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SSRQ ZH NF II/11 78-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, par Ariane Huber Hernández et Michael Nadig

Citation : SSRQ ZH NF II/11 78-1

Licence : CC BY-NC-SA

Erkenntnis betreffend die Hausgenossen, die ohne Wissen des Stifts eine neue Ordnung zum Überwachen des Waldes angenommen haben

1559 avril 18.

Die Hausgenossen des Stifts in Fluntern und Unterstrass hatten ohne Wissen des Stifts eine neue Ordnung angenommen, dass immer zwei Leute für einen Monat den Wald überwachen sollten, anstatt je einer von Fluntern und Unterstrass für ein ganzes Jahr wie früher. Die Pfleger haben vor Weihnachten 1558 angeordnet, zur alten Ordnung zurückzukehren, aber die Hausgenossen haben es bisher nicht getan und versichern, dass der Wald so besser beaufsichtigt werde. Es wird entschieden, dass sie bis Weihnachten so weitermachen dürfen wie bisher, dann aber zur alten Weise zurückkehren sollen oder das Stift zuerst um Erlaubnis fragen müssen.

  • Cote : StAZH G I 22, fol. 65r
  • Date : 1559 avril 18
  • Tradition : Eintrag
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 13.5 × 33.0
  • Langue : allemand

Die Aufsicht über den Wald und die Kontrolle auf Holz- und Flurschäden wurde an vielen Orten einem Förster oder Weibel übertragen (vgl. SSRQ ZH NF II/11 96-1). Im vorliegenden Fall hatten die Hausgenossen von FlunternLieu : und UnterstrassLieu : 1558 begonnen, diese Aufgabe im Turnus selbst zu versehen (StAZH G I 22, fol. 57v). Ein ähnlicher Fall findet sich um diese Zeit in WipkingenLieu : : Die Gemeinde wendet ein, dass sie keinen Förster mehr benötige, da sie den Wald «durch einander versechent unnd schirment», was ihnen schliesslich gestattet wird (SSRQ ZH NF II/11 76-1). Die Offnung von FlunternLieu : hatte für diese Aufgabe einen Bannwart vorgesehen; zwei Leute waren nach den dort festgehaltenen Bestimmungen allerdings nur in den sechs Wochen vor Weihnachten und in den sechs Wochen danach nötig (SSRQ ZH NF II/11 24-1). Auch findet sich kein Hinweis darauf, dass FlunternLieu : und UnterstrassLieu : je eine Person zu stellen hatten. In die Ordnung für die Stiftslehenleute von FlunternLieu : und UnterstrassLieu : von ca. 1600 (SSRQ ZH NF II/11 72-1) wurde ein Bannwartseid aufgenommen, der in der Fassung von ca. 1550 (StAZH G I 2, Nr. 60) noch gefehlt hatte.

Texte édité


Die husgnossen
hattend ein nüwe ordnung angenommen, hinder minen herren im holtz
zegoumen und alweg zwen
gegoumt zmonatenPériode : 1 mois und nit me
zwen durch das jaarPériode : 1 année, wie von
alter har, einen von FluͦntrenLieu :
und einen ab der StraßLieu : 1, und
wie es inen vor wienacht im 58
jar
anzeigt2 von der pflägeren wägen im wider also zethuͦn, habind
sy es nit tan, begärind min herren
bscheid. Zeigind sy an, ddass sy es
guͦter meinung getan, so vil bas ze
goumen, item sy habind all geschworen, dess habind sy also wellen goumen, bättind, ddass man inn der sach
ddas best tuͦn welle.

Also ward erkennt, sy söllind diss harnach also goumen bis wienachtDate : 25.12.1559 (des fêtes religieuses comme délai), wie
bishar, dannethin aber söllind sy goumen wie von alter har oder mine herren vorhin drum fragen und sonst ir
ufsähen han, wie sy gschworen.

Annotations

    1. Gemeint ist UnterstrassLieu : ; in StAZH G I 22, fol. 57v steht «ab der Underen StrassLieu : ».
    2. Der zugehörige Eintrag im Stiftsprotokoll ist datiert auf den 22. November 1558 (StAZH G I 22, fol. 57v).