Wacht rodel, ordnung unnd satzung die armen und das almuͦsenn betraͤffennde etcAbréviation, 1525Date : 1525Rubriqué

Ordnung unnd artickel antreffennd das almuͦsenn, wie die vor herrenn burgermeister unnd rat, ouch dem grossen rat der stat Zu̍richLieu : Organisation : , gehoͤrt unnd bestaͤt sind, actum amm xv tag januarii anno m vc xxvDate : 15.01.1525

Des ersten, damit die armen lu̍t ab der gassenn gebracht, ist zuͦ einem anfang angesehenn, das man alle tagDurée répétée : 1 jour ein kessel mit habermel, gerstenn oder anderem gemuͤs zuͦ den predigerennOrganisation : koche, wie hernach volget, muͦs unnd brot amm morgennPériode : le matin, so man die PredigerLieu : gloggen verlu̍tet hat, gebenn soͤlle. Soͤllichs ze tuͦnd und us ze teilenn sind verordnet zwenQuantité : 2 priester, namblich her Annthoni WalderPersonne : unnd her Joͤrg SytzPersonne : , sampt AnnderesennPersonne : , dem bëttel vogt, doch soͤllennd und moͤgend der obman unnd die fierQuantité : 4 nach bestimpten verordneten oder ettlich von inen, so es sy guͦt bedunckt, ouch darby sin unnd zuͦ diser uß teilung ein uf sehenn habenn.

Unnd dardurch dis allmuͦsen zuͦ gottes lob unnd zuͦ trost der armen, heimschenn unnd froͤmbden lu̍ten, fu̍r und fu̍r zuͦ nemme und bessere und dester bestenntlicher unnd langwiriger ingenommen und widerumb den huß armen oder sunst ellenden lu̍ten [p. 2]Saut de page mitteilt werde, so sind hier zuͦ verordnet vierQuantité : 4 man uß den kleinenOrganisation : und grossen raͤtenOrganisation : , namblich meisterÀ l’original : m Ruͦdolf StollPersonne : , junckerÀ l’original : j Joͤrg GoͤldliPersonne : , Uͦlrich TrincklerPersonne : und Hanns SchnebergerPersonne : , wattman. Doch sol her Heinrich BrënwaldPersonne : , probst zuͦ EmbrachLieu : , in disem handel ir obman unnd schriber sin, in die stat zu̍hen und imm sin pfruͦnd nu̍dt desterminder nach dienen, zuͦ welchem obman mengklich, so ettwas angelegenn ist, sin zuͦ louff habenn. Der sol ouch die anderen vierQuantité : 4, so es not ist, zuͦ imm beruͤffenn, welche ouch als gehorsamb erschinen, die selben soͤllent dannathin mitteinandernn handlenn unnd, was inen ze schwer ist, an unnser herrenn burgermeister unnd ratOrganisation : langen lassenn.

Der obman und die vierQuantité : 4 zuͦ gebnen sol jeder ein besundren schlu̍ssel halten zuͦ irem gemeinen kastenn, darinn sy ire brief, roͤdel, gëlt unnd anders behaltennd, deßglich zuͦ den stoͤcken ouch besunder schlu̍ssel habenn, darmit keiner an die anderenn daru̍ber gan moͤge.

Darby ist ouch beschlossenn, wenn man u̍ber die stoͤck unnd kasten gan und mit dem allmuͦßenn, es sye mit rechnungen oder sunst [p. 3]Saut de page handlen welle, das allweg zum minsten einer von den dryenQuantité : 3 lu̍tpriesterenn darby sye, umb das sy dester berichter werdennd, wie unnd was an den cantzlenn von des almuͦsens wegen ze redenÀ l’original : red sye.

