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SSRQ ZH NF II/3 1-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 3: Die Landvogtei Greifensee, par Rainer Hugener

Citation : SSRQ ZH NF II/3 1-1

Licence : CC BY-NC-SA

Verpfändung der Herrschaft Greifensee an die Herren von Landenberg

1300 janvier 7. Zürich

Gräfin Elisabeth von Habsburg-Laufenburg, Frau von Rapperswil, beurkundet, dass sie aufgrund von Schulden mit Zustimmung ihres Gatten, des Grafen Rudolf von Habsburg-Laufenburg, und ihres Sohnes, des Grafen Werner von Homberg, die Herrschaft Greifensee und weitere Güter für fünf Jahre an den österreichischen Marschall Hermann von Landenberg und seinen gleichnamigen Sohn, den Kirchherrn von Staufen, verpfändet habe. Zur Herrschaft gehören die Burg und die Stadt Greifensee mitsamt dem See, die Höfe in Fällanden, Maur, Niederuster, Nossikon, Nänikon, Werrikon, Schwerzenbach, Hegnau und Hof, das Meieramt von Bertschikon und der Kirchensatz von Uster, der zum Laubishof gehört sowie die dortigen Gerichte, Twing und Bann. Der Wert des Pfandes beträgt 600 Mark Silber, wovon 500 Mark bezahlt werden. Die restlichen 100 Mark sollen dazu verwendet werden, bereits verpfändete Güter auszulösen. Weitere Kosten für allfällige Auslösungen können auf den Gesamtwert geschlagen werden. Mit Zustimmung der Gräfin und der Schiedsleute darf die Burg Greifensee für 50 Mark ausgebaut werden. Entsprechende Kosten dürfen ebenfalls zum Gesamtwert addiert werden. Schiedsleute sind Ritter Rüdger von Werdegg für die Gräfin und Ritter Hermann von Hohenlandenberg für den Marschall und seinen Sohn. Als gemeinsamer Schiedsmann amtiert Ritter Hugo von Breitenlandenberg. Ebenfalls verpfändet werden die Leute in Dübendorf sowie weitere Leute und Güter zwischen dem Hofbach und Wetzikon bis hinunter nach Kaiserstuhl und Baden, die zur Herrschaft Rapperswil gehören. Gemäss der Abmachung gelten Eigenleute und Eigengüter als verpfändet, während die Lehen an den Sohn des Marschalls sowie an die Ritter Johannes von Schönenberg und Hermann von Hohenlandenberg verliehen werden. Nicht in das Pfand eingeschlossen ist der Kirchensatz von Rümlang. Beim Kirchensatz von Uster bedingt sich die Gräfin aus, dass sie ihn in den kommenden fünf Jahren selber verleihen darf, falls die Kirche ledig wird. Danach fällt dieses Recht dem jeweiligen Eigentümer des Laubishofs zu. Falls die Gräfin die genannten Güter innerhalb der kommenden fünf Jahre verkaufen muss, soll sie sie niemandem anderen anbieten als dem Marschall, seinen Söhnen oder ihren Erben. Dafür werden fünf Schiedsleute benannt. Die Gräfin wählt die Ritter Ulrich von Schönenwerd und Rüdger von Werdegg, für die Landenberger stehen der Freiherr Hermann von Bonstetten der Jüngere sowie Johannes von Schönenberg ein. Als gemeinsamer Schiedsmann amtiert wiederum Hugo von Landenberg. Wenn die Gräfin das Pfand innerhalb von fünf Jahren nicht wieder auslöst, fällt der Kauf an den Marschall und seine Söhne. Der Kaufpreis wird dannzumal von der Mehrheit der fünf Schiedsleute festgelegt. Jede Partei kann ihre Schiedsleute nach eigenem Ermessen austauschen. Falls indessen der gemeinsam bestimmte Schiedsmann stirbt oder in die Ferne reist, sollen die übrigen vier Schiedsleute in Zürich zusammenkommen und innerhalb eines Monats einen Nachfolger bestimmen. Wenn der Marschall, seine Söhne oder ihre Erben die Güter nach fünf Jahren nicht zu den Konditionen der fünf Schiedsleute kaufen wollen, darf die Gräfin sie frei verkaufen. Wenn die Gräfin das Pfand innerhalb der kommenden fünf Jahre auslösen will, müssen ihr alle Güter und Leute übergeben werden. Dafür werden der Kirchherr von Bäretswil, Hermann von Landenberg, der gleichnamige Sohn des Marschalls, der bereits erwähnte Hermann von Bonstetten, der ebenfalls bereits erwähnte Rüdger von Werdegg sowie Ritter Johannes von Glarus als Bürgen eingesetzt. Die Bürgen schwören, dass sie sich bei einem Aufgebot durch die Gräfin oder ihre Erben in Zürich treffen, um die Auslösung des Pfandes innerhalb eines Monats zu vollstrecken. Wenn die Auslösung vor der Jahresmitte erfolgt, gehen die Einkünfte der Güter an die Gräfin, ansonsten an die Pfandnehmer. Während der kommenden fünf Jahre dienen die Einkünfte dem Marschall und seinem Sohn als Entschädigung für alles, was sie für die Gräfin getan haben oder noch tun werden. Zeugen: Rudolf von Habsburg, der Domkustos von Konstanz, Konrad Wiss, Heinrich Gnürser, Meister Ulrich Wolfleibsch und Nikolaus Marti, Chorherren am Grossmünster, Rudolf Mülner, Heinrich von Rümlang, Walter von Aarwangen und Ulrich Reich, Ritter, Burkhard von Liebegg, Johannes von Rumlikon und Nikolaus Krieg, Bürger von Zürich, Arnold Trutmann, Berchtold von Balm, Heinrich Ammann von Rapperswil, Ulrich der Heiden und andere. Neben der Gräfin siegeln ihr Gatte Rudolf von Habsburg-Laufenburg, ihr Sohn Werner von Homberg, Hermann von Landenberg, Kirchherr von Staufen, Hermann von Bonstetten, Landrichter im Thurgau, die Schiedsleute Ulrich von Schönenwerd, Rüdger von Werdegg, Johannes von Schönenberg und Hugo von Landenberg sowie die Bürgen Hermann von Landenberg, Kirchherr von Bäretswil, Rüdger von Werdegg und Johannes von Glarus.

