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SSRQ ZH NF I/2/1 262-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, par Bettina Fürderer

Citation : SSRQ ZH NF I/2/1 262-1

Licence : CC BY-NC-SA

Nachtrag zur Brotordnung der Stadt Winterthur

1532 juillet 8.

Schultheiss und Rat von Winterthur bestätigen und präzisieren die Bestimmungen der Brotordnung über die Beschaffenheit des Mehls und des Backtriebmittels. Die Bestimmungen über Gewicht und Qualität des Brots bleiben in Kraft. Bäcker, deren Brot bei der Kontrolle beanstandet wird, sollen gemäss der Ordnung bestraft werden. Jeder darf so viel backen, wie er möchte, aber niemand soll einem anderen seinen Ofen zur Verfügung stellen. Schultheiss und Rat behalten sich Änderungen vor. Es folgt eine Aufstellung der gebüssten Bäcker.

  • Cote : STAW AH 98/1/5 Bä.2
  • Date : 1532 juillet 8
  • Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.0 × 32.0
  • Langue : allemand
  • Scripteur : Gebhard Hegner

Die Obrigkeit ging restriktiv gegen Bäcker vor, deren Brote nicht den Vorgaben entsprachen. Betrügerische Absichten waren nicht immer der Grund für diese Abweichungen, sie konnten auch auf den Backprozess oder die Getreidequalität zurückzuführen sein, vgl. Rozycki 1946, S. 34-35.

Dieser Nachtrag wurde zusammen mit der Bäckerordnung von 1531 (SSRQ ZH NF I/2/1 259-1) zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Heft formiert, wobei die Reihenfolge der Seiten nicht beachtet wurde.

Texte édité

Uff das mine heren hütztag von des gmeinen nutzes wagen in dem pfister hantwaͤrchOrganisation : zuͦ handlen gsaͤsen und sy alles das in soͤlichem handwerch abzuͦstellen oder zuͦ uffnen ordinett, haben sy ze guͦtt dem gmeinen nutz angesaͤchen und erkentt, das hinfür die pfister die letst satzing, wie inen die von minen heren zuͦ bachen gaͤben, fürhin soͤlintt bachen, wie inen die saͤlbig ordnung zuͦ bachen angaͤbenCorrection au-dessus de la ligne, remplace : gheisena ist, namlich das sy uff der wißmu̍lly und nitt uff der kernen mu̍lly soͤlint lasen mallen, deßglichen an den fürteig1 und nitt mer an das hab bachen. Doch ist inen hierin nach gelāsen, daß sy woll den hebell2 mitt dem hab, esich, pranten win, oder wor mitt einer sich deß getru̍wtt zuͦ genisen, ansetzen moͤg.3
Doch das hierin der satzung, es sig deß gwichts oder unordenliche der paͤch, nützett abgang, dan woͤlicher an der schuͦw4 nitt nach lutt der satzung, es sig gwichtts oder der paͤchtthalb, erfunden, wurden mine heren ein jeden, so dick das beschichtt, nach lutt der satzung straffen.b– Und es moͤchtt einer so gar unordelich imAjout au-dessus de la lignec pachen sichCorrection au-dessus de la ligne, d ubersaͤchen, mine heren würdintt densaͤlbigen zuͦ pachen ein gantz jarPériode : 1 année langAjout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertione still stellen.Ajout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion–b
Darzuͦ ist das miner heren ansaͤchen, das einer hinfür moͤge bachen, so vill er tru̍w zuͦ vertriben, und dasAjout au-dessus de la lignef dheiner demLecture incertaineg ander firen5 soͤlle. Darzuͦ habenn mine heren inen saͤlber vorbehaltennCorrection au-dessus de la ligne, remplace : ungh, soͤlichs zuͦ bruchen, auch minderen und meren, so lang es inen gfelig sin will.
Actum mentag nach UͦlricePersonne : , anno xxxijDate : 08.07.1532.

Ruͦdolff SultzerPersonne : ij Unité monétaire : 2 livres i–um sin ubertraͤtung, das brott zuͦ klein gsin ist.Ajout à la hauteur de la ligne–i6
Clauß PfisterPersonne : x Unité monétaire : 10 sous/sols
Weltin HedingerPersonne : ij Unité monétaire : 2 livres
Marx CusterPersonne : ij Unité monétaire : 2 livres
Laurentz WinmanPersonne : ij Unité monétaire : 2 livres
Laurentz BoßharttPersonne : x Unité monétaire : 10 sous/sols

Claus PfisterPersonne : pfennig wertig manglott j lottPoid : 1 lot .
Welty HedingerPersonne : kru̍tzer wertig manglott iiɉ lottPoid : 2.5 lot .
Marx KüsterjPersonne : kru̍tzer wergtigAinsi manglott iiɉ lottPoid : 2.5 lot .
Larentz WimanPersonne : kru̍tzer wergtigAinsi manglott v lottPoid : 5 lot .
Larentz BosharttPersonne : kru̍tzer wergtigAinsi manglott j lottPoid : 1 lot .
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Annotations

  1. Correction au-dessus de la ligne, remplace : gheisen.
  2. Ajout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion.
  3. Ajout au-dessus de la ligne.
  4. Correction au-dessus de la ligne, .
  5. Ajout au-dessus de la ligne avec un signe d’insertion.
  6. Ajout au-dessus de la ligne.
  7. Lecture incertaine.
  8. Correction au-dessus de la ligne, remplace : ung.
  9. Ajout à la hauteur de la ligne.
  10. Caviardage : r.
  1. Vorteig auf Hefebasis, vgl. Idiotikon, Bd. 12, Sp. 1112.
  2. Sauerteig, vgl. Idiotikon, Bd. 2, Sp. 924.
  3. 1497 ordneten beide RäteOrganisation : an, dass «hab» als Triebmittel für Weissbrot verwendet werden sollte (STAW B 2/6, S. 27, vgl. STAW B 2/6, S. 40, mit Hinweisen zur Herstellung). Hierbei handelte es sich um eine Hefeart im Gegensatz zum «hebel», dem Sauerteig (Brühlmeier 2013, S. 154).
  4. Brotbeschauer prüften regelmässig die Qualität der Ware (SSRQ ZH NF I/2/1 185-1).
  5. Möglicherweise verschrieben für «fu̍ren» im Sinne von Feuer machen.
  6. Vermutlich bezieht sich der Zusatz auf alle in der ersten Spalte aufgeführten Personen.
  7. Die zweite Spalte steht auf dem Kopf.