Des obmans unnd der pflaͤgerenn eydRubriqué

Der obman und die pflëger, so je zuͦ zitenn zuͦ disem allmuͦsen verordnet werdennd, soͤllennd schwerenn, das sy die jerlichennDurée répétée : 1 année zins oder sunst taͤglicheDurée répétée : 1 jour stu̍r, es sye an gelt oder anderer hab, so an das almuͦsen gebenn ist und fu̍ro hin gebenn wirt, inzu̍hen und empfahen, soͤlichs huß armen lu̍ten, in die dru̍Quantité : 3 kilch spël unnd sibennQuantité : 7 wachten1 in unnser stat gehoͤrennd, und den froͤmbden wandlenden baͤttleren, innhalt nach bestimpter ordnung, tru̍lichen ußteilenn und hierinn kein gferd, vorteyl, an nemung der personen nach purschafft, fru̍ntschafft und dero glichen ursachen nit ansehenn und umb ir in nemmen unnd ußgebenn jerlichDurée répétée : 1 année einem burgermeister und ratOrganisation : , oder so dick das an sy erforderet wirt, rechnung gebenn, alles tru̍lich unnd ungefarlich.

Witter ist demnach beschlossen, als dann sibennQuantité : 7 wachten inn und usserthalb der stat innert den Kru̍tzennLieu : zuͦ sammen dienend, deßglich ander usserthalb den Kru̍tzenLieu : , so in die dryQuantité : 3 pfarren gehoͤrend und nit eigenn kilch gang habennd, das dann der obman unnd die vierQuantité : 4 pflaͤger uß jeder wacht einen ersammen priester unnd zuͦ dem selben einen frommen leyen nemmen und gebenn, die soͤllennd sampt dem bëttler vogt jede in iren wachten umb gan, ersuͦchen unnd ufzeichnenn, wem das almuͦsen dienen, wer ouch des vaͤhig unnd notturfftig sye.

Deßglichenn unverzogenlich darnach all manotDurée répétée : 1 mois, oder so dick es notturfftig ist, besichtigenn, welche burger syennd, das man die (so fer kein hindernis, als hernach volget, da ist) zum almuͦsen uf zeichnen, ouch welche uß der stat, lanntschafft unnd gebiet oder sunst nit burger sind, sol man jetz zemal das almuͦsen gebenn, bis uf dem lannd in kilchhoͤrinen das almuͦsenn ouch versehenn wirt.

Mer, welche nit burger sind noch uß der stat Zu̍richLieu : , sol man fu̍rderlich ab wisenn.

Man sol ouch mit dem bëttler vogt durch die nach puren fragen und erkannen das waͤsenn und gestalt, ouch harkommen deren, so dann vermeinend das almuͦsenn ze nemmen, darmit das alles, wie obstat, dem obman und den vierQuantité : 4 verordneten werde an zeigt, daruf sy dester bas ratschlagenn moͤgen, wie vil unnd was man jedem geben welle.

Uf soͤlichenn artickel sind us den sibenQuantité : 7 wachten verordnet unnd uß genommen:

Uff DorffLieu : :Rubriqué

herÀ l’original : h Heinrich UtingerPersonne : , custer, Hanns KlegerPersonne :

Zur LindenLieu : :Rubriqué

her UͦrichAinsi TormanPersonne : , Ruͦdolf ReyPersonne :

Nu̍w MercktLieu : :Rubriqué

meisterÀ l’original : m Jacob EdlibachPersonne : , Caspar NasalPersonne :

Nider DorfLieu : :Rubriqué

Peter KistlerPersonne : , herÀ l’original : h Heinrich StaͤdeliPersonne : zuͦ SanctÀ l’original : S LienhartLieu :

Mu̍nster HofLieu : :Rubriqué

her Joß MeyerPersonne : , Jacob AmmannPersonne :

Korn HußLieu : :Rubriqué

her Hanns PfifferPersonne : , Cuͦnrat KramerPersonne :

RennwegLieu : :Rubriqué

her Hanns TormanPersonne : , Steffan ZëllerPersonne :

Disen hienach angezeigtenn huß armen unnd heimschen lu̍tenn sol das almuͦsenn nit gebenn werdenn

Von welchem man kuntlich weißt, es syennd frowenn oder man, das sy all ir tag das irenn uppenncklich zuͦ un nutz u̍ber flu̍ssig vertan, verspilt, vergu̍det, ouch verzert unnd nie wellen werckenn, sunder in den wirtzhu̍serenn, trinckstuben und in aller huͦry allwegenn gelegenn etcAbréviation, [p. 7]Saut de page soͤllichen unnd dero glichen personen sol man von disem allmuͦsen nu̍t gebenn, bis sy uff die letstenn not kommen sind, denn sol es erst an einem burger meister unnd ratOrganisation : stan, wie man die selben halten welle.