  • Cote : StiASG Urk. GG2 T1a
  • Date : 1300 janvier 7
  • Tradition : Original (A 1)
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 52.0 × 66.0 (Plica : 4.5 cm)
  • 11 sceaux :
    1. Elisabeth von RapperswilPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    2. Rudolf von Habsburg-LaufenburgPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    3. Werner von HombergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    4. Hermann von Landenberg, Kirchherr von StaufenPersonne : , cire, ovale pointu, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    5. Hermann von Bonstetten, Landrichter im ThurgauPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, bien conservé
    6. Ulrich von SchönenwerdPersonne : , cire, triangulaire, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    7. Rüdger von WerdeggPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    8. Johannes von SchönenbergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    9. Hugo von LandenbergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    10. Hermann von Landenberg, Kirchherr von BäretswilPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    11. Johannes von GlarusPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
  • Langue : allemand
  • Edition
    • ChSG, Bd. 5, Nr. 2496
    • UBSG, Bd. 3, Nr. 1116
    • UBZH, Bd. 7, Nr. 2534
    Regest

  • Cote : StiASG Urk. GG2 T1b
  • Date : 1300 janvier 7
  • Tradition : Original (A 2)
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 55.0 × 67.0 (Plica : 4.5 cm)
  • 11 sceaux :
    1. Elisabeth von RapperswilPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    2. Rudolf von HabsburgPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    3. Werner von HombergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, endommagé
    4. Hermann von Landenberg, Kirchherr von StaufenPersonne : , cire, ovale pointu, attaché à une lanière en parchemin, bien conservé
    5. Hermann von Bonstetten, Landrichter im ThurgauPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, fragmentaire
    6. Ulrich von SchönenwerdPersonne : , cire, triangulaire, attaché à une lanière en parchemin, fragmentaire
    7. Rüdger von WerdeggPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, absent
    8. Johannes von SchönenbergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    9. Hugo von LandenbergPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    10. Hermann von Landenberg, Kirchherr von BäretswilPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
    11. Johannes von GlarusPersonne : , cire, rond, attaché à une lanière en parchemin, poli
  • Langue : allemand

Das Pfand wurde nicht mehr ausgelöst, sodass die Herrschaft GreifenseeLieu : im Besitz der Herren von LandenbergOrganisation : verblieb. Ab den 1360er Jahren geriet die Familie jedoch zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, weshalb sie sich gezwungen sah, einen grossen Teil ihrer Besitztümer abzustossen. GreifenseeLieu : wurde 1369 an einen Verwandten übergeben und von diesem an die Grafen von ToggenburgOrganisation : verkauft (SSRQ ZH NF II/3 4-1).

