SSRQ ZH NF I/1/3 98-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), by Michael Schaffner
Citation: SSRQ ZH NF I/1/3 98-1
License: CC BY-NC-SA
Ordnung der Stadt Zürich betreffend jährliche Rechnungslegung der städtischen Amtleute und Vögte
ca. 1516 – 1518.
Metadata
- Shelfmark: StAZH B III 6, fol. 120r, Eintrag 2
- Date of origin: ca. 1516 – 1518 Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 32.0
- Language: German
Additional Filiations
- Shelfmark: StAZH B III 2, S. 361, Eintrag 2
- Date of origin: 1516 (Datierung aufgrund der Schreiberhand) Transmission: Eintrag
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 33.0
- Language: German
Comments
Die vorliegende Ordnung lässt sich der Hand des Schreibers des Satzungsbuches der Stadt Zürich von 1516-1518 zuordnen. Eine gleichzeitige, leicht abweichende Fassung von der Hand des Unterschreibers Joachim vom GrüthPerson: , der für die Konzeption des Satzungsbuches verantwortlich zeichnete, ist ebenfalls überliefert (StAZH B III 2, S. 361).
Bereits seit Ende des 15. Jahrhunderts wurden verschiedentlich ad hoc gebildete Kommissionen zur Prüfung der Rechnungen von Vögten und Amtleuten eingesetzt (vgl. dazu die Bestimmungen zur Rechnungslegung, SSRQ ZH NF I/1/3 77-1). Demgegenüber spricht die vorliegende Ordnung erstmals von einer dauerhaften Rechnungsprüfungskommission und definiert, wer daran teilzunehmen hatte. Bereits einige Jahre zuvor lassen sich den Ämterlisten der Rats- und Richtbücher die Namen der zur Rechnungsprüfung abgeordneten Amtsträger entnehmen. Demzufolge umschrieb die vorliegende Ordnung eine bereits seit einiger Zeit gebräuchliche Praxis (Hüssy 1946, S. 18). Im Jahr 1533 schliesslich wurde im Zug der Reform der Klostergüterverwaltung das Gremium der RechenherrenOrganisation: gebildet. Dieses entsprach von der Zusammensetzung her den Vorgaben der vorliegenden Ordnung, wobei zusätzlich der Obmann der Klosterämter zu den RechenherrenOrganisation: gezählt wurde.
Zur vorliegenden Ordnung vgl. Weibel 1988, S. 137; 358; zur Herausbildung des Gremiums der RechenherrenOrganisation: vgl. Sigg 1971, S. 101-103; Hüssy 1946, S. 18-21; zur Finanzverwaltung vgl. auch den Eid der Säckelmeister (SSRQ ZH NF I/1/3 2-1).
Edition Text
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dann solich abgeng unnd hinderung, deß sich die rëtOrganisation: benu̍gent. Und
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Regest