SSRQ ZH NF I/2/1 161-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Zweite Reihe: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur. Band 1: Die Rechtsquellen der Stadt Winterthur I, von Bettina Fürderer
Zitation: SSRQ ZH NF I/2/1 161-1
Lizenz: CC BY-NC-SA
Übereinkunft im Kompetenzstreit der Städte Winterthur und Zürich um die Hochgerichtsbarkeit in Hettlingen
1493 Oktober 9.
Stückbeschreibung
- Signatur: StAZH B II 4, Teil II, fol. 42r
- Originaldatierung: 1493 Oktober 9 Überlieferung: Eintrag
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 30.5 × 40.0
- Sprache: Deutsch
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Edition
- Zürcher Stadtbücher, Bd. 3/2, S. 236, Nr. 160
Weitere Überlieferungen
- Signatur: StAZH F II a 255, fol. 208r-v
- Originaldatierung: 1538 Überlieferung: Abschrift
- Beschreibstoff: Papier
- Format B × H (cm): 23.0 × 32.5
- Sprache: Deutsch
Kommentar
Seit 1434 ist das in der Landvogtei KyburgOrt: gelegene Dorf HettlingenOrt: im Besitz der Stadt WinterthurOrt: nachweisbar, vgl. Niederhäuser 2014, S. 135-136. Die Kompetenzabgrenzung zwischen ihr und der Stadt ZürichOrt: in Bezug auf die Ausübung der Hochgerichtsbarkeit im Dorf war strittig. Schultheiss und Rat von WinterthurOrt: Organisation: reklamierten in ihrem Schreiben an Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: vom 15. September 1493 noch die hohe Gerichtsbarkeit und insbesondere die Kompetenz, Reisläufer zu bestrafen, für sich (StAZH A 155.1, Nr. 35), konnten sich aber nicht durchsetzen.
Im sogenannten Älteren Weissen Buch, einem um 1534 angelegten Kopialband der Herrschaft KyburgOrt: , ist vermerkt, dass die Niedergerichtsbarkeit in HettlingenOrt: den WinterthurernOrganisation: zustehe, die von ihnen ebenfalls beanspruchte Hochgerichtsbarkeit jedoch zu KyburgOrt: gehöre. Daher müsse die Gemeinde auf eigene Kosten einen Landrichter stellen (StAZH F II a 271, S. 136). Tatsächlich wiesen die WinterthurerOrganisation: im November 1494 einen Hochgerichtsfall in HettlingenOrt: , das gebrochene Eheversprechen eines Schmiedknechts gegenüber der Mutter seines Kindes, an Bürgermeister und Rat von ZürichOrt: Organisation: (StAZH A 155.1, Nr. 36). Dessen ungeachtet galten die Verfügungen des WinterthurerOrt: RatsOrganisation: über die Bestrafung von Reisläufern vom 19. Juni 1497 auch für HettlingenOrt: (SSRQ ZH NF I/2/1 171-1).
Am 31. Juli 1536 prüften die ZürcherOrganisation: abermals die Hoheitsrechte der WinterthurerOrganisation: in HettlingenOrt: und kamen zu dem Ergebnis, dass diesen dort die Steuern, das militärische Aufgebot, gewisse Dienste sowie die hohen und niederen Gerichte zustünden, doch müsse das Dorf weiterhin einen Richter an das Landgericht KyburgOrt: entsenden (SSRQ ZH NF I/2/1 274-1). Diese Pflicht implizierte die Anerkennung dieser Institution, vgl. Hürlimann 2000, S. 32; Kläui 1985, S. 88.
Zu den Gerichtsrechten in HettlingenOrt: vgl. Kläui 1985, S. 87-90; Schmid 1934, S. 34-35. Beispiele für die Ausübung der Blutsgerichtsbarkeit im 16. und 17. Jahrhundert durch WinterthurOrt: finden sich bei Häberle 1985, S. 243-246.
Editionstext
Anmerkungen
- Die Urfehdeerklärung der gefangenen Söldner gegenüber dem Schultheissen und Rat der Stadt WinterthurOrt: Organisation: datiert vom 11. Dezember 1487 (STAW URK 1620).↩
Regest