SSRQ ZH NF II/11 115-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig
Citazione: SSRQ ZH NF II/11 115-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Protokoll des Höngger Maiengerichts, gehalten auf dem Meierhof in Höngg
1641 giugno 8.
Descrizione della fonte
- Collocazione: StAZH G I 6, Nr. 97, fol. 25r-33v
- Data di origine: 1641 giugno 8 Tradizione: Aufzeichnung
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 17.0 × 21.5
- Lingua: tedesco
-
Teiledition
- Stutz, Rechtsquellen, Nr. 21 (nur fol. 27 über die neue bestätigte Höngger Gemeindeoffnung)
Commento
Aus dem 16. und 17. Jahrhundert sind neben den normativen Bestimmungen zu den Maiengerichten aus den Offnungen oder Maiengerichtsordnungen (vgl. dazu den Kommentar zu SSRQ ZH NF II/11 95-1) auch Protokolle zu einzelnen Maiengerichten aus HönggLuogo: erhalten (z.B. StAZH G I 6, Nr. 20; StAZH G I 6, Nr. 39; StAZH G I 6, Nr. 97; StAZH G I 6, Nr. 98; StAZH G I 7, Nr. 87). Frühe Formen bestehen vor allem aus Notizen zu den gewählten bzw. amtierenden Amtsträgern sowie den entstandenen Kosten (z.B. für 1556-1581 StAZH G I 5, Nr. 35, fol. 20r-33r), später werden sie ausführlicher. Während sich die Maiengerichtsordnungen vor allem mit der Rahmenhandlung des Gerichts befassen und die Vorgaben zur eigentlichen Gerichtsverhandlungen nur den letzten, relativ knappen Punkt bilden, geben diese späteren Protokolle auch Auskunft über die behandelten Fälle und die anwesenden Personen sowie detaillierte Abrechnungen zu den Imbissmählern und Abendtrünken (vgl. dazu auch SSRQ ZH NF II/11 101-1).
Testo editionale
Auff MedardiPersona: , war zinstag den
8. junii
1641Data di origine: 8.6.1641 (), wurd das meiengricht zuͦ HönggLuogo: im meierhoff
formaliter wie volget gehalten worden.
Benantlich, und für das erste, sind die
verordnete hnAbbreviazione vͦvon beiden stenden, als sy
noch HonggLuogo: kommen, mit ein anderen in
die morgen predig gangen, und noch volendung der selbigen sich widerumb in den
meierhoff verfügt. Alda hatt man in dem
tänn 2Quantità: 2 lange tisch zuͦgerichtet, und noch
dem myn hnAbbreviazione bysammen, hatt man mit der
grosen gloggen ein zeichen gelüttet, darüber ist alles manbar volch im meier[fol. 25v]Interruzione di paginahoff erschynnen, die hnAbbreviazione beide obervögt
sammt dem verwalter und übrigen mynen
hnAbbreviazione vͦvon der stifft habend sich zuͦ tisch gesetzt,
der undervogt, geschworne und fürgesetzte
richter zuͦ HönggLuogo: sind nochgefolget.
proponirt.
kurtzen ingang und fürtrag an ein ehrsame gmeind gethan, namlich aus was ursachen man verhanden, und diewyl es nhun mher
ein lange zeit, das die offnung nie abgelasen
worden, seige man söliches disser stund zethuͦn
gesinnet, sollend sich nhun beflysen, das selbigen nochgangen werde.
verbannet.
gricht verbannet und ein urtel lassen
erghan, ob es tagsPeriodo: di giorno gnug zerichten seige.
nhun jetz das erste syn sölle.
erkent.
ruͦff erkënt, namlich das welcher 7 schuͦchMisura dell'area: 7 scarpe
wyt und breit zuͦ HönggLuogo: habe, das er da
erschyne und da seige, by 3 Valuta: 3 scellini auffgesetzter
buͦs.
das tänn, rüfft jedem hausvatter nach
dem anderen mit nammen, als wie man
pflegt zuͦ thuͦn, wan man der bursame
den winter holtz hauw aus theilet. Und
wurdend die abwessenden auff gezeichnet.
wirt abgläsen.
wurd erkänt, das man den geding rodel
oder die offnung abläse.
