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SSRQ ZH NF I/2/1 286-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, par Bettina Fürderer

Citation : SSRQ ZH NF I/2/1 286-1

Licence : CC BY-NC-SA

Bescheinigung über die Befreiung aus der Leibeigenschaft als Bedingung für die Aufnahme in das Bürgerrecht der Stadt Winterthur

1540 avril 12.

Schultheiss und Rat von Winterthur erklären: Die Brüder Christoph und Ulrich Müller von Bischofszell haben im Namen ihrer Geschwister vorgebracht, dass man von ihnen den Fall für ihren verstorbenen Vater Christoph gefordert habe, als ob er leibeigen gewesen sei. Vor seinem Wegzug nach Bischofszell habe er als Bürger in Winterthur gelebt und sich als Vorbedingung für die Aufnahme ins Bürgerrecht aus der Leibeigenschaft freikaufen müssen. Auf Bitten der Brüder bestätigen Schultheiss und Rat, dass nach städtischer Rechtspraxis nur Personen als Bürger aufgenommen werden, die sich zuvor aus der Leibeigenschaft befreit haben.

  • Cote : STAW AB 16/12 (r)
  • Date : 1540 avril 12
  • Tradition : Entwurf (Einzelblatt), mit Federproben
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 32.5 × 32.0
  • Langue : allemand
  • Scripteur : Christoph Hegner

Zur Leibeigenschaft vgl. den Kommentar zu SSRQ ZH NF I/2/1 55-1.

Dieses Schreiben wurde offenbar nicht ausgefertigt, darauf deuten Federproben hin. Wachsspuren sind zwar vorhanden, doch scheint das Wachs nicht geprägt oder das Siegel vor dem Festwerden wieder entfernt worden zu sein. Auf der Rückseite findet sich der Entwurf einer Urkunde des Schultheissen und Rats von WinterthurLieu : Organisation : vom 3. Mai 1540.

Texte édité

Wir, schultheis unnd raͧt zuͦ WinterthurLieu : Organisation : , thuͦnd kund allermengklichem mit disem brieff, das in offenn, versamlatem raͧteOrganisation : vor unns erschinen sind die ersamen CristoffellPersonne : und Uͦlrich MüllerPersonne : , gebruͦdare, inamen ir selbs und ander irer geschwüstergit, von BischoffzaͤllLieu : , unnd eroͤffneten, als dan uns wüsend, wie Cristoffell MüllerPersonne : , ir lieber vater saͤlig, ein lange zit byCorrection au-dessus de la ligne, remplace : hindera uns als ein ingesaͤsnerAjout au-dessus de la ligneb burger gewontCorrection dans la marge de gauche, remplace : gesaͤsenc, volgentz d–von unsAjout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion–d hinuff gan BischoffzaͤllLieu : zogen, sich aldaAjout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertione bitz uff sin absterbenn enthalten. Nun sigind sy kurtzer tagen umb den fall, als oͤb sy von ime libeigen soͤlten sin, angezogen, das sy groͤslich beschwaͤrdt, dan ir vater saͤlig, als er unser burger worden, sich der libeigentschafft frig abkuͦfft, dwill wir soͤlichs im bruch, oͤb einer angenomen werd, soͤlichs thuͦn muͤsse, sonst nit angenomen wu̍rden. Deßhalb sy nit mer begaͤrind, inen unser graͤchtikeit, wie wir soͤlichs, so wir einen burger annemenn, halten, glouplich urkund darvͦn geruͦchen weltind.
Also uff solich ir zimlich begaͤren wir inen solichs nit koͤnen versagen, bezuͤgenn deßhalb hiemit, wie uns dan solichs gepuͤrt, das ye und alwaͤg unser stat bruch und raͤcht gsin und noch ist, so einer unser burger hat wellenn sin und oͤthwann an orten und enden mit der libeigentschafft halb behafft gwaͤsen, das der selbig zevor, oͤb er anngenomenn und bestaͤt ist worden, sich der selbigenn frig hat müssen abkuͦffen und ledig machenn etcAbréviation.1
Zuͦ urkund habenn wir unser stat secret insigel lasen trucken in disen brieffe unnd den obernemptenn CristoffelPersonne : und Uͦlrich MüllerPersonne : uff ir begaͤr gegeben, mentags nach sontag miserycordia, nach Christy gepurt gezalt fünffzechenhundert und vierzig jarDate : 12.04.1540.

f

Annotations

  1. Correction au-dessus de la ligne, remplace : hinder.
  2. Ajout au-dessus de la ligne.
  3. Correction dans la marge de gauche, remplace : gesaͤsen.
  4. Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.
  5. Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.
  6. Ajout au-dessous de la ligne d’une main plus récente : Funffzehennhundert.
  1. In einem Formularbuch des Stadtschreibers von WinterthurLieu : findet sich die Beurkundung einer solchen Manumission (SSRQ ZH NF I/2/1 247-1).