SSRQ ZH NF II/11 23-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, da Ariane Huber Hernández e Michael Nadig
Citazione: SSRQ ZH NF II/11 23-1
Licenza: CC BY-NC-SA
Schiedsspruch im Konflikt zwischen dem Grossmünsterstift und den Hausgenossen in Fluntern und Sankt Leonhard wegen Dienstpflichten
1424 aprile 9.
Descrizione della fonte
- Collocazione: StAZH C II 1, Nr. 532
- Data di origine: 1424 aprile 9 Tradizione: Original
- Stato di conservazione: Beschnitten
- Supporto alla scrittura: Pergament
- Formato l × a (cm): 53.0 × 25.5
- 6 sigilli:
- Jakob GlenterPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, frammentario
- Heinrich MeissPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
- Felix ManessePersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
- Rudolf BrunnerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
- Johann BrunnerPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
- Jakob MeierPersona: , cera, rotonda, pendente da una stricia di pergamena, ben conservato
- Lingua: tedesco
-
Regest
- URStAZH, Bd. 5, Nr. 6636
Altre tradizioni
- Collocazione: StAZH G I 96, fol. 250r-v
- Data di origine: 15° sec. Tradizione: Abschrift (Grundtext)
- Supporto alla scrittura: Papier
- Formato l × a (cm): 31.5 × 41.0
- Lingua: tedesco
Commento
Auf dieses Schiedsurteil wurde bei einem späteren Konflikt zwischen Lehenleuten des GrossmünsterstiftsOrganizzazione: und dem Propst betreffend die Hilfeleistung des Lehenherrn gegenüber seinen Lehenleuten verwiesen (StAZH G I 33 a, S. 1249-1252).
Testo editionale
Wir, dis nachbenempten Jacob GlenterPersona: ,
burgermeister, Heinrich MeysPersona: , altburgermeister, Felix
ManessPersona: , Ruͦdolff BrunnerPersona: , Johanns BrunnerPersona: und
Jacob MeyerPersona: , burgere Zu̍richLuogo: , tuͦn kunt menglichem mit
disem brieff: Als die erwirdigen herren, meister Lienhart MoschartPersona: ,
probst, die chorherrenOmissione in StAZH G I 96, fol. 250r-va und das capitel gemeinlich des gotzhuses Sant Felix und
Sant RegulanLuogo: ze der probstyeOrganizzazione: in unser statt ze einem teil und die erbern
lu̍te, die husgenossen ze FluͦntronLuogo: und ze
Sant LienhartLuogo: , vor unser meren statt wonhaftig, ze dem andern teil,
spenn und stoͤss mit enander gehept hand von etzwie maniger stuken wegen, als die hie nach in disem
brieff gemeldet sind. Der selben stoͤss und spenn si aber u̍ns, obgenantenNell'originale: obgen sechsen, als wir darzuͦ von unsern lieben herren, den raͤten der obgenantenNell'originale: obgen statt Zu̍richLuogo: Organizzazione: , geben und gewiset sint, ze beider site gentzlichen ze
entscheiden und darumb ze sprechen getru̍wet, und ouch da bi mit guͦten tru̍wen versprochen hand, wie
wir si umb dieselben nachbegriffnen ir stoͤsse entscheiden und was wir darumb zwu̍nschent inen sprechen, das si ouch da bi beliben, das alles war und staͤt halten und dawider nit tuͦn
wellen, indehein wise aͧn alle geverde. Also haben ouch wir, obgenantenNell'originale: obgen alle sechs, u̍ns der sache von enpfelhens wegen der egenantenNell'originale: egen unser herren der raͤtenOrganizzazione: und ouch von der vorgenantenNell'originale: vorgen beider teilen bette wegen angenomen und beider teil red und widerred, roͤdel und anders, das
si dann fu̍r u̍ns brachtend, eigenlich verhoͤret und u̍ns daruff alle einhellenklich erkennet
und gesprochen:
[1] b–Des erstenSottolineato da una mano più recente–b1 von der obgenantenNell'originale: obgen erbern lu̍ten wegen ze Sant LienhartLuogo: , die der vorgenantenNell'originale: vorgen
chorherrenOrganizzazione: pfruͦnd lehen hand oder daruff sitzent und aber inen von etzwas diensten wegen
stoͤssig sind, das dero jeklicher von dem selben lehen mit tagwan, mit zegericht gan und mit
allen andern sachen dienen und tuͦn sol in den obgenantenNell'originale: obgen hof gen FluͦntronLuogo: , als ander, die in dem selben hof ze
FluͦntronLuogo: gesessen und daselbs husgenossen sind, aͧne alle geverde.2
