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SSRQ ZH NF I/1/3 138-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner

Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 138-1

Licence : CC BY-NC-SA

Eid und Ordnung des Gerichtsweibels am Stadtgericht der Stadt Zürich

1527.

Der Gerichtsweibel soll schwören, Bürgermeister und Rat gehorsam zu sein, alle seinen Amtsverrichtungen in unparteiischer Weise auszuführen, die Vorladungen von Parteien unverzüglich zu erledigen und nicht länger als eine Nacht hinauszuschieben, keine Bestechung anzunehmen, sondern nur den für ihn vorgesehenen Lohn. Dem Gerichtsweibel soll jedes halbe Jahr 3 Pfund Haller als Gehalt ausbezahlt werden. Änderung von späterer Hand: Anhebung des Gehalts auf halbjährlich 3 Gulden sowie 4 Mütt Kernen auf den Martinstag.

Bei der vorliegenden Aufzeichnung handelt es sich um den ältesten überlieferten Eid des Gerichtsweibels. Bereits aus dem 15. Jahrhundert existiert eine ausführliche Gebührenordnung, die 1477 bestätigt wurde (Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 203-204, Nr. 112-113). Die dort vermerkten Tarife für einzelne Amtstätigkeiten sind zuzüglich zu dem in der vorliegenden Ordnung eingeführten regulären Gehalt zu verstehen. In die späteren Rezensionen des Gerichtsbuches wurden weitere Gebührenordnungen aufgenommen und das Gehalt des Weibels schrittweise erhöht. Ein Zusatz zum Gerichtsbuch von 1553 erwähnt den in der vorliegenden Aufzeichnung nachträglich gestrichenen Amtmann des FraumünstersOrganisation : wiederum als Zuständigen für die Auszahlung des Gehalts an den Weibel und benennt ausdrücklich die historische Verbindung des StadtgerichtsOrganisation : mit der AbteiOrganisation : («dahar das grichtOrganisation : sin ursprung hatt», StAZH B III 54, fol. 6r-v; Edition: Schauberg, Gerichtsbuch, S. 10-11).

Zu den Amtstätigkeiten des Gerichtsweibels und seiner Besoldung vgl. Bauhofer 1943a, S. 114-115; 119-121; für die Eide der anderen Gerichtsbeamteten vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 135-1; SSRQ ZH NF I/1/3 136-1; SSRQ ZH NF I/1/3 137-1; zur Besetzung des Stadtgerichts vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 34-1.

Texte édité

DesOmission dans StAZH B III 54, fol. 6ra gerichtzweibels eyd

Der gerichtz weibel sol schweren, einem burgermeister unnd
raͧtt
Organisation :
von des amptz wegen gehorsam unnd gewerttig zuͦ
sind, unnd in allen dem, so dem ampt zuͦstatt, glich und
gemein zuͦ sinde, dem armen als dem richid, dem froͤmbden
als dem heimschen, unnd alle fu̍rbott furderlich zethuͦnde,
unnd keins lenger dann ein nachtPériode : 1 jour zuͦverhaltten, unnd
in dem, so dem ampt zuͦ statt kein ander miett zenemen,
dann den rechten lon, der im umb ein jegkliche sach bestimpt
ist, alles b–getru̍lich undOmission dans StAZH B III 54, fol. 6r–b ungefarlich.
Variante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : Syn belonungc
Und damitt, d–das der gerichtzweibel dester geflissnerVariante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : er–d des
gerichtzOrganisation : Variante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : dest geflissnere wartte, so sol im ouchOmission dans StAZH B III 54, fol. 6rf g alle halbeDurée répétée : 6 mois h–jar dry guldenUnité monétaire : 3 florins unnd uff MarthinyPersonne : Date : 11. novembre iiii mu̍tt kernenMesure de volume : 4 muid épeautre
werden von dem aman zum Frowenmu̍nsterOrganisation : .
Correction à la hauteur de la ligne, remplace : jar dru̍ pfund
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Und soͤllichen lon und besoldung sol im ußgericht werden
von dem
Suppression d’une main plus récente
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Annotations

  1. Omission dans StAZH B III 54, fol. 6r.
  2. Omission dans StAZH B III 54, fol. 6r.
  3. Variante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : Syn belonung.
  4. Variante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : er.
  5. Variante alternative dans StAZH B III 54, fol. 6r : dest geflissner.
  6. Omission dans StAZH B III 54, fol. 6r.
  7. Suppression : ha.
  8. Correction à la hauteur de la ligne, remplace : jar dru̍ pfund
    haller
    .
  9. Suppression d’une main plus récente.
  1. Die hier nachträglich eingefügte Erwähnung des Amtmanns des FraumünstersOrganisation : wurde von späterer Hand wiederum gestrichen.