check_box_outline_blank zoom_in zoom_out
SSRQ ZH NF II/3 53-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 53-1

Licence : CC BY-NC-SA

Urteil in einem Streit über die Teilung von Bussgeldern zwischen dem Gerichtsherrn von Uster und dem Vogt von Greifensee

1514 juillet 13.

Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich beurkunden, dass ihr Bürger Batt von Bonstetten gegen sie geklagt habe, dass die Einnahmen in der Gerichtsherrschaft Uster aus Bussen von Freveln, Raufhändeln, Körperverletzungen, Gewaltdrohungen und Friedbrüchen zwischen ihm und dem Vogt der Herrschaft Greifensee geteilt werden müssen, während die Blutsgerichtsbarkeit allein der Stadt Zürich zusteht. So sei es seit jeher gewesen, auch zur Zeit seines verstorbenen Vaters Roll von Bonstetten. Auf seinen Wunsch hin wird Kundschaft aufgenommen bei den ehemaligen Vögten sowie bei weiteren Leuten, die sich 30 bis 50 Jahre zurück erinnern. Weil diese die Ansprüche Bonstettens bestätigen, urteilt der Rat, dass die Einkünfte weiterhin geteilt werden sollen, und stellt Bonstetten darüber die verlangte Urkunde aus. Die Aussteller siegeln mit dem Sekretsiegel.

  • Cote : StAZH C I, Nr. 2509
  • Date : 1514 juillet 13
  • Tradition : Original
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 30.0 × 14.0 (Plica : 3.0 cm)
  • 1 sceau :
    1. Stadt ZürichPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
  • Langue : allemand

  • Cote : StAZH A 123.1, Nr. 46
  • Date : 1514 juillet 13
  • Tradition : Entwurf (Doppelblatt)
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.5 × 32.0
  • Langue : allemand

Zwischen den Vögten von GreifenseeLieu : und dem Inhaber der Gerichtsherrschaft UsterLieu : kam es immer wieder zu Konflikten, beispielsweise über das Recht des Vogts, im UsterbachLieu : zu fischen (SSRQ ZH NF II/3 41-1, SSRQ ZH NF II/3 48-1 und SSRQ ZH NF II/3 50-1). Aber auch über die hier geregelte Aufteilung der Gerichtseinnahmen brach später erneut Streit aus (SSRQ ZH NF II/3 61-1). Vgl. Hürlimann 2000, S. 39 und 93.

Texte édité


Wir, der burgermeister und raͤt der statt Zu̍richLieu : Organisation : , thuͦnd kundt offennlich mit disem brief, als sich dann etlich irtung gehalten gehept hat
zwu̍schent uns an eim und am anndernteil dem edlen und vesten Batten von BonstettenPersonne : zuͦ UstryLieu : , unserm getru̍wen, lieben burger,
deßhalb das derselb von BonstettenPersonne : vermeint, was fraͤfel und buͦssen, schlahen, zucken, wunnden, fryd versagen, frydbru̍ch unnd
annders in den gerichten zuͦ UstryLieu : verfielint, das unser vogt zuͦ GryfenseLieu : in namen unser und er, genanter von BonstettenPersonne : , dieselben
mit einanndern straftind und das buͦßgelt, so davon gefiele, glichlich durch den banck hinweg on all su̍nndrung mit einandren
teiltind und teilen soͤlten, bis allein an das, so das bluͦt beruͦrti, gehorte unser statt, als von unser herschafft GryfenseLieu : wegen, wie
das von alterhar komen und vor och by ziten sins vatters, her Rollen von BonstettenPersonne : ritters seligen, also gebrucht weͣre, und aber
wir im desselben nit geston oder soͤlichs nachlassen wolten, und er sich sins fu̍rgebens kuntschafft erbot, die dann wir im
zuͦ verhoͤrren nachliessent.
Und als dieselb kontschafft vor uns gehoͤrt ist, namlich etlich unser altvoͤgt und annder, so vonn
dryßgPériode : 30 années, viertzgPériode : 40 années oder fu̍nftzig jarenPériode : 50 années har gedencken, das es also gebrucht syge und sy des gerichts ze UstryLieu : sigen geweßen, uss
den ursachen sy das wissind, als sy sagten by iren eiden, darumb sonnderlich geschworen haben, daruff wir uns erkent
und entschlossen, das der von BonstettenPersonne : mit siner gestellten und gehoͤrten kuntschafft so vil fu̍rbracht habe, das er dess
billich so ferr geniessen, das es nuhinfu̍r aber allso gebrucht werden soͤll, wie sin fu̍rgeben geweͣßen und das durch sin gestelte kuntschafft gesagt syge.
Soͤlicher erkantnus dann der von BonstettenPersonne : eins briefs begert, den wir im zegeben erkennt
und daran des zuͦ urkund unser statt secret insigel offenlich hencken lassen haben, der geben ist an donnstag vor sant MargrethenPersonne : tag nach Crists gepurt gezallt fu̍nftzehenhundert und viertzehen jarDate : 13.07.1514.
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
Von den buͦssen zuͦAjout au-dessus de la lignea UssterLieu : ,
1514Date : 01.01.1514 – 31.12.1514
[Note dorsale au verso par une main du XVIIIe siècle :]
Ingrossiert

Annotations

  1. Ajout au-dessus de la ligne.