme : sollend gebesseret werden, von denen,
die solches zethund schuldig sind, by straff 2  ₰Unité monétaire : 2 livres .Terme : Terme : Terme :

Mitt zünenTerme : , taglohnenTerme : , baumsetzenTerme : , f anrißTerme : und derglychen soll es gehalten werden, wie von alters har gebrüchlich und man deßwegen
jederzyt by den ambtlüthen wirt bescheid finden.Terme : Terme : Terme :

Item es soll keiner keine gätterTerme : oder hurdenTerme : gegen den yngeschlagnen
güteren offen lassen, by straff x  ₰Unité monétaire : 10 sous/sols . Und da es frömbde werend,
sollend sy in trostungTerme : genommen werden.Terme :

Item es sollend auch alle gräbenTerme : uff dem rietTerme : , deßglychen, wo sonst güter
zusammen stoßend, ufgethan und gesüberet werden, damit das wasserTerme : [p. 14]Saut de page
synen lauff haben möge und die güter nit ertrinckend, dann alle jahrDurée répétée : 1 année
zu mittem meyenTerme : alle gräben in jeder gmeind sollend besichtiget
und die unghorsammen umb v Unité monétaire : 5 sous/sols gestrafft werden.Terme : Terme : Terme :

Welcher dem anderen an synen früchtenTerme : uff dem veldTerme : etwz schadens zu fügen,
syne boümTerme : schütten, trubenTerme : und anders entwenden oder wider synen willen das hoüwTerme : und graßTerme : zertrampen, item, zu was zyth im
jahr es syge, zünTerme : und murenTerme : ufwerffen wurde, der soll wie von
alter hero umb x Unité monétaire : 10 livres gestraafft werden. Wurde er aber nachtsTerme : ergriffen, soll die straff doppletTerme : syn.Terme : Terme :
Terme : Terme : Terme : Terme :
Diewyl dannethin nebent disen dingen billich ist, daß unser landtvogt
und syne angehörige in unserem schlossTerme : VorstekhLieu : in irem gebürenden
schirm und ufsicht auch haben thügint, so sollent unsere underthanen,
wann sy tags oder nachts uß demselbigen ohngwohnliche schüssTerme : mit
groben stukenTerme : , doppelhaaggenTerme : oder sonsten lütenTerme : hören wurden, schuldig
syn, von stund an sturm zu schlahenTerme : und mit ihren oberwehrenTerme : dem
schlossTerme : zu zelauffen, die wyberTerme : aber sollend kübelTerme : und wassergeltenTerme : mit ihnen bringen, da etwan führs nothTerme : g,
darvor gott syn wolle, verhanden, damit zu löschen.

Und alß letstlichen zu erhaltung eines ordenlichen wesens auch nit
wenig gelegen ist, an denen dingen, so die heilige eeTerme : und eestandTerme : und
die handthabung der ehrbarkeitTerme : ins gemein betreffen thund, habent
wir nebent disem noch ein sonderbares ansehen und mandathTerme : gemachet.10
Und ist daby unser meinung, daß dises und gedachtes andere mandath
zu gwüsser, bestimter und komlicher zyt im jahr, jedes uff synen [p. 15]Saut de page
sonderbaren tag, in allen pfarrkilchenTerme : offentlich solle verlesen und
dann menklicher unserer nachgesezten und underthanen by synen
pflichten und eiden schuldig syn, wo er sehe, hörte oder verneme, daß darwider in ein oder ander weg ghandlet unnd
gefräflet wurde, ein solches zu gebürender abschaff- und handthabung unserm jeweyligen landtvogt zu leidenTerme : und anzuzeigen.
Sind wir der guten hoffnung und zuversicht, wo fehr man sich
beflyßen werde, daß leben und wandel dem hAbréviation wort gottes
und disen, unseren heilsammen satzungenTerme : , auch landtsordnungenTerme :
und guter policeyTerme : gmes anzustellen, es werde der gnedige
gott noch wyter mit friden und wolstand durch syn heilige
protection und allein sicheren schirm ob unß in gnaden halten und walten.

Geben und zu urkundt mit unser statt ZürichOrganisation : secret ynsigel,
verwart, den vier und zwentzigisten tag deß monats septembris,
von der geburt ChristiPersonne : , unsers lieben herren und heilands, gezalt
sechszehen hundert vierzig und zwey jahre
Date : 24.09.1642
.
|Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIIe siècle :]
Mandat und ordnungen für die
herrschafft Sax und VorstegkhLieu : ,
zusammengezogen uß dem gemeinen, grossen, getruckten, deßglychen uß selbigem landtmandat und dahin verschickt im
septembri 1642Date : septembre 1642.

Annotations

  1. Suppression : recht.
  2. Suppression : dardurch.
  3. Ajout dans la marge de gauche.
  4. À corriger en : meinung.
  5. Ajout au-dessus de la ligne.
  6. Suppression : h.
  7. Suppression : da etwan führs noth.
  1. Die links neben den jeweiligen Artikeln stehenden Inhaltsangaben werden hier als Titel wiedergegeben. Der Artikel ist anders als SSRQ SG III/4 153-1, Art. 3.
  2. Ähnlich wie SSRQ SG III/4 153-1, Art. 1.
  3. Anders als SSRQ SG III/4 153-1, Art. 2.
  4. Folgende Artikel 4–10 sind nicht in SSRQ SG III/4 153-1 enthalten.
  5. Ähnlich wie SSRQ SG III/4 153-1, Art. 5. Folgender Artikel ist zwar ausführlicher als 1609, doch der Bussbetrag fehlt.
  6. Ähnlich wie SSRQ SG III/4 153-1, Art. 8.
  7. Viel ausführlicher als in SSRQ SG III/4 153-1, Art. 24.
  8. Der Artikel ist wörtlich ins Ehe- und Sittenmandat übernommen worden (SSRQ SG III/4 177-1, Art. 22).
  9. Zu den Jahr-und Wochenmärkten in Salez vgl. auch SSRQ SG III/4 232-1.
  10. Vgl. SSRQ SG III/4 177-1.