Item welcher gold unnd silber, syden unnd dero glich zierdenn und kleinoten tragend, den selben sol man ouch nit gebenn.

Item welche behusennd und uppig lu̍t in ziehend, ennthaltend, zuͦ sammen kupplend, unnderschlouff gebennd, denen sol ouch nu̍t werdenn.

Item welche an redlich ursachen nit zuͦ den predigtenÀ l’original : predig gand, das gotzwort unnd goͤttliche aͤmpter weder hoͤrenn noch sëhen wellennd, got lestrend, fluͦchennd, schwerennd, mit den lu̍ten zanggend, kriegend, haderend, die gegen ein anderenn verliegennd, zwytracht unnd vyentschafft machend, denen sol man ouch nit gebenn.

Welche in offne u̍rten und trinckstubenn gand, spilennd und kartend und ander dero glich muͦtwillenn und licht vertickeitenn bruchend, soͤllennd dis allmuͦsens nit faͤhig sin, unnd weliche nit burger sind noch uss der statt Zu̍richLieu : , die sol man fu̍rderlich abwisenn.

Denen, wie hienach angezeigt wirt, sol man das allmuͦsenn mitteilennRubriqué

Frommen, erberen, huß armen lu̍ten, in den dryenQuantité : 3 kilchhoͤrinen unnd in den sybenQuantité : 7 wachten gesessenn, die in den obgemeltenn lasteren nit begriffennn sind, ouch all ir tag gewercket, geworbenn und sich mit eren gern ernërt hettennd und die das iren nit uppencklich verbrucht habennd, sunder unnd villicht uß verhengknus gottes durch krieg, brunst, thu̍ri, zuͦ faͤl, vile der kindenn, groß kranckheitenn, alter, un moͤgende halb sich nit mer erneren unnd arbeitenn moͤgennd, soͤllichen und dero glichen armen lu̍tenn [p. 9]Saut de page sol man dis allmuͦsen umb gottes eer unnd uß bruͤderlicher, christennlicher lieby willenn, wie es ist geordnet, mitteyllen.

Unnd welche so schwach werennd, frowen oder man, das sy selbs an die end, da man es ußgibt, nit gan moͤchtend, denen sol man es zuͦ schickenn.

Unnd damit man die selben huß armen lu̍t erkenne, soͤllennd sy ein gestempft oder gossenn zeichenn haben und offennlich tragen. Unnd so eins so gsund oder hablich wirt, das es disers almuͦsens nit mer notturfftig were und soͤlichs nit mer nemmen welte, das es dann das selbig zeichen den pflaͤgeren widerumb antwurten soͤlle. Ob aber ettwan von iren vorderen eren lu̍t unnd manns personen, so den lu̍ten werckenn weltind und denocht des almuͦsens notturfftig werennd, die mag man des zeichenns ze tragen wol erlassenn unnd die pflaͤger hierinn ze handlen gwalt haben.

Es ist daruff witer beschlossenn, das hinfu̍r aller baͤttel in der statt Zu̍richLieu : , es syend von heimschen oder von froͤmbden personenn, abgestelt sin soͤlle, also das weder huß armen lu̍tenn, froͤmbden noch heimschen werde nach gelassenn,

an den strassenn, vor den kilchen ligennd oder sitzend, ouch vor oder in den hu̍seren nit bëttlen oder jemantz an hoͤu̍schen soͤllennd, unnd so dick einer das u̍bertrit, sol im das allmuͦsen viij tagPériode : 8 jours abgeschlagen, er mag es ouch so offt tribenn, imm wurde gar nit me gebenn werdenn.

Deßglichen sol aller baͤttel der stacionierer2 unnd anderer, es sye an der kilchen bu̍w unnd sunst, wie die nammen habend, in oder usserthalb den kilchen verku̍nt, noch uf ze nemmen, verwilliget werdenn, soͤllichs soͤllennd die predicantenn an der cantzel verku̍nden, unnd AnderesPersonne : , der baͤttel vogt, ein uf sëhenn haben, das soͤlichs werde gehaltenn.