[2] c–Und alsSottolineato da una mano più recente–c die egenantenNell'originale: egen husgenossen meinden, wenn ein chorherre abstu̍rbe, so soͤlte man inen desselben
abgangnen herren besten rok geben. Dawider aber die vorgenantenNell'originale: vorgen herren, der probst und das capitelOrganizzazione: , retten, si hetten bis her da fu̍r nit mer geben dann
zwelff schilling Zu̍richer pfenningValuta: 12 scellini di Zurigo. Darumb, so haben wir u̍ns ouch nach
beider teil red und widerred einhellenklich erkennet und gesprochen, wenn und wie dik hinnanthin
dehein chorherre zuͦ dem obgenantenNell'originale: obgen gotzhus von todes wegen in unser statt oder anderswa abgât und in dem egenantenNell'originale: egen gotzhus begraben wirt, das dann desselben abgangnen chorherren erben den egenantenNell'originale: egen husgenossen fu̍r den rok und fu̍r allen andern kosten geben su̍llent sechsunddrissig
schilling gewonlicher Zu̍richer pfenningValuta: 36 scellini di Zurigo. Und su̍llent ouch die egenantenNell'originale: egen
husgenossen da fu̍r gentzlich ein benuͤgen haben und den abgangnen herren dann zegrab tragen,
als dz von alter herkomen ist, aͧn alle widerred, aͧne geverde. Wer aber, das deheinest kuntlich und
bewiset wurde, daz den egenantenNell'originale: egen husgenossen von den chorherren des obgenantenNell'originale: obgen gotzhusesOrganizzazione: , so dann bis her usserthalb unser statt abgangen und ouch anderswa begraben sind, dehein rok oder zwoͤlff schilling pfenningValuta: 12 scellini dafu̍r je geben oder worden weren, sprechen wir ouch, das dann den vorgenantenNell'originale: vorgen husgenossen hinnanthin ouch der chorherren erben, so dann usserthalb unser statt
abgand und anderswa bestattnet und begraben werdent, inen fu̍r den rok und fu̍r allen andern kosten,
als dik das zeschulden kunt, ouch usrichten und geben su̍llent sechsunddrissig schilling der vorgenantenNell'originale: vorgen pfenningValuta: 36 scellini , alles aͧn geverde.3
[3] Fu̍rerSottolineato da una mano più recented als dann die obgenantenNell'originale: obgen husgenossen ouch fu̍rgezogen hand, wie das ein herre in dem wimnot zuͦ sinem lehenman
komen und da sinen beltz und rok an ein stageln henken soͤlte, haben wir ouch gesprochen und u̍ns einhellenklich erkennet, wenn deheiner der vorgenantenNell'originale: vorgen husgenossen oder lenlu̍ten mit sinem herren wimnon wil, das dann im der selb sin herre bi
sinem schuͦler in die trotten win und brott, und das man dann essen sol, ungefarlich, als das
des herren ere und des lemans nutz ist, schiken sol und das da mit der herre des beltzes und des
rokes an die stageln zehenken ledig sin und dem leman darumb nu̍t ze antwu̍rten haben sol. Wenne
aber der leman dem herren den hindrosten win heim bringet, als recht ist, dann so sol im der
selb herre zwey husbrot in das vaß oder in den zuber geben, dar inn er im den win dann hein gefuͤrt
hat, aͧn widerred.4
[4] e–So dannSottolineato da una mano più recente–e von der hoͤltzern wegen, so zuͦ den chorherrenOrganizzazione: pfruͦnden gehoͤrent, darumb si
ouch ze beider site in stoͤssen gewesen sind, haben wir u̍ns ouch einhellenklich erkennt und
gesprochen: Beschehe, das deheinest die reben, so zuͦ den selben pfruͦnden gehoͤrent, erfruren oder
unwetter und ungewechst kaͤme, davon die reben gebresten enpfiengen, woͤlte dann ein herre, dem
die selben reben zuͦgehoͤrend, einem leman und husgenossen helffen, als ander erber lu̍te iren
lenlu̍ten helffent, des su̍llent sich die husgenossen benuͤgen und inen dann die hoͤltzer
fu̍rbasser ungewuͤst lâssen. Woͤlte aber dann ein herre sinem leman nit helffen, so mag der leman
usser dem holtz, das zuͦ der pfruͦnd gehoͤret, da ouch die reben hin gehoͤrend, holtz verkouffen umb
vierValuta: 4 libbre di Zurigo oder umb fu̍nf pfunt Zu̍richer pfenningValuta: 5 libbre di Zurigo
und da mit dann die reben wider bringen und
bessern, ungevarlich. Doch so mugent die egenantenNell'originale: egen husgenossen das holtz, so zuͦ den pfruͦnd lechnen gehoͤret, zuͦ iren hu̍sern, ze
