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SSRQ ZH NF I/2/1 44-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, par Bettina Fürderer

Citation : SSRQ ZH NF I/2/1 44-1

Licence : CC BY-NC-SA

Belehnung des Hermann von Adlikon mit der Vogtei über das Widem von Hettlingen durch Herzog Friedrich von Österreich

1412 mai 20. Baden

Herzog Friedrich von Österreich belehnt Hermann von Adlikon und seine Erben im Rahmen der Neuverleihung seiner Lehen mit der Vogtei über das Widem von Hettlingen. Er soll sie nach Lehensrecht und Landesrecht innehaben und nutzen und die dem Lehensherrn schuldigen Pflichten leisten.

  • Cote : StAZH C II 13, Nr. 413
  • Date : 1412 mai 20
  • Tradition : Original
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 28.5 × 13.0 (Plica : 5.5 cm)
  • 1 sceau :
    1. Herzog Friedrich von ÖsterreichPersonne : , cire avec un bord, rond, attaché à une lanière en parchemin, bien conservé
  • Langue : allemand
  • Regest

Neben dem Widem, dem der Versorgung von Kirche und Pfarrer dienenden Pfarrgut, das oft gegen Zins verliehen war, bezog der Inhaber der Pfarrpfründe Einkünfte aus dem Zehnten, erhielt Opfergaben (Oblationen) während der Messfeiern und erhob Gebühren bei Amtshandlungen wie Taufen oder Trauungen, vgl. Arend 2003, S. 39-46, 51-61.

Zu den Besitzverhältnissen des Pfarrguts in HettlingenLieu : vgl. Kläui 1985, S. 114-115, 128-129; Häberle 1985, S. 208-210. Gemäss Lehensverzeichnis Herzog Rudolfs IV. von ÖsterreichPersonne : aus dem Jahr 1361 war Rudolf von AdlikonPersonne : mit der Vogtei über die Kirche von HettlingenLieu : belehnt worden (Habsburgisches Urbar, Bd. 2/1, S. 494). Vermutlich handelte es sich jedoch um die Vogtei über das Pfarrgut, vgl. Kläui 1985, S. 114-115. Später gelangte das Widem in den Besitz des Klosters ParadiesOrganisation : bei SchaffhausenLieu : und Wolfs von BreitenlandenbergPersonne : , die sich das Patronatsrecht der Pfarrkirche in NeftenbachLieu : teilten, deren Filiale die Kirche in HettlingenLieu : war, vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 226-1.

Texte édité


Wir, Fridreich, von gots gnaden hertzog ze OͤsterreichLieu : , ze SteyrLieu : , ze KerndenLieu : und ze KrainLieu : , graf ze TyrolLieu : Personne : etcAbréviation,
tuͦn kunt:
Als wir unsere lehen von newen dingen beru̍ft haben zeverlihen, also haben wir unserm lieben
getrewen Herman von AdlikonPersonne : die vogty u̍ber den widem ze HettlingenLieu : im und sin erben verlihen und lihen
inen auch die also wissentleich mit dem brief, was wir in zereht daran leihen sullen oder mu̍gen,
die von uns in lehens weis innezehaben und ze niessen, als lehens und landes reht ist, und uns davon
tuͤn als lehensleut irem lehenherren pflichtig und gepunden sind, getrewleich, angeverde.
Mit urkunt ditz
briefs, geben ze BadenLieu d’origine : an freytag vor pfingsten, anno domini etcAbréviation quadringentesimo duodecimoDate : 20.05.1412.
[Annotation issue d’une chancellerie au-dessous de la plica :]
DDominus dux
pper se
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVe siècle :]
Anna von AdlikonPersonne : ,
ist lehen von der x Unité monétaire : 10 sous/sols
von der widem.1
[Note dorsale au verso par une main du XVe siècle :]
j Unité monétaire : 1 florin

Annotations

    1. Anna von AdlikonPersonne : war Priorin des Klosters TössLieu : Organisation : (HS IV, Bd. 5, S. 930). 1465 hatte sie von ihrem Bruder Hans von AdlikonPersonne : Einkünfte von 10 Schilling sowie ein Fasnachtshuhn von dessen Lehengut, der Vogtei über das Widem in HettlingenLieu : , um 12 Pfund Haller erworben. Auf der Rückseite der Urkunde ist vermerkt, dass die «x  an daz liecht in der nu̍wen stuben und an unser frowen metti» gefallen waren (StAZH C II 13, Nr. 561). Infolge dieser Stiftung gelangte wohl auch die vorliegende Lehensurkunde in das Archiv des Klosters, das nach der Reformation durch ZürcherLieu : Amtleute verwaltet wurde. Zur Geschichte des Klosterarchivs vgl. HS IV, Bd. 5, S. 923.