Es soͤllennd ouch die predicanten je zuͦ zitenn das volck in den kilchen ermanen, ir almuͦsen in die stoͤck allennthalb ze tuͤnd, und wer da welt, win, korn, wullin oder linin tuͦch, gelt unnd dero glichen den armen mitteilen, der mag soͤlichs den pflaͤgeren hie zuͦ verordneten gebenn, oder ein jeder mag das, wo hin er selbs gnad het und im sin gwu̍ssne wißt, an leggenn.

Hier by ist ouch nach gelassenn, das in jeder schuͦl nit mer dann achtQuantité : 8 schuͦler, so uß der stat gebiet a sind, die das allmuͦsenn neminnd. Und soͤllennd die schuͦlmeister keinen an nemmen, dann die zuͦ der leͤr sy gschickt bedunckt, unnd welche sy also angenommen, soͤllennd sy die den verordneten erscheinen, unnd so die selbenn hierinn verwillgend, soͤllennd die schuͦler ouch der baͤttler zeichenn tragen.

Der froͤmbden bëttleren halb, es syennd bilgery oder ander, so das allmuͦsen nemmen wellennd, sol man hie durch die statt lassenn, doch inenn nit gestattenn, das sy an der gassenn, vor den hu̍serenn und kilchenn schryennd und bëttlend, sunder sollennd sy, welcher vor mittagPériode : le matin kumpt, jetz zuͦ mal bis uf witteren bescheid in den spitalLieu : zuͦ herberg han, dem selbigen, unnd ob er kind hat, sol man zuͦ dem imbis muͦß und brot geben und darnach by der tag zitPériode : le jour unverzogennlich von der stat hinweg gan unnd u̍ber die nachtPériode : la nuit nit bliben.

Ob aber frowenn oder man ungefarlicher wiß nach mittagPériode : l’après-midi kemind, die selben zum nachtmal glicher gstalt, wie obstat, mit muͦß unnd brot gespißt und die nachtPériode : la nuit herberg gebenn werdenn und demnach amm morgennPériode : le matin hinweg gan und dannethin innert einem halben jarPériode : 6 mois on mercklich ursachenn nit mer in die stat kommen.

Unnd ob einer schon in mittler zit darin keme, sol er doch weder offennlich noch heimlich nit baͤttlenn und das allmuͦsenn in der Ellenden HerbergLieu : nit nemmen, dann welche darwider handletind, die selbenn soͤllennd von den pflaͤgeren und bëttler vogt mit des bëttler vogts turn oder sunst nach gstalt der sach gestrafft werdenn.

Die sunder siechenn, froͤmbd oder heimsch, soͤllennd in der statt nit me bëttlen, sunder mogennd die froͤmbden imm siechen hußOrganisation : vor der stat an der SpanweydLieu : , wie bis har der bruch gwesen ist, sich enthalten, doch moͤgennd sy zuͦ wienechtenDate : 25. décembre (des fêtes religieuses) mit irem singen das guͦt jar in nemmen, nutdesterminder sol und mag ir knecht mit der schaͤllen in der statt wie bis har das almuͦsen sammlen.

In disers almuͦsen soͤllennd angends alle spenden, bruͦderschafftenn, daruf niemand gewidmet ist unnd was jetz von cloͤsteͤren und pfruͦnden fu̍r schiessen mag, getan unnd dem obman sampt den vierQuantité : 4 verordneten angentz unnd unverzogennlich u̍berantwurt werdenn.

Es ist ouch erraten unnd beschlossen, das man das prediger closterOrganisation : zum spital mache und darmit die stüben unnd ettliche gmach zuͦ einer ellenden herberg verordnen.

