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SSRQ ZH NF II/11 41-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, par Ariane Huber Hernández et Michael Nadig

Citation : SSRQ ZH NF II/11 41-1

Licence : CC BY-NC-SA

Urteil von Bürgermeister und beiden Räten von Zürich betreffend die Zugehörigkeit der Einwohner an der Sihl bezüglich deren Dienstpflichten

1494 avril 28.

Da es zwischen der Wacht zu den Drei Königen in der Vogtei Wollishofen und der Konstaffel zu einem Konflikt betreffend die Dienstpflicht des vor der mindern Stadt an der Sihl wohnhaften Anton Schmid gekommen ist, fällen Bürgermeister und beide Räte von Zürich folgendes Urteil: Wer an besagtem Ort wohnt, keiner Zunft angehört und einem Vogt von Wollishofen von alters her das Vogthuhn entrichtet, hat in die Wacht zu den Drei Königen zu dienen. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel.

  • Cote : StArZH VI.EN.LB.A.1.:2
  • Date : 1494 avril 28
  • Tradition : Original
  • État de conservation : Wasserflecken
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 34.0 × 26.0 (Plica : 5.0 cm)
  • 1 sceau :
    1. Stadt ZürichPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
  • Langue : allemand
  • Teiledition
    • QZZG, Bd. 1, Nr. 172 (auf der Grundlage von StAZH W I 15.34.1, Nr. 1)

  • Cote : StAZH W I 15.34.1, Nr. 1
  • Date : 1494 avril 28
  • Tradition : Zeitgenössische Abschrift (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 33.0 × 22.5
  • Langue : allemand

Der unklare Status der Bewohner vor den Stadttoren ZürichsLieu : in Bezug auf Wehr- und Steuerpflicht wie hier auf dem Boden von EngeLieu : war ein wiederkehrender Grund für Konflikte, die eines Urteils bedurften (SSRQ ZH NF II/11 18-1; StArZH VI.EN.LB.A.1.:3; StArZH VI.EN.LB.A.1.:4; StArZH VI.OS.A.1.:4).

Der Urkunde wurde im 18. Jahrhundert mit einer Stecknadel ein Zettel mit einem Kurzregest angeheftet.