WaserenPersona: gantz verstentlich abgeläsen worden.
censiert.
urtel, ob die offnung noch stande und inhalte wie vͦvon alten häro.
den hoff auff.
von handen dem hnAbbreviazione regierenden obervogt
HornerPersona: , und gab den hoff auff dem verwalter zuͦ handen der stifftOrganizzazione: .
censiert.
synes thuns und lassens ein umbfrag gehalten,
benantlich ob er das gricht rächt und gebürender massen verwalte, die gütter in
guttem ehr und buw halte und hiemit
also dissem hoff wol vorstande und nutz
seige oder nit. Das sollend sy mynen herren
anzeigen.
wider angenommen.
geschwornen und vͦvon der baursame disses
alles guͦtte zügnus hatte, hatt imme der
verwalter den stab widerumb zuͦgestelt
und hatt man imme den meierhoff nebent
zuͦsprechen und glückwünschung wider uff
ein jaarPeriodo: 1 anno lang vertrauwt und gelichen.
censirt.
umb Heinrich GrosmanPersona: , den neüwen weibel [fol. 27v]Interruzione di pagina
und holtzvoster, und diewyl nhun der
selbige ebenmessig seines wandels und verhaltens guͦtte zügnus hatte, ist er auch widerumb bestelt und bestettet worden, bis könfftigen
st StephansPersona: tagData: 26. dicembre (scadenza).
wirt abgeläsen.
Der gmeind
seckelmrseckelmeister wirt
erwelt.
gestelte und mynen gnAbbreviazione herren bestelte HonggerLuogo:
gmeind offnung1 durch den hrAbbreviazione Heinrich UlingerPersona: ,
der HonggerenOrganizzazione: schryber, abgeläsen worden.
Und wyl nhun under anderen die selbe vermag,
das ein gmeind an statt eines dorffmeiers
fürohin einen stetten und bestendigen seckelmeister haben sölle, also ist grad in puncto
einen zuͦ erwellen vͦvon der gantzen gmeind vͦvon den
hnAbbreviazione obervögten bevollen worden.
von den gmeindsgnossen:
Felix AppenzellerPersona: , kilchmeier, der hatte | 26Quantità: 26 händ |
Heinrich NötzliPersona: | 2Quantità: 2 händ |
Heinrich NotzPersona: | jQuantità: 1 |
Görg AppenzellerPersona: | jQuantità: 1 |
Ruͦdi LaubiPersona: | 16Quantità: 16 |
Hans Ruͦdi WysPersona: | 3Quantità: 3 |
Hans Marti NötzliPersona: | iiQuantità: 11 |
weigret sich.
seckel-ammt nit annemmen wollen, sonder
vermeldet, ehe er soliches thuͦn, ehe wölle
er vͦvon statt und land oder man sol ienDa correggere in: ihnc ehe
umb ein namhaffte geltAggiunta al di sopra della rigad buͦs anlegen, dan imme[fol. 28v]Interruzione di pagina
soliches zuͦverwalten unmüglich, sonderlich
wyl er schon kilchmeier seige. Hieruber
hatt man auff diss syn yffriges anhaltens
inneAggiunta sul margine sinistroe wider entlassen und darüber ein ander
mher ergan lassen, da ward vor bemelter
Hans Ruͦdi LaubiPersona: , der wirt, mit 34Quantità: 34 stimen
an des dorff meiers AppenzellerPersona: statt erwelt worden.
erwelt.