OͤttennbachOrganisation : Rubriqué

Unnd als vor malen den verordnetenn ouch bevolhen ist, den armen blaterechten lu̍ten umb ein herberg ze luͦgen, darinn man sy artznen moͤcht etcAbréviation, habennd sy die frowen an OͤttennbachOrganisation : darumb ersuͦcht, welche sich guͦtwillig erzeigt unnd sich fru̍ntlich begebenn, in soͤlichem minen herenn zuͦ wilfaren. Und ist daruf in dem huß uff dem hof angesehen die selbenn armen lu̍t ze artznen, soͤllicher gstalt, das die frowen uß dem kloster alle tagDurée répétée : 1 jour einem armenn mentschen, die wil er in der artzny und krannck lit, spiß gebenn soͤllennd, wie einer convent frowenn, ob er so vil bruchen mag. Ob aber der artzet je zuͦ zitenn, so man fisch isset, die selbenn verbutte, sol man imm andere spiß von eyer, fleisch unnd dero glich nach der artzetenn geheiß zuͦ schicken. Zuͦ dem sol man jedem krancken alle tagDurée répétée : 1 jour ein quertli winMesure de volume : 1 quart vin gebenn, unnd ob er zuͦ ziten kranckheit halb so vil nit bruchen moͤcht, sol man imm uf zeichnen unnd imm darnach, so er win trincken sol oder mag, nach volgenn.

Es habennd die frowen in OͤttennbachOrganisation : verwilliget, soͤlichen armen lu̍ten, deßglichen iren jungkfrowenn mit bett gwand zuͦ versehenn.

Witter sol man uß dem spittalLieu : ein jungkfrowenn oder pflegerin hier zuͦ tougenlich nemmen, die soͤlicher armen lu̍ten pflëge, wu̍sche, wësche, uß dem kloster spyß unnd tranck zuͦ trage unnd alles, das inen notwendig ist, thuͤie. Deren sol man nit witters ze gebenn schuldig sin, dann wie einer anderen jungkfrowenn imm kloster, essenn und trincken, doch mag sy ir selbs spinnen.

In der lanntschafftRubriqué

Die armen lu̍t in der lanntschafft allenthalb zuͦ versehenn, ist beraten, das angends ein gebot in alle kilch spël uß gange, das nieman kein froͤmbden bëttler lenger denn ein nachtPériode : uffenthalte.

Zuͦ dem soͤllennd unnser herenn durch ire voͤgt oder sunst ir eigenn bottschafft in alle kilchspel schicken und da selbs in by sin jedes lu̍tpriesters unnd kilchen pflëgeren uf zeichnet werdenn, was jede kilch, filial oder sunst capellen, die ire vorderen gebuwen und begabet, fu̍r ein jërlichDurée répétée : 1 année fu̍rschiessend gu̍lt habe, oder ob caplanyen da werend, dero man mit der zit an sin moͤchte, [p. 15]Saut de page damit die selben kilchgnossenn unnderwißt werdenn, ordnung under inen selbs ze machen, dardurch ein jedes kilch spel sine armen lu̍t versehe und nit uff ein anderen schicken oder gan lassennd.

Als dann unnser herren got zuͦ lob und dem nebend mentschen ze trost das gemein allmuͦsen an gesehenn, da by ist berett, wellicher das ze nemmen gezwungen werde, es sye krannckheit, alters oder anderer ursachen halb, der da vatter, muͦter, fru̍nd oder mag hat, die inn von goͤttlichem und natu̍rlichem rechten hilff unnd narung ze mitteilen schuldig sind, ouch des statt hand unnd vermoͤgend, so sy es unnder lassend und man inn uß disem allmuͦsen erziehen muͦß, das sy dann nach des seͤlbigen tod unnd abgang ouch sines verlassnen guͦtes, es sy dann vil oder wenig, nu̍t erbe[n]Endommagé par une coupure, complété(e) par analogieb, sonnder des beroubt sin, unnd gedachtem allmuͦsen volgen und werden lassen. Darnach wu̍sse sich ein jeder zerichtenn.3

So ein arme frow kindes genist, die burger ist unnd in den wachten sitzt, so ver sy dessin umb gotz willen begert, sol man iren viij kopf winMesure de volume : 8 köpfe vin gebenn, muͦß unnd brot uß dem allmuͦsen, darzuͦ andere hilf, je nach gelegennheit der sachen, bewisenn.

Ob ettlich personen ane der verordnetenn pflëgern rat, gunst, wu̍ssenn und willenn zuͦ artznen sich verdingen wurdind und sust in ander weg ettlicher ley kostenns uff das allmuͦsen gan liessind, den wellend die genanten pflëger nit ußrichten, besunder verschaffen, das sonderlich frëfen personen nach der sach gelëgenn heit gestrafft werdind. Darnach wu̍sse sich mengklich ze richtenn.4