SSRQ ZH NF I/2/1 171-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 171-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Verordnung über die Bestrafung von Söldnern in Winterthur
1497 Juni 19.
Stückbeschreibung
- Signatur: STAW B 2/2, fol. 47r (Eintrag 2)
- Originaldatierung: 1497 Juni 19 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 24.0 × 32.0
- Sprache: Deutsch
Weitere Überlieferungen
- Signatur: winbib Ms. Fol. 27, S. 435 (Eintrag 1)
- Originaldatierung: Mitte 18. Jh. Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 24.0 × 35.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Ein Ratsbeschluss vom 3. Juni 1489 sah noch ein Bussgeld von 10 Pfund Haller vor, wenn WinterthurerOrt: Bürger entgegen ihrem Eid ohne Erlaubnis auswärtige Solddienste leisteten. Alternativ konnten sie die Strafe im Turm bei Wasser und Brot absitzen. Darüber hinaus galten sie als ehrlos und meineidig (STAW B 2/2, fol. 41r; STAW B 2/5, S. 368). Mit der vorliegenden Satzung formulierten Schultheiss und RatOrganisation: erstmals ein explizites Reislaufverbot. Die Massnahmen zur Bekämpfung des Söldnerwesens wurden später weiter verschärft, namentlich auf Anweisung der ZürcherOrt: Obrigkeit (SSRQ ZH NF I/2/1 216-1), die zunächst die Strafpraxis in WinterthurOrt: als zu mild kritisierte (STAW AE 42/7). Daher forderten die ZürcherOrganisation: zur Übernahme ihrer eigenen Satzungen auf, so beispielsweise im Juli 1513 (Satzung: STAW AE 42/3; Begleitschreiben an die Stadt WinterthurOrt: : STAW AE 42/4). Im Dezember 1536 erliessen Schultheiss und Rat von WinterthurOrt: Organisation: ein neues Solddienstverbot, das den Verlust des Bürgerrechts für Zuwiderhandelnde vorsah (SSRQ ZH NF I/2/1 276-1).
Zum Söldnerwesen in der EidgenossenschaftOrt: und zur Bekämpfung des Solddienstes durch die Obrigkeiten vgl. Fuhrer/Eyer 2006; Körner 1997; für ZürichOrt: : Romer 1997; Romer 1997a; Romer 1995, S. 39-44, 50-57, 86-89, 137-139.
Editionstext
Ordnung der uslendigen kriegen halb, von beiden raͤtenOrganisation: ze halten angesaͤhen
Anmerkungen
- Hinzufügung am linken Rand mit Einfügungszeichen.↩
- Vgl. beispielsweise die Selbstverpflichtung des Hans KempterPerson: bei seiner Aufnahme ins Bürgerrecht im Jahr 1469 (SSRQ ZH NF I/2/1 99-1).↩
- Ratsbeschluss vom 3. Juni 1489 (STAW B 2/2, fol. 41r; STAW B 2/5, S. 368).↩
- Später wurde die Busse wieder von 20 auf 10 Pfund Haller reduziert, wie einem Nachtrag zu diesem Beschluss in dem von Stadtschreiber Gebhard HegnerPerson: angelegten Kopial- und Satzungsbuch zu entnehmen ist. HegnersPerson: Aufzeichnungen sind nur mehr in der Abschrift Johann Jakob GoldschmidsPerson: überliefert (winbib Ms. Fol. 27, S. 435).↩
- Bis hierhin inhaltlich identisch, wenn auch mit abweichender Formulierung, ist ein in demselben Band enthaltener, nachträglich gestrichener Ratsbeschluss aus dem Jahr 1497 ohne Tagesdatum (STAW B 2/2, fol. 56r).↩
- Während die Stadt WinterthurOrt: obrigkeitliche Rechte in der Gemeinde HettlingenOrt: geltend machte, reklamierten Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: die Kompetenz, Reisläuferei zu bestrafen, für sich, da das Dorf in ihrer Landvogtei KyburgOrt: lag (vgl. SSRQ ZH NF I/2/1 161-1).↩
Regest