SSRQ ZH NF I/1/11 29-1
Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Erster Teil: Die
Stadtrechte von Zürich und Winterthur. Erste Reihe: Stadt und Territorialstaat Zürich.
Band 11: Gedruckte Mandate für Stadt und/oder Landschaft Zürich, par Sandra Reisinger
Citation : SSRQ ZH NF I/1/11 29-1
Licence : CC BY-NC-SA
Mandat der Stadt Zürich betreffend Verbot der Zauberei und Einziehung von Zauberbüchern (Lachsner Schriften)
1672 janvier 5.
Description de la source
- Cote : StAZH III AAb 1.5, Nr. 2
- Date : 1672 janvier 5 Tradition : Einblattdruck
- Support d’écriture : Papier
- Dimensions l × h (cm) : 37.0 × 30.0
- Langue : allemand
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Edition
- Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 2, Nr. 392
Nachweis
- Schott-Volm, Repertorium, S. 909, Nr. 1141
Commentaires
Als Lachsnen bezeichnete man im 17. Jahrhundert verschiedene im Zusammenhang mit Aberglaube, übersinnlichen Kräften und Wahrsagerei stehende Praktiken. Von obrigkeitlicher Seite wurden diese Praktiken schon im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts, beispielsweise im Grossen Mandat von 1627 (StAZH III AAb 1.2, Nr. 33, fol. 15r-v), verboten. Auf der ZürcherLieu : Landschaft halfen die Lachsner mit Heilsprüchen und magischen Anleitungen (oft in Form von Büchern) bei Krankheitsfällen von Mensch und Vieh, aber auch wenn es darum ging, verlorene Gegenstände wiederzufinden (Meili 1980, S. 82). Möglicherweise übernahmen diese Personen auch seelsorgerische Aufgaben (Strehler 1935, S. 67-81). Es ist daher nicht erstaunlich, dass neben obrigkeitlichen Verboten auch von kirchlicher Seite Kritik gegenüber den Lachsnern geäussert wurde. So verfasste der Pfarrer von MeilenLieu : , Rudolf GwerbPersonne : , 1646 eine Schrift gegen lachsnerische Praktiken (ZBZ 6.315). Dass das Lachsnen ausserdem in Zusammenhang mit dem Vorwurf der Hexerei gesehen wurde, zeigen die ZürcherLieu : Hexenprozessakten (zum Beispiel StAZH A 27.163).
Das vorliegende Mandat ist das einzige, welches das Lachsnen spezifisch behandelt. Ansonsten wird diese Praktik in zahlreichen Sammelmandaten des 17. und 18. Jahrhunderts, wie im Grossen Mandat von 1627 (StAZH III AAb 1.2, Nr. 33), im Grossen Mandat von 1650 (Edition: Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 2, Nr. 306), im Auszug aus dem Grossen Mandat 1668 (Edition: Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 2, Nr. 386), im Auszug aus dem Grossen Mandat 1672 (Edition: Zürcher Kirchenordnungen, Bd. 2, Nr. 395), im Grossen Mandat für die Landschaft 1722 (StAZH III AAb 1.9, Nr. 9) und im Grossen Mandat 1755 (StAZH III AAb 1.11, Nr. 85), thematisiert.
Texte édité
Canzley ZürichLieu d’origine : Organisation :
Annotations
- Endommagé par coulure d’encre, lecture incertaine.↩
- Gemeint ist möglicherweise das Grosse Mandat vom 28. November 1650Date : 28.11.1650 () (StAZH III AAb 1.4, Nr. 22).↩
Résumé