In der vorliegenden Verpfändungsurkunde werden erstmals die Umrisse der Herrschaft GreifenseeLieu : fassbar. Den Herrschaftsmittelpunkt bildeten Burg und Städtchen GreifenseeLieu : mit dem See, der damals noch «GlatseLieu : » genannt wurde. Des Weiteren gehörten die Höfe in FällandenLieu : , MaurLieu : , NiederusterLieu : , NossikonLieu : , NänikonLieu : , WerrikonLieu : , SchwerzenbachLieu : und HegnauLieu : sowie verstreute Güter, Rechte und Eigenleute in DübendorfLieu : und im Zürcher OberlandLieu : dazu. Eine besondere Rolle kam dem LaubishofLieu : in UsterLieu : zu, weil mit diesem das Patronat über die dortige Pfarrkirche verbunden war, zu der auch GreifenseeLieu : kirchlich gehörte.

Gemäss einem Verzeichnis aus den 1320er Jahren waren die Vogteien MaurLieu : , FällandenLieu : , UsterLieu : , WinikonLieu : und OberusterLieu : sowie die Höfe in IrgenhausenLieu : , AuslikonLieu : und LindauLieu : Lehen von RapperswilOrganisation : , während die halben Vogteien über UessikonLieu : und AuslikonLieu : von HabsburgOrganisation : verliehen wurden (UBZH, Bd. 12, Nr. 4006 b; das Original galt lange als verschollen, findet sich heute aber im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abteilung Generallandesarchiv Karlsruhe 9, Nr. 1269).

Genauer beschrieben werden die Einküfte und Rechte der Herrschaft GreifenseeLieu : anlässlich des Verkaufs im Jahr 1369 sowie im Urbar von 1416 (SSRQ ZH NF II/3 11-1).

