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SSRQ ZH NF I/1/3 130-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich. Band 3: Stadt und Territorialstaat Zürich II (1460 bis Reformation), par Michael Schaffner

Citation : SSRQ ZH NF I/1/3 130-1

Licence : CC BY-NC-SA

Mandat der Stadt Zürich gegen das Wiedertaufen

1526 mars 7.

Bürgermeister, Kleiner und Grosser Rat der Stadt Zürich geben bekannt, dass sie etliche Täufer, Männer und Frauen, in Haft hätten nehmen lassen, nachdem diese sich entgegen ihren Eiden und Zusagen nicht von ihrem irrigen Glauben hätten abbringen lassen, zum Schaden der Obrigkeit und des Gemeinwesens. Deshalb wird das Wiedertaufen in der Stadt Zürich und ihrem Herrschaftsgebiet verboten, unter Androhung der Todesstrafe durch Ertränken. Dieses Mandat soll am Sonntag in den drei Pfarrkirchen verlesen und den Landvögten zugeschickt werden.

  • Cote : StAZH E I 7.1, Nr. 68
  • Date : 1526 mars 7
  • Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.5 × 23.5
  • Langue : allemand
  • Cote : StAZH E I 7.1, Nr. 69
  • Date : 1526 mars 7 – novembre 19
  • Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 32.5
  • Langue : allemand
  • Cote : StAZH B III 6, fol. 201r
  • Date : 1526 mars 7
  • Tradition : Zeitgenössische Abschrift (Nachtrag)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 24.0 × 32.0
  • Langue : allemand

Nach anfänglicher Nähe zu Huldrych ZwingliPersonne : und der durch ihn geprägten Reformationsbewegung sahen sich die TäuferOrganisation : in der zweiten Hälfte der 1520er Jahre zunehmender Repression ausgesetzt. Ein wichtiger Grund dafür lag in der Verbindung täuferischer Glaubenslehren mit der Bauernbewegung auf dem Land. Bereits im Jahr 1525 liess der RatOrganisation : die führenden Täufer Felix ManzPersonne : , Konrad GrebelPersonne : und Georg BlaurockPersonne : gemeinsam mit weiteren Glaubensgenossen in Haft nehmen, der diese sich jedoch durch Flucht entziehen konnten. Mit dem vorliegenden Mandat wurde die Praxis des Wiedertaufens erstmals unter Todesstrafe gestellt. Im Januar 1526 erfolgte die Hinrichtung von Felix ManzPersonne : (für das Todesurteil vgl. SSRQ ZH NF I/1/3 139-1). Dennoch blieben Anhänger der von den TäufernOrganisation : geprägten Glaubensrichtungen insbesondere auf der ZürcherLieu : Landschaft noch bis ins 17. Jahrhundert präsent, als mehrere Auswanderungswellen erfolgten.

Zum vorliegenden Mandat vgl. Baumann 2018, S. 115; Leu 2007, S. 48; zur Verfolgung der TäuferOrganisation : im 17. Jahrhundert vgl. das gedruckte Mandat des Jahres 1612 (SSRQ ZH NF I/1/11 15-1).

Texte édité

Variante alternative dans B III 6, fol. 201r : Erkanntnüs der widertoüfferen halba

Alß dann unser herren bürgermeister, rat und der groß rat,
so man nempt die tzweihundert derCorrection au-dessus de la ligne, remplace : diserb stat ZuͤrichLieu :
Organisation :
, sich ein
guͦt zyt hart mit sonderm ernst geflyssen, die verfuͤrten, irrigen wydertoͤfferOrganisation : von iro irsall abzestellen etcAbréviation, so aber iroOmission dans StAZH E I 7.1, Nr. 68; StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201rc
ettlich d alß verstopfft, wyderCorrection au-dessus de la ligne, remplace : uffe iro eyd, gluͤpt und f zuͦsagungen beharret und gmeinem regiment und oberkeit
zuͦ nachteil und zerstoͤrung gmeins nutzes und rechten, cristenlichen wesens ungehorsam erschinen, sind ir
ettlich g–maͤnner, frowen und
tochtern
Ajout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion
–g in unser herren schwaͤre straff und gfengnuͤß gelegt.

Und ist daruff der genanten unser herren ernstlichVariante alternative dans StAZH B III 6, fol. 201r : cristennlichh gepott,
geheiß und warnung, daß weder in ir statt, land Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r : gerichteni und
gepietten hinfuͤr niemants, maͤnner, frowen nach dochtern,
denn andern j–wyderumb toͧffen soͤlleVariante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69 : touffe–j. k–Dann wer also wyter
den andern toͧffte
Omission dans StAZH E I 7.1, Nr. 69
–k, zuͦ dem wurdent unser herren gryffen
undAjout dans la marge de droitel nach iro Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69 : unserm jetzAjout au-dessus de la lignen erkantter urtel on alle gnad ertrencken lassen.

Darnach wisse sich menglich zuͦ verhuͤtten und daßAjout au-dessus de la ligneo im selbs
zuͦ sinem tod niemants ursach gebe.
p–
Dise meinung sol uff sontagPériode : dimanche in den dryenQuantité : 3 pfarren verkuͤndt
und den voͤgten uff daß land und sust offnen mandaten
gschriben und verkuͤnt werden.
Omission dans StAZH E I 7.1, Nr. 68; StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r
–p

q–Actum mittwuchen nach r–dem sontag oculiCorrection au-dessus de la ligne, remplace : sanct FrydlißPersonne : tag–r anno xxvjDate : 07.03.1526Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r : Actum am sybennden
tag mertzenn anno etcAbréviation xxvj
Date : 07.03.1526
–q.
[p. 2]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
TouffernOrganisation : meynung
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
1526Date : 01.01.1526 – 31.12.1526
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
Gebott der widertaufferenOrganisation : halben, 1526Date : 01.01.1526 – 31.12.1526

Annotations

  1. Variante alternative dans B III 6, fol. 201r : Erkanntnüs der widertoüfferen halb.
  2. Correction au-dessus de la ligne, remplace : diser.
  3. Omission dans StAZH E I 7.1, Nr. 68; StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r.
  4. Suppression : in iro.
  5. Correction au-dessus de la ligne, remplace : uff.
  6. Suppression : sa.
  7. Ajout dans la marge de gauche avec un signe d’insertion.
  8. Variante alternative dans StAZH B III 6, fol. 201r : cristennlich.
  9. Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r : gerichten.
  10. Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69 : touffe.
  11. Omission dans StAZH E I 7.1, Nr. 69.
  12. Ajout dans la marge de droite.
  13. Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69 : unser.
  14. Ajout au-dessus de la ligne.
  15. Ajout au-dessus de la ligne.
  16. Omission dans StAZH E I 7.1, Nr. 68; StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r.
  17. Variante alternative dans StAZH E I 7.1, Nr. 69; StAZH B III 6, fol. 201r : Actum am sybennden
    tag mertzenn anno etcAbréviation xxvj
    Date : 07.03.1526
    .
  18. Correction au-dessus de la ligne, remplace : sanct FrydlißPersonne : tag.