Alda hatt man an der 4 abgehenden richteren statt vierQuantità: 4 andere erwelt. Namlich
Felix AppenzellerPersona: , kilch meier,
welcher vorhin zum seckelmrseckelmeister erwelt ward,
Joder NotzPersona: ,
Uͦli BurPersona: , wagner, und
Felix NötzliPersona: . NbAbbreviazione f–præside præpospræpositiCambio di lingua: latinoLettura incerta–f
richter, hoffmeier
und weibel werdend
beidiget.
und hatt man disse 4Quantità: 4 neüwe richter der
baursame, welche im tänn gewartet, eröffnet und zuͦ glich innen, den hoffmeier und
weibel vor allem volch den eyd g
von dem hrAbbreviazione obervogt HornerPersona: geben worden.
und der weibel in glübt genommen worden, setztend sich die erwelten richter an das gricht
und ward durch den weibel ausgerüfft, ob
jemands etwas zuͦrëchten umb erb und eigen,
der möge es thuͦn. Und wil nhun jemands
klagte, stuͦnd herfür der HoüinnerPersona: , der [fol. 29v]Interruzione di pagina
klagte auff schryber BurrisPersona: ssäligen wittwen, das
sy ab einem wysli, des RothansenPersona: KerinwysliLuogo:
genant, den kleinen zeenden zegeben verweigrete.
Der sohn Andres BurriPersona: , noch dem es aus dem
urbar2 erscheint worden, das disse wisen zeentenhafft, ob glich wol sein vatter sälig nie nüt
geben, hatt er sich guͦttwillig ohne rächtspruch den zeenden fürbas abzestatten begeben.
veweigret den
kleinen zeenden.
Heinrich NötzliPersona: im HardLuogo: , das er den kleinen
zeenden vͦvon etlichen bömmen im RöttlerLuogo: verweigre.
Der NötzliPersona: wendete für, habe die räben unlengst vͦvon hrAbbreviazione zunfftmeister und obervogt BodmerPersona: für ledig erkaufft, verhoffe nüt schuldig
syn, oder so er den zeenden gäben miesse,
begär er abtrag vͦvon synem verküffer.
repliciert.
er habe, so lang er die räben, kein zeenden
geben vͦvon den boümen, verhoffe auch noch dissmalen es darby blyben werde.
räben zeendenhafft und myn hnAbbreviazione der stifftOrganizzazione:
innen nützid verschynen lassen könend, wan
glich wol etwan ein hoffmeier aus güte den
zeenden vͦvon seiner obervögten güteren nit ynzogen, ward mit recht erkent, das der NötzliPersona:
dem hoffmeier den zeenden für bas abstatten
und imme syn ansprach abtrags an hnAbbreviazione zunfftmeister BodmerPersona: vorbhalten syn sölle.
hat sich auch geweigeret, von dissem und [fol. 30v]Interruzione di pagina
anderen noch habenden güteren mher den
kleinen zeenden zegeben. An jetzo aber hatt
er sich auch guͦttwillig ergeben, soliches fürhin zuͦ erstatten.
mal im meierhoff.