Texte édité


Wir, Elizabethe, grevenne von Habsburch unt frowe ze RaprechtswilePersonne : , ku̍nden allen, die disen brief sehent alde hoͤrent lesen, dc wir mit grave Ruͦdolfs von HabsburchPersonne : , u̍nsers wirtes, hant, gunst, ortfru̍mde unt willen unt mit der hant, willen unt gunst unt ortfru̍mde grave Wernhers von HonberchPersonne : , u̍nsers su̍ns, durch dc, dc wir grôssen unt schedelichen schaden verkemen, den wir
han von gu̍lte, so wir gelten sun, gesezzet han ze rechtem phande GrifenseLieu : die burg unt die stat mit dem sewe, dem man sprichet GlatseLieu : , unt mit dien hoͤven, die hienach geschriben sint, ze VellandenLieu : ,
ze MureLieu : , ze Nideren UstreLieu : , unt mit dem hove ze UstreLieu : , dem man sprichet LoͧbishofLieu : , in den der chilchen saz ze UstreLieu : hoͤret,1 unt mit dien hoͤven ze NossinchonLieu : , ze NenninchonLieu : , ze WerinchonLieu : , ze
SwerzenbachLieu : , ze HegenoweLieu : , ze HoveLieu : , unt mit der meier guͦte von BerssinchonLieu : mit akern, mit wisen, mit holze, mit velde, mit getwinge, mit banne, mit gerichten, mit lu̍ten, mit guͦte unt mit
allem dem, so ze der burg unt der stat unt zu dien vorgeschriben hoͤven hoͤret unt alse wirs unt u̍nser vordem har hein bracht, hern Herman von LandenberchPersonne : , marchschal ze OͤsterrichLieu : ,
unt hern HermanPersonne : , sinem sune, kilchherren ze StoͧffenLieu : , unverscheidenlich umb sechs hundert march gutes silbers Zu̍richUnité monétaire : 600 marc de Zurich gewicht dise noͤchsten fu̍nf jarPériode : 5 années, unt siien der gewert elleklich fu̍nfhundert marke silbersUnité monétaire : 500 marc , mit hundert markenUnité monétaire : 100 marc sun siu̍ lidigen unt loͤsen du̍ guͤter, du̍ versezzet sint von dien vorgeschribenen hoͤven unde guͤtern, so verre die hundert marchUnité monétaire : 100 marc gereichen mugen, unt
swa si fu̍rbc danne umb die hundert markUnité monétaire : 100 marc du̍ versasten guͤter lôsten mit unser wissent unt willen, so vil tu̍rer sun inen du̍ vorgenanden guͤter stan.
Oͧch sin wir mit inen u̍ber ein komen, dc si
fu̍nfzeg marchUnité monétaire : 50 marc verbuwen sun an dc hu̍s ze GrifenseLieu : , ob si wellent, unt ob si dc tuͤnde werdent, dc sun si tuͦn mit u̍nserre unt mit zeweierQuantité : 2 schidmanne unt eins obermannes wissende, unt swes die drieQuantité : 3
alt der mere teil u̍ber ein koment, des man da ze buwen bedurfe, dc sun siu̍ buwen, unt swc si da verbuwent nach der schidelu̍te ordenunge, so vil me sun inen du̍ vorgenanden phender stan. Unt sint dis die schidelu̍te: u̍nser schidman ist her Ruͤdege von WerdeggePersonne : , ritter, ir schidman ist her Herman von der HohenlandenberchPersonne : , ritter, dem gemein man ist her Hug von LandenberchPersonne : , ritter. Unt were aber, dc
ir deheine hie zuͦ dehein weg unnu̍z wurde, den sol man enderen mit allen gedingen, als man die schidlu̍t enderen sol, die hienach umb ein andern scheit geschriben stant.
Wir hein oͧch inen gesezzet die lu̍te ze beiden
TuͤbelndorfenLieu : , die u̍nser herschaft ze RaprechtswileLieu : anhoͤrent, unt alle die lu̍te unt du̍ guͤter, die niderthalb dem HofbacheLieu : sint unz an WezzinchonLieu : unt abe unz an KeiserstuͦlLieu : unt an BadenLieu : unt wider
uf unz an HofbachLieu : , als der wasserruns gat von EggebergLieu : abe unz in GlatseLieu : , die die herschaft von RaprechtswileLieu : an hoͤrrent unt die du̍ selb herschaft unz har het bracht. Wir sin oͧch mit
dem marchschal unt sinem sune u̍berein komen, swc der vorgeschriben lu̍ten unt guͤtern eigen sint, dc die phant sun sin, unt swc der lu̍ten unt der guͤtern lehen ist, dc hein wir verlu̍wen ze rechtem lehen
hern HermanPersonne : , des marchschals sun dem vorgenanden, hern Johans von SchoͤnenbergPersonne : unt dem vorgenanden hern Herman von der Hohen LandenberchPersonne : , rittern.
Oͧch hein wir u̍nsselben u̍sbehebt der chilchen saz
ze Ru̍mlangLieu : mit allem rechte, wan der selben chilchen saz sol nicht hoͤren in die phantschaz.
