SSRQ ZH NF I/2/1 51-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, by Bettina Fürderer
Citation: SSRQ ZH NF I/2/1 51-1
License: CC BY-NC-SA
Verleihung von Gerichtsrechten an die Stadt Winterthur durch König Sigmund
1417 November 25. Konstanz
Additional Filiations
- Shelfmark: winbib Ms. Fol. 49, S. 19-21
- Date of origin: 1629 Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 21.0 × 32.5
- Language: German
- Shelfmark: STAW B 1/32, S. 14-16
- Date of origin: 1667 Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 22.5 × 35.0
- Language: German
- Shelfmark: winbib Ms. Fol. 27, S. 43-45
- Date of origin: mid 18. c. Transmission: Abschrift
- Substrate: Papier
- Format h × w (cm): 24.0 × 35.5
- Language: German
Comments
Die Aufzeichnung der Rechte und Einkünfte der Herzöge von ÖsterreichOrganisation: in WinterthurPlace: , welche die Zustände um 1300 wiedergibt, führt die niedere Gerichtsbarkeit («twing und ban») und die Hochgerichtsbarkeit («du̍b und vrefel») auf (SSRQ ZH NF I/2/1 13-1). Die Ausübung der Blutsgerichtsbarkeit war ihnen als Inhaber der Landgrafschaft ThurgauPlace: vorbehalten, vgl. Blumer 1908, S. 40-43. Schultheiss und Rat von WinterthurPlace: Organisation: konnten gerichtliche Bestimmungen erlassen, bedurften dazu aber der Zustimmung des Vogts von KyburgPlace: als Vertreter des Stadtherrn (SSRQ ZH NF I/2/1 12-1). Herrschaftsrechte waren kapitalisierbar, so gelangten beispielsweise Hans von BonstettenPerson: und die Grafen von ToggenburgOrganisation: als Pfandnehmer der Herrschaft KyburgPlace: in den Besitz der Hoch- und Blutgerichtsbarkeit in der Stadt (SSRQ ZH NF I/2/1 31-1). Im November 1400 überliess Herzog LeopoldPerson: den WinterthurernOrganisation: bis auf Widerruf «all klain gericht, pussen und frevel» und die damit verbundenen Einkünfte für Baumassnahmen (STAW URK 352). 1406 trat er ihnen die Gerichtsbussen für weitere 15 Jahre ab unter Vorbehalt der Fälle der Blutgerichtsbarkeit («ausgenomen, wer uns leib und gut vervellt») und beauftragte den Schultheissen, das einzuziehen, was ihm zustand (STAW URK 400; STAW URK 401).
1415 fiel Herzog Friedrich von ÖsterreichPerson: in Ungnade und musste König SigmundPerson: seine Herrschaftsrechte abtreten, vgl. hierzu den Kommentar zu SSRQ ZH NF I/2/1 47-1. Am 20. Oktober 1417 verpfändete der König der Stadt KonstanzPlace: unter anderem das Landgericht der Landgrafschaft ThurgauPlace: , dessen Stätte bei WinterthurPlace: lag, und bestätigte den Landrichter im Besitz des Blutbanns (SSRQ TG I/2, Nr. 3). Da der König den WinterthurernOrganisation: wenig später die Ausübung der Blutgerichtsbarkeit in ihrer Stadt gestattete, waren sie von der Verpfändung nicht betroffen.
Edition Text
Notes
- Addition inline in a hand of the 19th century: 25 NovAbbreviationDate: 25.11.1417.↩
- Irrtümlich Bürgermeister statt Schultheiss.↩
- Zu SigmundsPerson: Hofmeister Graf Ludwig von OettingenPerson: vgl. Wefers 1989, S. 16, 64-65, 89-90.↩
- Zum königlichen Hofrichter Graf Günther von SchwarzburgPerson: vgl. Battenberg 2002, S. 258, 261-262 mit Anm. 106 und 107.↩
- Zu Johannes KirchenPerson: , Schreiber der Kanzlei König SigmundsPerson: , vgl. Battenberg 1974, S. 130-148, 261-266.↩
Regest