brennholtz, ze stagelholtz und ze zu̍nen bruchen, als si ungevarlichen notdurftig
sind, und su̍llent das dann fu̍rbasser in alle wege ungewuͤstet lâssen.5
[5] f–Als dannSottolineato da una mano più recente–f ze dem lestenSic die obgenantenNell'originale: obgen beid teil ouch etzwas stoͤssig gewesen sind von der bu̍w wegen zegeschôwen, haben wir u̍ns
ouch einhellenklich erkennt und gesprochen, daz die vorgenantenNell'originale: vorgen
chorherrenOrganizzazione: ze allen bu̍wen, enkeinen usgelassen, in iru̍ guͤter senden mugen, die ze
besehen, ob si in eren gehept und der buw dar in geleit werde, als dann die husgenossen von rechts
wegen tuͦn su̍llent. Und da wider su̍llent sich ouch die husgenossen nit setzen. Were dann, das der
husgenossen deheiner deheinen mißbu̍w getan hette, den selben mißbuw soͤllent dann die husgenossen schaͤtzen,
wie man den ableggen soͤlle, und wes sich denn die husgenossen darumb erkennent, also sol man
dann die mißbu̍w ableggen, als das von alter her ist komen, aͧne widerred und aͧn alle geverde.6
Diser u̍nser erkantnu̍ss, entscheidung und spruches ze urku̍nde, so haben wir, obgenanteNell'originale: obgen
Jacob GlenterPersona: , Heinrich MeysPersona: , Felix ManessPersona: , Ruͦdolff BrunnerPersona: , Johanns BrunnerPersona: und Jacob MeyerPersona: ,
unsru̍ insigel, doch den vorgenantenNell'originale: vorgen unsern herren von Zu̍richLuogo: und ir gemeinen statt an iren gesatzten und rechtungen und u̍ns
und unsern erben und nachkommen unschedlich und unvergriffenlich, offenlich gehenkt an disen brieff, dero zwen
gelich geben sind an dem nu̍nden tag des manodes aberellen, do man zalt von Cristi gebu̍rt
viertzehenhundert jar und darnach in dem vierundzweintzigosten jareData di origine: 9.4.1424.
[Nota del sigillante sulla plica:] hrAbbreviazione
GlenterPersona:
[Nota del sigillante sulla plica:] HrAbbreviazione
MeysPersona:
[Nota del sigillante sulla plica:] ManeßPersona:
[Nota del sigillante sulla plica:] RuͦdolfNell'originale: R BrunnerPersona:
[Nota del sigillante sulla plica:] JohannsNell'originale: Joh BrunnerPersona:
[Nota del sigillante sulla plica:] Jacob MeyerPersona:
[Nota dorsale sul verso:] Diffinicio inter colonos dictosCambio di lingua: latino husgenoͧß
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XV:] Hec littera registrata est
in cclQuantità: 250mo folio etcAbbreviazioneCambio di lingua: latino.
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVII:] Copiert tomo 4, fol. 4647
[Nota dorsale sul verso da una mano del secolo XVIII:] N. 19 Lehen zu FlunternLuogo: in St. LienhardLuogo:
Annotatione
- Omissione in StAZH G I 96, fol. 250r-v.↩
- Sottolineato da una mano più recente.↩
- Sottolineato da una mano più recente.↩
- Sottolineato da una mano più recente.↩
- Sottolineato da una mano più recente.↩
- Sottolineato da una mano più recente.↩
- Die Unterstreichungen im Text korrespondieren mit der ebenfalls wohl Ende des 16. Jahrhunderts angebrachten Nummerierung am linken Rand.↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11 24-1, Art. 52.↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11 24-1, Art. 26.↩
- Diese Bestimmung ist mit den entsprechenden Artikeln der Offnung von FlunternLuogo: praktisch identisch. Neben dem Schüler wird als Option auch der knecht genannt und der Lehenmann soll seinem Herrn vorgängig melden, wann er mit der Weinlese beginnen will. Diese Ankündigungspflicht durch den Lehenmann wird auch in der späteren Ordnung festgeschrieben, wobei dort nur noch Naturalabgaben bei Auslieferung des letzten Weins genannt werden (SSRQ ZH NF II/11 24-1, Art. 23-24; SSRQ ZH NF II/11 72-1, Art. 7).↩
- Die gleiche Bestimmung wird in einem Urteil des Jahres 1492Data: 1492 wiederholt (StAZH G I 33 a, S. 1249-1252).↩
- Vgl. SSRQ ZH NF II/11 24-1, Art. 29.↩
- Verweis von Stiftsverwalter Hans Jakob FriesPersona: auf die Abschrift im Stiftsprotokoll (StAZH G I 32).↩
Regesto