Wir hein oͧch u̍ns selben u̍s behebt der chilchen saz ze UstreLieu : , also dc wir die lihen sun ze dem ersten male,
ob si lidig wirt in disen noͤsten fu̍nf jarenPériode : 5 années, unt wirt si dar nach lidig, swer denne LoͧbishofLieu : het, in den der selben chilchen saz hoͤret, der sol si lihen.
Oͧch hein wir gelopt, ob wir disu̍ vorgeschriben
guͤter verkoͧffen muͦssen alde wellen in dien vorgenanden fu̍nf jarenPériode : 5 années, dc wir siu̍ nieman ze koͧffen geben wan dem marchschal unt sinen su̍nen alt ir erben, also dc es an vierQuantité : 4 mannen sol stan unt an einem
gemeinen, unt swes die fu̍nfeQuantité : 5 alt der mere teil under inen u̍ber ein koment in koͧffes wis, dc sun wir stete han gegen inen unt volfuͤren. U̍nser schidlu̍te sint her Uͦlrich von SchoͤnenwertPersonne : , her Ruͤdege
von Werdegge
Personne :
, rittere. Des marschals unt sines su̍nes schidlu̍t sint her Herman frie von Boͧnstetten der jungerPersonne : unt her Johans von SchoͤnenbergPersonne : , rittere. Der gemein man ist her Hug von LandenbergPersonne : , ritter. Unt hein die fu̍nfeQuantité : 5 gesworren zen heiligen, dc si den koͧf usrichten âne alle geverde, als si sich versehen, dc beiden teilen recht geschehe.
Wer oͧch, dc wir alt u̍nser erben in disen fu̍nf
jaren
Période : 5 années
du̍ selben phender nicht wider an u̍ns lôsten, unt ob wir dirre selben gelu̍bde vergêssen, also dc wir du̍ vorgenanden guͤter anderswar verkoͧften alt dekeinen weg enphromten, so sol der koͧf gevallen sin dem marchschal unt sinen su̍nen dar nach, als die fu̍nfeQuantité : 5 alt der mere teil under inen u̍ber ein koment.
Wer oͧch, dc wir dc phant nicht lôsten in disen fu̍nf jarenPériode : 5 années, so ist dem marchschal unt
sinen su̍nen der koͧf gevallen, also ob siu̍ als vil silbers geben wellent, als die fu̍nveQuantité : 5 alt der mer teil under inen u̍ber ein koment.
Wer oͧch, dc der schidlu̍ten keine verdurbe alt siech wurde alt kein weg
dem scheide unnu̍tz were alt ob dewederem teile sine schidlu̍te nicht wol gevielen, so mag jetweder teil sin schidelu̍te enderen. Unt ist, dc si geendert werdent alle alt deheine under inen, so sun die geenderten
bi ir eide sich binden alles, des die gebunden sint, an der stat si genomen werdent, unt sol gemeine man stête beliben.
Wer aber, dc der gemein man verdurbe alt u̍sserent landes were alt swelen weg er dem
scheide unnu̍tz wurde, so wir du̍ phender verkoͧffen wolten, so sun sich die viereQuantité : 4 antwu̍rten Zu̍richLieu : in recht giselschaft in es offennen wirtes hus dar nach in acht tagenPériode : 8 jours, so siu̍ ermant werdent. Unt sun bi
ir eide, den siu̍ gesworren hant, inrent einem manotPériode : 1 mois dem noͤchsten einen gemeinen man nemen, âne geverde.
Wer oͧch, dc der marchschal alt sin sun alt beide mit ein andern alt ir erben nicht du̍ vorgeschriben
guͤter choͧffen wolten, als die fu̍nveQuantité : 5 alt der mere teil under inen uber ein weren komen, so mugen wir unt sun du̍ guͤter verkoͧffen, swa wir wellen, unt sun u̍ns dar an nicht irren, unt sun inen ir silber
geben elleklich, als du̍ guͤter danne stant.
Swenne oͧch wir alt u̍nser erben du̍ guͤter an u̍ns loͤsen wellen in disen noͤchsten fu̍nf jarenPériode : 5 années, so sol der marchschal unt sin sun HermanPersonne : alt swer du̍ guͤter ze ir
wegen hat, u̍ns burg unt stat unt du̍ guͤter wider entwu̍rten ellekliche, eigen unt lehen, lu̍t unt guͦt, in allem rechte, als oͧch wirs gesezzet hein, unt sint u̍ns dar umb ze troͤsteren gegeben her Herman von LandenberchPersonne : , chilchherre ze BeroltswileLieu : , her HermanPersonne : , des marchschals sun der vorgenande, her Herman der junge von BoͧnstettenPersonne : , her Ruͤdege von WerdeggePersonne : die vorgenanden unt
her Johans von ClarusPersonne : , ritter, unt hein die troͤster gesworren ze dien heiligen, die vorgeschriben widerentwurtunge des phandes ze volfuͤrrenne.
Unt were, dc siu̍ herumb ermant wurden von
u̍ns alt von u̍nseren erben, so sun siu̍ sich dar nach in acht tagenPériode : 8 jours, so siu̍ von unserem botten ermant werdent, sich Zu̍richLieu : in recht giselschaft in es offennen wirtes hu̍s entwu̍rten nach der stat gewonheit, unz
