SSRQ ZH NF I/1/3 54-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner
Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 54-1
Licence : CC BY-NC-SA
Reislaufverbot der Stadt Zürich
1494 novembre 10.
Description de la source
- Cote : StAZH A 42.1.13, Nr. 3
- Date : 1494 novembre 10 Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 31.0
- Langue : allemand
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Nachweis
- Schott-Volm, Repertorium, S. 750, Nr. 16
- Romer 1995, S. 345, Tabelle 12 und S. 348, Tabelle 14 (nach Überlieferung in StAZH A 166.1)
Texte édité
Wir, der burgermeister, der raͧt und die zweyhundert, der gros raͧt, der stat Zu̍richLieu : Organisation : , haben
angesehen und betrachtet den mercklichen schaden, mangel und gebrechen, so unser
gemeinen stat und landschaft, desglich gemeiner EidgnoschaftLieu : , durch die ungehorsammen, hinloufenden reisknecht begegnot, u̍ber das unnd sölichs von allen
den unsern zuͦ got und den heiligen mit gelerten eyden verschworen wirt, sölichs
zuͦ verkommen und abzuͦstellen.1 So haben wir vorab gott, dem allmechtigen, zuͦ lob,
allen eren und frommkeit zuͦ trost, ouch unser stat und landschaft, desglich gmeiner
EidgnoschaftLieu : zuͦ nutz und guͦt gesetzt und geordnot, setzen und ordnen hiemmit,
das keiner der unsern in keinen krieg noch reis hinziehen lasen, ryten, gaͧn, faren
noch keins weͣgs kommen sol, oͧn eins burgermeisters und raͧtesOrganisation : gunst, wissen und
erloben, wie dann das in unser stat und landschaft geschworen ist und wirt.
Welicher aber hinfu̍r dawider ungehorsam erschinen und sölichen sinen geswornen eyde u̍bersehen und nit halten wurde, das dann der sin ere und guͦt
verwu̍rckt und verloren haben und darumb gestraͧft werden, also, das sin guͦt
unser gemeiner stat verfallen sin und dar zuͦ er niemer nie an raͧtOrganisation : , gericht,
eͣmpter oder dienst genommen noch gesetzt, ouch zuͦ dheiner kuntschaft oder
zu̍gknuss zuͦ gelaͧsen, sunder fu̍r einen erlosen, verzalten mann geachtot und
gehalten werden sol. Und dar zuͦ, ob er unser stat burger oder zu̍nftig weͣre,
das der sölich sin burgrecht und zunft, oͧn alle fu̍rwort, verloren haben sol.
Waͧ aber die ufweibler, so jemans in sölich krieg und reisen uff zuͦbringen
und hinzuͦfuͤren, bishar angenommen oder understanden haben ald noch
hinfu̍r understaͧn oder thuͦn wurden, betretten und erlangt werden möchten,
das die fengklich angenommen und vom leben zum tod, oͧn gnad, gericht
werden söllen.
Aber alle die, so vor diser unser ordnunng und satzung in krieg und reysen
gezogen und noch nit widerkommen oder nit gestraͧft sind, das die, so bald
sy kommen, gestraft werden und irthalb dismaͧls bestoͧn sol, wie unser
ordnunng vor darumb angesehen innhalt, namlich, das ir jeder in
fangknuss gelegt werden und darinn ein nachtPériode : 1 jour bliben und doch demnaͧch
nit usgelaͧsen werden sölle, er habe dann zuͦ vor x libAbréviationUnité monétaire : 10 livres unnser stat [p. 2]Saut de page
weͣrschaft bar gegeben oder die in eim manotPériode : 1 mois dem naͤchsten darnaͧch zuͦ
bezalen naͧch notturft vertröst. Unnd ob der selben keiner dannethin
wider ungehorsam und in krieg oder reysen hinziehen wurde, das der
demnaͧch och, lut der obgeschribnen ordnunng, gestraͧft werden sol. Actum
mentag vor MartiniPersonne : anno etcAbréviation lxxxxiiijDate : 10.11.1494.
Résumé