Texte édité


Wir, der burgermeister, der rǎt und der groß rǎt, so man nempt die zwey hundert, der statt Zu̍richLieu : Organisation : ,
tuͦnd kundt offennlich mit disem brieff, das fu̍r unns zuͦ recht kommen sind der unnsern gemeiner wacht a–zen
heilgen Dryg Ku̍ngenLieu : in unnser vogtye zuͦ WolishofenLieu :
Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WollißhoffenLieu :
–a1 volmechtig botten an einem und gemeine ConstǎfelOrganisation :
in unnser statt, ouch durch ir anwaͤllt, dem annderrnn teil von der wegen, das die machtbotten der
gemellten wacht b–zuͦ den heilgen Dryg Ku̍ngenLieu : Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WolißhoffenLieu : –b sich erclagtenVariante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : erclagenc, nǎch dem Anthony SchmidPersonne : , vor unnsrer mindern
statt an der SylLieu : gesessen und deßhalb in ir wacht gehoͤrig were, angesechen, das er in kein zunfft diente
noch gehorte, u̍ber das sparte er sich mit inen zuͦ dienen und zetuͦn, das ein anndrer, in ir wacht gesessen,
schuldig were, und hette ouch die beruͤrte ConstǎfelOrganisation : unnderstannden, inn zuͦ inen anzuͦnemen und in die constǎfelOrganisation : ze zeichenÀ corriger en : ziechend, wie wol von altemhar die, so in deßelben Anthony SchmidsPersonne : hus und daselbs umb gesessen
und nit in unnser statt zu̍nfftig gewesen weren, zuͦ inen in ir wacht gediennt, ouch des zuͦ urku̍nd einem
vogt zuͦ WolishofenLieu : jeͣrlichDurée répétée : 1 année die vaßnachthuͤner hetten muͤssen geben. Dǎrumb sy begerten, die gedǎchten
ConstǎfelOrganisation : des abzuͦwisen und sy by soͤlichem irem altharkommen bliben zuͦ lǎssen.2
Dǎgegen die anwaͤllt der
selben ConstǎfelOrganisation : anntwurt gaben und fu̍rwanndten, wie das die, so vor unnser statt an der SylLieu : gesessen
und hußhablich weren, mit allen dingen gehalten, ouch in unnser raͤtt gesetzt3 und nit annders geachtet
wurden, dann die, so innerthalb den rinckmuren in unnser statt wonhafft weren, dǎrumb sy hofften, [das]Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogiee
die, so an dem ennd gesessen und nitt zu̍nfftig weren, nach lut und sag unnsers geswornen brieffs in die constǎfel dienen und gehoren soͤlten.4
Unnd als dǎruff beyd parthygen mit [mee]Endommagé par le pli, complété à l’aide de StAZH W I 15.34.1, Nr. 1f worten, nit not zuͦ beschriben,
soͤlichs zuͦ re[chtge]Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogiegset[zt]Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogieh und beslossen, und wir am ersten den unnsern in der beruͤrten wacht ein fu̍rbringen
irs harkommens und [fu̍]Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogieirgebens ze tuͦn erkenndt und demnǎch ir gebottnen und ingelegte kuntschafft mit
beyder teilen inred und widerred gehoͤrt, so haben wir dǎruff nǎch allem fu̍rwennden und inleggen unns
erkennt und zuͦ recht gesprochen, das die unnsern j–in der gemelten wachtVariante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : von WolißhoffenLieu : –j irs fu̍rbringens uff unnser vorußganngen urteil, ouch das sich findt, welicher an dem ennd gesessen und nit zu̍nfftig ist, das der von altemhar einem vogt zuͦ WolishofenLieu : das vogthuͦn gegebenVariante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : gebenk und deßhalb in die selben vogtye gehoͤrt hǎt, so vil
geniessen, das er nochmals dǎby bliben und der genannt Anthony SchmidPersonne : , allewyl er dǎselbs an der SylLieu :
sitzt und kein zunfft hǎt, in die wacht l–zen heilgen Dryg Ku̍ngenLieu : und die gedachten voͤgtye zuͦ WolishofenLieu : Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WollißhoffenLieu : –l
dienen und gehoͤren soͤlle.
Des begerten die obgemelten m–zen heilgen Dryg Ku̍ngenLieu : Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : von Wollißhoffen–mLieu : eins brieffs, den wir inen
zuͦ geben erkenndt und der zuͦ urku̍nde unnser statt secret insigel offennlich daran haben tuͤn henncken,
der geben ist, mentag nǎch sannct MarxPersonne : tag des heilgen ewangelisten nǎch der gepurt Cristy, unnsers
lieben herren, gezalt tusent vierhundert nu̍ntzig und vier jare
Date : 28.04.1494
.
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIIe siècle :]
1494Date : 1494

Annotations

  1. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WollißhoffenLieu : .
  2. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WolißhoffenLieu : .
  3. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : erclagen.
  4. À corriger en : ziechen.
  5. Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogie.
  6. Endommagé par le pli, complété à l’aide de StAZH W I 15.34.1, Nr. 1.
  7. Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogie.
  8. Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogie.
  9. Endommagé par encre estompée, complété(e) par analogie.
  10. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : von WolißhoffenLieu : .
  11. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : geben.
  12. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : zuͦ WollißhoffenLieu : .
  13. Variante alternative dans StAZH W I 15.34.1, Nr. 1 : von Wollißhoffen.
  1. Zu den unterschiedlichen Bezeichnungen der Wacht vgl. Guyer 1980, S. 42.
  2. Vgl. StAZH B II 2, fol. 40r, Eintrag 2; Edition: Zürcher Stadtbücher, Bd. 1/2, S. 395, Nr. 264.
  3. Vgl. StAZH A 43.1.2, Nr. 2, S. 40.
  4. Gemäss Viertem Geschworenem Brief von 1489Date : 1489 mussten alle Männer und Frauen der Stadt, die keiner Handwerkszunft angehörten, in die Gemeine KonstaffelOrganisation : aufgenommen werden. Diese bildete fortan ein Auffangbecken für nichtzünftische Mittel- und Unterschichten, zu denen wohl auch Anton SchmidPersonne : zu zählen wäre (HLS, Konstaffel; Illi 2003, S. 51; SSRQ ZH NF I/1/3 27-1).