dc es volfuͤrt wirt.
Wer aber, dc ir keine, so er sich in giselschaft geantwurte, sin selbes anderswa bedorfte, âne geverde, der sol u̍ns ein wirt Zu̍richLieu : gewinnen, da wir ein andern an sin stat legen, unz dc er selbe
die giselschaft behalte. Oͧch het her Johans von ClarusPersonne : im selben behebt, ob er von der stat Zu̍richLieu : vert unt sin selbes anderswa, âne geverde, bedarf, so sol er u̍ns die wile nicht ein wirt gewinnen.
Wer
oͧch, dc der vorgenanden troͤstern keine verdurbe, ê du̍ vorgeschriben widerantwu̍rtenge volbracht wurde, so sun die lebenden troͤster bi dem eide, so siu̍ gesworren hant, sich Zu̍richLieu : entwu̍rten in giselschaft,
als da vorgeschriben stat, dar nach in einem manotPériode : 1 mois, so siu̍ ermant werdent, unt sun bi dem selben eide ein andern als guͦten geben zuͦ inen.
Unt ist dc, dc wir disu̍ guͤter loͤsen vor sant JohansPersonne : dultDate : 24. juin (délai), so belibent
u̍ns der nuz des jars von dien selben guͤtern. Unt loͤsen wir siu̍ aber nach sant JohansPersonne : dultDate : 24. juin (délai), so belibet inen alt ir erben der nuz von dem jare.
Oͧch wellen wir, dc der marchschal unt sin sun, der
vorgenande, alle die gu̍lte unt die nu̍zze, die von der vorgeschriben phantschaft koment, nemen disu̍ nechsten fu̍nf jarPériode : 5 années, unt geben inen die selben nu̍zze dise vorgeschriben fu̍nf jarPériode : 5 années durch die dienste, so si
u̍ns hein getan, unt dingen, dc si noch tuͤent werden, unt enzihen u̍ns fu̍r uns unt u̍nser erben aller der ansprahe, so wir jemer gewinnen moͤchten umb dis vorgeschriben nu̍zze gegen inen unt ir erben,
unt loben an disem brieve, dc wir si dar umb niemer angesprechen sun an geistlichem a gerichte noch an weltlichem.
Unt dc alles, dc hie vor geschriben stat, stête unt veste belibe, unt dc wir
noch die vorgenanden graven hie wider niemer komen noch tuͤgen an geistlichem noch an weltlichem gerichte mit worten noch mit werchen, des hein wir unt u̍nser sun, grave WernherPersonne : , fu̍r u̍ns
unt u̍nser erben unt grave RuͦdolfPersonne : , u̍nser wirt, fu̍r sich selben gesworren ze den heiligen.
Unt dc dis alles war ist, so geben wir disen brief besigelt mit u̍nserem, unsers wirtes unt u̍nsers suns der vorgenanden, hern HermansPersonne : des marchschals suns des vorgenanden, hern Hermans des jungen von BoͧnstettenPersonne : des lantrichters in TurgoweLieu : des vorgenanden,
mit der schidmannen unt des gemeinen mannes unt mit der troster ingesigeln zwivaltenQuantité : 2 besigelt ze einem offennen urku̍nt der vorgeschriben dingen.
Dis geschach unt wart disu̍ phantschaft
volbracht unt dir brief geben Zu̍richLieu d’origine : an des richs strasse bi dem mu̍nster der probsteiLieu : vor Johans des SchuphersPersonne : hu̍s in dem jare, do man von gottes geburt zalte zwelfhundert unt
nu̍nzeg jar unt dar nach in dem cehendem jare, mornendes nach dem zwelften tage nach wiennacht, do indictindictio wc du̍ tricende
Date : 07.01.1300
, unt waren da zegegen dise nachgeschoben gezu̍ge: her Ruͦdolf, der chuster von ChostenzePersonne : , her Chuͦnrat der WissoPersonne : , her Heinrich der Gnu̍rserPersonne : , meister Uͦlrich WolfleipschPersonne : , her Nicolaus MartiPersonne : , chorherren von Zu̍richLieu : , her Ruͦdolf der Mu̍lnerPersonne : ,
her Heinrich von Ru̍mlanchPersonne : , ritter von Zu̍richLieu : , her Walther von ArwangenPersonne : , her Uͦlrich der RichePersonne : , ritter, Burchart von LiebeggePersonne : , Johans von RumlinchonPersonne : , Nicolaus KriegPersonne : , burger von Zu̍richLieu : , Arnolt Tru̍tmanPersonne : , Berchtolt von BalbePersonne : , Heinrich der AmmanPersonne : von RaprechtswileLieu : , Uͦlrich der HeidenPersonne : unt ander biderbe lu̍t genuͦge.
Wir, grave Ruͦdolf von HabspurchPersonne : der vorgenande, verjehen offenlich an disem brieve, das alles das, das hievorgeschriben stat, beschehen ist mit u̍nser hant, willen unt gunst, unt dar umb so henken
