SSRQ ZH NF I/1/3 170-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner
Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 170-1
Licence : CC BY-NC-SA
Eid der Ehegaumer der Stadt Zürich
ca. 1539 – 1541.
Description de la source
- Cote : StAZH B III 4, fol. 95r-v
- Date : ca. 1539 – 1541 (Datierung aufgrund der Schreiberhand) Tradition : Eintrag
- Support d’écriture : Pergament
- Dimensions l × h (cm) : 20.0 × 29.5
- Langue : allemand
Présentation de la situation de tradition
- Cote : StAZH A 43.2, Nr. 20
- Date : ca. 1520 – 1537 (Datierung gemäss Archivvermerk (20. Jh.)) Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 21.5 × 32.5
- Langue : allemand
- Cote : StAZH A 43.2, Nr. 66
- Date : ca. 1530 – 1550 (Datierung gemäss Archivvermerk (20. Jh.)) Tradition : Aufzeichnung (Doppelblatt)
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 32.5
- Langue : allemand
Commentaires
Der vorliegende Eintrag lässt sich der Hand des Stadtschreibers Werner BeyelPersonne : zuordnen, der zwischen 1539 und 1541 das sogenannte Schwarze Buch zusammenstellte. Der Eid der Ehegaumer ist in zahlreichen Fassungen des 16. und 17. Jahrhunderts überliefert. Aufschlussreich an der vorliegend edierten Version ist der an den Textvarianten abzulesende Wechsel zwischen ermahnender und strafender Tätigkeit der Ehegaumer.
Seit der Reformation waren auf der ZürcherLieu : Landschaft die von den Gemeinden gewählten Ehegaumer Teil des sogenannten StillstandsOrganisation : , einer Aufsichtsbehörde, die unter Vorsitz des örtlichen Pfarrers eine grosse Bandbreite von Angelegenheiten der Religion, der Ehe, der sittlichen Lebensführung, sowie Schul-, Armen- und Vormundschaftsfragen behandelte. Insofern bildete der StillstandOrganisation : ein Stück weit ein ländliches Gegenstück zum EhegerichtOrganisation : in der Stadt. Die in grosser Zahl erhaltenen Stillstandsprotokolle des 17. Jahrhunderts, die mehrheitlich in den Gemeindearchiven des Kantons ZürichLieu : überliefert sind, liegen ediert vor (Frei, Zürcher Stillstandsprotokolle 17. Jahrhundert).
Zum StillstandOrganisation : vgl. Loetz 2002; Frei 2001, S. 103-107; Sigg 1996, S. 298; zum EhegerichtOrganisation : vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 141-1.
Texte édité
Der eegoumeren eydeRubriqué
Ist geenderet worden, wie in volgendem blat
zuͦsehen.
Zum erstenn söllent ir schweeren, die eer gottes zuͦschirmen unnd wo eyner oder eyne were, der a–oder dieOmission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66–a fräfler
wyss, on ursach, sich üsserte, der kilchen oder unnder der
predig, uff dem kilchhof, im wirtshuss, uff dem platz oder
sunst inn heymlichen wingklen erfunden wurde, dieselbigen zewarnnenVariante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : zestraaffenb, nach lut unnserer herren mandaten
unnd wo das nit gebessert wurde, eynem obervogt
anzuͦzoygen.
Ir soͤllend ouch schweeren, wo zweyQuantité : 2 menntschen ergerlich byeinander sëssind, als da were inn huͦry, ouch
wo da möchte ergernüss geben werden inn kleydung,
im lëben, es were von man oder von wyb, knaben oder
döchteren, dasselbig zestraaffen unnd zewarnnen Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : nach lut der vorussgangnen
mandatenc unnd
wo dann fräffler wyss darüber gehandlet wurde, dem
obervogt anzuͦzoygen.
Ir soͤllend ouch schweeren, wo ir horttend oder vernemmend eynen oder eyne schweeren, gottlesteren, jung [fol. 95v]Saut de page
oder alt, dasselbig zestraaffen, wo das nit gebessert,
eynem obervogt anzuͦzeygen. Item, wo man die jugent
nit zur d–kynnder predigSouligné d’une main plus récente –d zuge, dasselb zeleyden unnd zuͦbesseren.
Ir soͤllend ouch schweeren, wo man nach den nuͤnenHeure : 21:00
im wirtshuss sich fu̍lte unnd wo der wirt inen nach
den nünenHeure : 21:00 wyn gebe oder wo söllichs inn anndren
wyngklen übersëchen, ouch scheebethen e–unnd annder unzymlich präss unnd fülleryenOmission dans StAZH A 43.2, Nr. 65–e fürgenommen oder mit
spilen, tanntzen unnd andren dingen wider unnsererVariante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : minerf
herren mandat gehandlet wurde, dasselbig zuͦstraaffen Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : nach lut der vorussgangnen mandateng
h–unnd zuͦwarnnenOmission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66–h, wo söllichs darüber fräfler wyss
brucht wurde, eynem obervogt anzuͦzoygen.
Ir soͤllent ouch schweeren, wo einer mit dem anderen
zuͦtrungke, imsOmission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66i brächte oder hielte, ald so eyner sunst
trungke, das er es muͤsste widergen, den oder dieselben
nach lut der mandaten zuͦleyden. Diss alles söllend
ir halten, hyndangesetzt liebe, fründtschafft, nyd unnd
hass, alles erbarlich, trüwlich unnd on alle gefärde.
Annotations
- Omission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66.↩
- Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : zestraaffen.↩
- Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : nach lut der vorussgangnen
mandaten.↩ - Souligné d’une main plus récente .↩
- Omission dans StAZH A 43.2, Nr. 65.↩
- Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : miner.↩
- Variante alternative dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66 : nach lut der vorussgangnen mandaten.↩
- Omission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66.↩
- Omission dans StAZH A 43.2, Nr. 20; StAZH A 43.2, Nr. 66.↩
Résumé