SSRQ ZH NF I/2/1 1-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, da Bettina Fürderer
Citazione: SSRQ ZH NF I/2/1 1-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Vergleich zwischen dem Leutpriester von Oberwinterthur und Graf Hartmann von Kyburg durch den Bischof von Konstanz im Konflikt um die Zugehörigkeit der Kirche in Winterthur
1180 agosto 22.
Descrizione della fonte
- Collocazione: STAW URK 1
- Data di origine: 1180 agosto 22 Tradizione: Original (A 1)
- Supporto alla scrittura: Pergament
- Formato l × a (cm): 39.5 × 31.5 (Plica: 4.5 cm)
- 1 sigillo:
- Bischof Berthold von KonstanzPersona: , cera, gotico, pendente da una cordicella, danneggiato
- Lingua: latino
-
Edition
- UBTG, Bd. 2, Nr. 58
- UBZH, Bd. 1, Nr. 336, mit Nachträgen in UBZH, Bd. 12, S. 326, und UBZH, Bd. 13, S. 246
- Bader 1854, S. 123-125
- Gfr. 9, S. 197-198
Regest
Altre tradizioni
- Collocazione: LABW GLAK C Nr. 69
- Data di origine: 1180 agosto 22 Tradizione: Original (A 2)
- Supporto alla scrittura: Pergament
- Formato l × a (cm): 43.5 × 29.0 (Plica: 3.5 cm)
- 1 sigillo:
- Bischof Berthold von KonstanzPersona: , pendente da un filo, perduto
- Lingua: latino
- Collocazione: winbib Ms. Fol. 49, S. 533-535
- Data di origine: 1629 Tradizione: Übersetzung (nach A 1)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 21.0 × 32.5
- Lingua: tedesco
- Collocazione: winbib Ms. Fol. 27, S. 101-103
- Data di origine: metà del 18. sec. Tradizione: Übersetzung (nach A 1)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 24.0 × 35.5
- Lingua: tedesco
Commento
Bereits in römischerLuogo: Zeit befand sich an der Stelle des heutigen OberwinterthurLuogo: eine Siedlung. In das 6. oder 7. Jahrhundert datiert der Bau der ersten Kirche aus Holz, der im 10. oder 11. Jahrhundert durch einen Steinbau ersetzt wurde. Im Bereich der WinterthurerLuogo: Altstadt wurde im 6. Jahrhundert eine neue Siedlung angelegt. Bei archäologischen Grabungen in der Stadtkirche, die in den Jahren 1980 bis 1982 durchgeführt wurden, fand man Spuren eines hölzernen Vorgängerbaus aus dem 7. oder 8. Jahrhundert. Im 8. oder 9. Jahrhundert wurde die erste Kirche aus Stein errichtet, die weiter ausgebaut wurde und um das Jahr 1000 Pfarreifunktion besass, wie aus Überresten einer Taufanlage zu schliessen ist. Gleichzeitig begann man die Kirche als Grablege zu nutzen, was auf die Herausbildung eines Herrschaftszentrums hindeutet. Als Ausstellungsort von Urkunden und somit als Ort von Rechtshandlungen ist WinterthurLuogo: seit dem 9. Jahrhundert belegt, wobei nicht geklärt ist, um welche der beiden Siedlungen es sich jeweils handelt. Einige Jahrzehnte vor der Ausstellung der vorliegenden Urkunde war die WinterthurerLuogo: Kirche erweitert worden, so dass sie in ihren räumlichen Dimensionen die Kirche in OberwinterthurLuogo: übertraf. Zu diesen Entwicklungen vgl. Windler 2014, S. 28-33, 38-45.
Durch den vorliegenden Urteilsspruch des Bischofs von KonstanzLuogo: wurde der offenbar seit Jahren bestehende Konflikt um die rechtliche Stellung der Kirche in WinterthurLuogo: zwischen dem Grafen Hartmann III. von KyburgPersona: und dem Leutpriester von OberwinterthurLuogo: DiethelmPersona: und dessen Vorgängern beigelegt. Der Graf berief sich auf die lange bestehende Unabhängigkeit der Kirche, der Leutpriester reklamierte sie als Filiale der Pfarrkirche in OberwinterthurLuogo: . Gegen eine Abfindung erlangte der Graf die Bestätigung der Selbstständigkeit der Kirche durch den zuständigen Diözesanbischof, der zugleich das Patronatsrecht über die Pfarrkirche von Oberwinterthur besass, vgl. Kläui 1968, S. 245-246. Der Prozess der Stadtwerdung WinterthursLuogo: vollzog sich im ausgehenden 12. Jahrhundert nicht nur im kirchlichen Bereich. Handel und Handwerk hatten sich etabliert, vermutlich war bereits eine Befestigungsanlage in Form eines Grabens mit Wall vorhanden. Archäologische Befunde weisen auf eine verstärkte, mit Infrastrukturmassnahmen verbundene Bautätigkeit um 1200 hin, vgl. Windler 2014, S. 47-63.
Testo editionale
Annotatione
- Aggiunta al di sopra della riga.↩
- Cancellazione raschiata, lettura incerta: tract.↩
- Aggiunta al di sopra della riga.↩
- Cancellazione raschiata: h.↩
- Variante alternativa in LABW GLAK C Nr. 69: audierunt.↩
- Variante alternativa in LABW GLAK C Nr. 69: et.↩
- Variante alternativa in LABW GLAK C Nr. 69: tamen.↩
- Danneggiato da inchiostro sbiadito, lettura incerta.↩
- Aggiunta all’altezza della riga da una mano del secolo XIX: 22 AugustNell'originale: Aug.↩
- Illi 1993, S. 119-120 mit Anm. 510, weist darauf hin, dass die Bezeichnung «capella» nicht unbedingt auf den rechtlichen Status schliessen lasse, und schlägt die Interpretation Eigenkirche vor.↩
- Zu der römischenLuogo: Rechtsfigur der Ersitzung vgl. Elsener 1981, S. 106.↩
- Abgegangener Ort ArlikonLuogo: bei HegiLuogo: , vgl. UBZH, Bd. 13, S. 246.↩
- Die Lösung der Vorstädte aus dem Sprengel der Pfarrkirche OberwinterthurLuogo: und ihre Eingliederung in die Pfarrgemeinde WinterthurLuogo: erfolgte im Jahr 1482 (SSRQ ZH NF I/2/1 123-1).↩
- Weisslingen, vgl. UBZH, Bd. 1, S. 408.↩
- AndwilLuogo: , Gemeinde SulgenLuogo: (ThurgauLuogo: ), vgl. UBZH, Bd. 1, S. 371.↩
Regesto