wir u̍nser ingesigel an disen brief durch die bette u̍nser frowen der vorgenanden unt graven WernhersPersonne : , ir suns, zeim offennem urku̍nde der vorgeschriben dinge in dien vorgeschribnen stat, jare,
tag unt indictione.
Wir, grave WernherPersonne : der vorgenande, verjehen offenlich an disem brieve, swc da vorgeschriben ist, dc dc geschehen ist mit u̍nser hant, willen unt gunst, unt dar umb so henken wir u̍nser ingesigel
an disen brief ze einem offennem urku̍nde der vorgeschriben dinge in dien vorgenempten stat, jare, tage unt indictindictione.
Ich, her HermanPersonne : , chilchherre ze StoͧffenLieu : der vorgenande, vergihe offenlich an disem brieve, swas da vorgeschriben ist, das das geschehen ist, als da vorgeschriben stat, unt loben es ze volfuͤrrene unt
han des gesworn ze den heiligen für mich unt min bruͦdere, unt dar umb so henke ich min ingesigel an disen brief ze einem offennem urku̍nde in dien vorgenanden stat, jare, tag unt indictione.
Wir, her Herman von BoͧnstettenPersonne : der vorgenande, lantrichter in TurgoweLieu : , schideman unt troͤster in dirre vorgeschriben phandunge, vergehen offenlich an disem brieve, dc alles, das hie vorgeschriben
von u̍ns stat, war ist, unt hein gesworren ze dien heiligen, dc wir das sun tuͦn unt volfuͤren, unt dar umbe unt sunderlich dur minr frowen der vorgenanden unt ir suns, grave WernhersPersonne : ,
bette henken wir u̍nser lantgericht ingesigel an disen brief ze einem offennem urku̍nde der vorgeschriben dingen in dien vorgenenten stat, jare, tage unt indictindictione.
Wir, die vorgenanden schidlu̍te, her Uͦlrich von SchoͤnenwertPersonne : , her Ruͤdege von WerdeggePersonne : , her Johans von SchoͤnenberchPersonne : unt her Hug von LandenberchPersonne : gemeine, verjehen offenlich an disem brieve, dc alles, das
da vorgeschriben stat von u̍ns, war ist, unt binden uns an disem brieve, das selbe ding volfuͤrenne, ob es an u̍ns bracht wirt, unt hein des gesworren zen heiligen, unt dar umbe so henken wir
u̍nsere ingesigel an disen brief ze einem offennem urku̍nde des vorgeschriben dinges in dien vorgenenten stat, jare, tage unt indictindictione.
Wir, die vorgenanden troͤster, her Herman von LandenberchPersonne : , chilchherre ze BeroltswileLieu : , her Ruͤdege von WerdeggePersonne : unt her Johans von ClarusPersonne : , vergehen offenlich an disem brieve, das alles, das
da vorgeschriben stat von u̍ns, war ist, unt binden u̍ns an disem brieve ze volbringenne, dc wir volfuͤrren unt volbringen sun, unt hein des gesworren zen heiligen, unt dar umbe
so henken wir u̍nser ingesigel an disen brief ze einem offennem urkunde der vorgeschriben dinge in dien vorgenanden stat, jare, tage unt indictindictione.
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Minr vrowen
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Grave RRuͦdolfPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Grave WernWernherPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von StoͧfenPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von BoͧnstettenPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von SchoͤnnenwertPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von WerdeggePersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von SchoͤnnenbergPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Her Hug von LandenbergPersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von BeroltswilePersonne :
[Annotation d’un sceau sur la plica :] Von GlarusPersonne :
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVe siècle :]
Gehörent in die lang trucken,
TogenburgOrganisation : .
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
Anno 1219Date : 1219Correction d’une main plus récente à la hauteur de la ligne : 1300Date : 1300b

Annotations

  1. Suppression : unt.
  2. Correction d’une main plus récente à la hauteur de la ligne : 1300Date : 1300.
  1. Beim Verkauf der Herrschaft GreifenseeLieu : im Jahr 1369 war der LaubishofLieu : in UsterLieu : mit dem zugehörigen Kirchensatz nicht eingeschlossen (SSRQ ZH NF II/3 4-1).