erschynnen aus der statt:
bursame sind verners im meierhoff
sind by dem HönggerLuogo: meiengricht
imbis mâl erschynen:
dem imbis mal erschynnen:
an personen | 29Quantità: 29 |
ist costen ergangen, als volgt:
4 Valuta: 4 libbre | umb brott |
7 Valuta: 7 libbre 10 Valuta: 10 scellini | umb kalbfleisch |
4 Valuta: 4 libbre 10 Valuta: 10 scellini | umb allerlei fisch |
2 Valuta: 2 libbre | für hnAbbreviazione zunfftmeister BodmersPersona:
rosslhon sammt synes dieners lhon |
11 Valuta: 11 scellini | hatt gemelt ross in dem gsellen haus verzeert |
2 Valuta: 2 libbre | der hoffmeiren umb küchli |
1 Valuta: 1 libbra 5 Valuta: 5 scellini | umb ein hammen |
1 Valuta: 1 libbra | umb zwoQuantità: 2 ancken brut |
3 Valuta: 3 libbre | in die kuchi kochen lhon |
8 Valuta: 8 scellini | in kuchi trinckgelt |
summa | 26 Valuta: 26 libbre 4 Valuta: 4 scellini |
1 Valuta: 1 libbra 8 Valuta: 8 scellini | umb 5 Peso: 5 libbre j h–vligvierligLettura incerta–hPeso: 1 quartino kës |
12 Valuta: 12 libbre | mynen hnAbbreviazione, den obervögten, und beiden stenden sitzgelt, samt 2Quantità: 2 schryberen, und diener |
16 Valuta: 16 scellini | hnAbbreviazione pfarrer LindingersPersona: tochterli trinckgelt, umb das sy den wyn
verehrt, in nammen ihres vatters |
10 Valuta: 10 scellini | dem fheer zuͦ HöngLuogo: , als myn hnAbbreviazione über die LimatLuogo: gefharen |
32 Valuta: 32 scellini | hnAbbreviazione zunfftmeister und obervogts HornersPersona: tochter, als er myn hnAbbreviazione noch mit im heimb genommen und ein trunck geben |
summa | 16 Valuta: 16 libbre 6 Valuta: 6 scellini |
1[6]Danneggiato da macchia d’inchiostro, completato per analogiai Valuta: 16 libbre | umb 16 kkopf rotten guͦtten wynMisura del volume: 16 köpfe vino , so über myn hnAbbreviazione und der richteren und geschwornen tisch verbrucht worden |
28 Valuta: 28 libbre | umb 2 eimer wynMisura del volume: 2 eimer vino ab anno 40Data: 1640, so man der bursame im gselen haus geben |
1 Valuta: 1 libbra 12 Valuta: 12 scellini | dem fhuͦrman Claus AppenzellerPersona: , den wyn aus der statt hirab zuͦ fheüren |
summa 45 Valuta: 45 libbre 12 Valuta: 12 scellini |
meien grichts costen, thuͦtt
an gelt | 88 Valuta: 88 libbre 2 Valuta: 2 scellini |
also vertheilt, wie volget:
44 Valuta: 44 libbre 1 Valuta: 1 scellino | für den halbenQuantità: 0.5 theil die hnAbbreviazione
obervögt zuͦ HönggLuogo: in nammen und wegen eines seckelmeisters gemeiner statt |
44 Valuta: 44 libbre 1 Valuta: 1 scellino | myn hnAbbreviazione von der stifftOrganizzazione: den anderen halbenQuantità: 0.5 theil |
das studenten ammtOrganizzazione: | 14 Valuta: 14 libbre 13 Valuta: 13 scellini 8 hrValuta: 8 haller |
das cammer ammtOrganizzazione: | 14 Valuta: 14 libbre 13 Valuta: 13 scellini 8 hrValuta: 8 haller |
das käller ammtOrganizzazione: | 14 Valuta: 14 libbre 13 Valuta: 13 scellini 8 hrValuta: 8 haller |
an gelt | 88 Valuta: 88 libbre 2 Valuta: 2 scellini |
Annotatione
- Aggiunta al di sopra della riga.↩
- Correzione sovrascritto, sostituisce: na.↩
- Da correggere in: ihn.↩
- Aggiunta al di sopra della riga.↩
- Aggiunta sul margine sinistro.↩
- Lettura incerta.↩
- Soppressione: geben.↩
- Lettura incerta.↩
- Danneggiato da macchia d’inchiostro, completato per analogia.↩
- Die Gemeindeordnung wurde offenbar 1640 erneuert; vgl. die Delegation von Ratsverordneten zur Prüfung der Ordnung vom 3. Juni 1640 (StAZH B II 431, S. 68) sowie den Auftrag zur Verlesung der verbesserten Offnung vom 5. Juni 1641 (StAZH B II 435, S. 66). Diese Ordnung scheint jedoch nicht überliefert zu sein (vgl. auch Stutz, Rechtsquellen, Nr. 21, S. 67).↩
- Zu den HönggerLuogo: Urbaren vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF II/11 59-1.↩
Regesto