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SSRQ ZH NF II/3 84-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 84-1

Licence : CC BY-NC-SA

Schreiben des Vogts von Greifensee über das Verfahren zur Wahl eines neuen Untervogts

1570 juillet 8. Greifensee

Der Vogt von Greifensee, Hans Jakob Rordorf, schreibt an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich, dass der Untervogt Jörg Denzler von Greifensee gestorben sei. Um einen anderen Untervogt zu finden, hat Rordorf am 5. Juli 1570 nach altem Brauch jede Gemeinde aufgefordert, einen neuen Untervogt vorzuschlagen. Die Gemeinden von Hutzikon, Neubrunn und Nänikon nominieren Jakob Wälti aus Nänikon, den Sohn des Amtsfähnrichs. Die Gemeinden Schalchen, Irgenhausen, Robenhausen, Oberuster, Niederuster, Werrikon, Greifensee, Freudwil, Hegnau, Schwerzenbach und Fällanden nominieren Marx Denzler, den Sohn des verstorbenen Untervogts. Von der Gemeinde Kirchuster wird Ueli Feusi, der Weibel von Uster, nominiert. Uessikon und Maur schlagen Heinrich Usterer aus Maur vor. Die Wahl von einem der vier Kandidaten obliegt nun Bürgermeister und Rat. Nachtrag von anderer Hand: Bürgermeister und Rat wählen am 8. Juli 1570 Marx Denzler als neuen Untervogt.

  • Cote : StAZH A 123.3, Nr. 18
  • Date : 1570 juillet 8
  • Tradition : Original (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 22.0 × 31.5
  • 1 sceau :
    1. Hans Jakob RordorfPersonne : , sceau sous papier, rond, pressé, absent
  • Langue : allemand

Noch 1489 war in den Waldmanschen Spruchbriefen festgehalten worden, dass die Gemeinden in der Herrschaft GreifenseeLieu : wie jene am ZürichseeLieu : ihre Untervögte selber wählen dürfen (SSRQ ZH NF II/3 38-1). Wie aus dem vorliegenden Schreiben hervorgeht, wurde dieses Privileg aber bereits im 16. Jahrhundert dahingehend eingeschränkt, dass die Herrschaftsangehörigen lediglich einen Vorschlag mit mehreren Kandiaten einreichen durften, aus denen der Zürcher RatOrganisation : sodann selber den Untervogt wählte (Bickel 2006, S. 204-206, mit Anm. 27).

Texte édité

Fromm, edel, vest, fürsichtig, ersam, wyß, insonders gnedig, ir min herren: Nach dem gott, der almechtig, vor etwas tagen üwer, miner gnedigen herren, diener unnd undervogt zuͦ GriffenseLieu : , Jörg DentzlerPersonne : , zuͦ sinen göttlichen gnaden bruͤft hat, derhalben sind ir, min gnedig herren, eins anderen undervogts mangelbar. Darumb hab ich uff verschinen mitwuchen, den 5. tag juliiDate : 05.07.1570, noch altem bruch uß jeder gmeind gheißen zwenQuantité : 2 man usschiessen unnd den selbigen befelch gäben, üch, minen gnedigen herren, ein anderen undervogt für zeschlan.
Und noch dem ich die biderben lüt, die von jeder gmeind verordnet sind gsin, hochlich und mit allem ernst ermanet hab, das si üch, minen gnedigen herren, lüt fürschlachint, die üch, minen gnedigen herren, in allen billichen sachen ghorsame, trüw unnd alle früntschaft und liebe erzeigint, uff dise min vermanung so schlachent üch, minen gnedigen herrenÀ l’original : gn h, in die wal für den ersten für die gmeinden von HutzikenLieu : , NünbrunnenLieu : und NänickenLieu : Jacob WältiPersonne : von NänickenLieu : , des ampts fendrichs sonn. Demnach so schlachent die gemeinden SchalckenLieu : , IrgenhusenLieu : , RubenhusenLieu : , OberusterLieu : , NiderusterLieu : , WerickenLieu : , GriffenseeLieu : , FröudwilLieu : , HegnowLieu : , SchwertzenbachLieu : unnd VellandenLieu : üch, minen gnedigen herrenÀ l’original : m g h, für Marxen DentzlerPersonne : von GriffenseeLieu : , dess undervogts säligen sonn.a Witter so schlachent üch, minen gnedigen herrenÀ l’original : g h, in die wal für die gmeind von KilchusterLieu : Uͦlli FeüsiPersonne : , üwer trüwer diener unnd weibell zuͦ UsterLieu : . Für den vierten so hat UͤssickenLieu : unnd MurLieu : im fürschlag Heinrich UstererPersonne : von MurLieu : etcAbréviation.
Des alles hab ich üch, min gnedig herren, der kürtze noch uß pflichtiger schuld und undertheniger ghorsame brichten wellen, damit ir, min gnedig herrenÀ l’original : m g h, uß denen vierenQuantité : 4 einen erkiesint, der üch, minen gnedigen herrenÀ l’original : m g h, am aller gfelligisten und annemlichisten sin wirt.
Mit undertheniger, früntlicher pitt, ir, min gnedig herrenÀ l’original : g h, wellint mich in gnaden für befollen han wie bisshar, hiemit üch, min gnedig herrenÀ l’original : g h, in schirm göttlicher gnaden befolhende. Datum zuͦ GriffenseeLieu d’origine : , den 8. julii im 1570 jarDate : 08.07.1570.

Üwer, miner gnedigen herren, undertheniger diener, Hans Jacob RordorffPersonne : , vogt zuͦ GriffenseeLieu :

[p. 2]Saut de page [p. 3]Saut de page [p. 4]Saut de page
[Adresse au verso :] Den fromen, edlen, vesten, fürsichtigen, ersamen unnd wysen herren, burgermeister unnd rhat der stat ZürichLieu : Organisation : , minen gnedigen, lieben herren, ZürichLieu :
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :] b–den 8ten juliiAjout à la hauteur de la ligne par une autre main–b 1570Date : 08.07.1570
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :] GryffenseeLieu :
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :] Fürschlag eines undervogtes zu GryffenseeLieu : an Geörg DentzlersPersonne : seligenÀ l’original : sel stadt, 1570Date : 1570

Annotations

  1. Ajout dans la marge de gauche d’une main plus récente : Diser DëntzlerPersonne : wardts einhellig. Actum sambstags, den 8ten juliiDate : 08.07.1570, presentibusÀ l’original : pnt herr von ChaamPersonne : unnd beid rethOrganisation : .
  2. Ajout à la hauteur de la ligne par une autre main.