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SSRQ ZH NF II/11 27-1

Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, I. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons Zürich. Neue Folge. Zweiter Teil: Rechte der Landschaft. Band 11: Die Obervogteien um die Stadt Zürich, par Ariane Huber Hernández et Michael Nadig

Citation : SSRQ ZH NF II/11 27-1

Licence : CC BY-NC-SA

Vereinbarung über die Nutzung des Weidelandes vom Ilanzhof

1441 novembre 7 – 16.

Es wird in Ergänzung zum Erblehenvertrag zwischen dem Heiliggeistspital von Zürich und der Wacht Unterstrass vereinbart, dass der Ilanzhof, der ein Erblehen des Spitals ist, samt Baumgarten und 5 Juchart Acker, genannt die Bünten, von den Leuten von Unterstrass unbebaut bleiben soll. Die in Unterstrass Ansässigen sollen ferner höchstens drei Kühe und ein Kalb auf die Weide lassen. Wer mehr Vieh auf die Weide treiben will, hat sich mit der Wacht über einen Zins zu einigen. Es ist weiter verboten, Schindvieh, das abgetan werden muss, oder Zugvieh (Pferde oder Rinder) weiden zu lassen. Ausserdem soll mit den Gebrüdern Hans und Konrad Keller, Inhaber des Fallenden Brunnens, eines Hofs der Chorherren des Grossmünsterstifts, keine Nutzungsgemeinschaft betreffend die Weiden bestehen.

  • Cote : StAZH C I, Nr. 3113
  • Date : 1441 novembre 7 – 16 (Datierung aufgrund von StAZH W I 1, Nr. 2419 (Insert 1) und StAZH W I 1, Nr. 2427 sowie diverser anderer Erblehensverträge unter gleichem Datum)
  • Tradition : Aufzeichnung (Einzelblatt)
  • Support d’écriture : Pergament
  • Dimensions l × h (cm) : 25.0 × 27.0
  • Langue : allemand
  • Regest

  • Cote : StAZH C I, zu Nr. 3114 (r)
  • Date : 1441 novembre 7 – 16
  • Tradition : Entwurf
  • Support d’écriture : Papier
  • Dimensions l × h (cm) : 21.5 × 29.0
  • Langue : allemand

Das Weideland vom IlanzhofLieu : brauchten die Angehörigen der Wacht UnterstrassOrganisation : als Allmend und bezahlten dem Heiliggeistspital von ZürichLieu : Organisation : dafür einen jährlichen Erblehenzins (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 26); auch die städtischen Allmendbenutzer hatten sich an den Kosten zu beteiligen (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 30).

Die vorliegende Vereinbarung wird kurz nach der Verleihung durch das SpitalOrganisation : am 7. November 1441Date : 07.11.1441 festgehalten worden sein, spätestens aber im Zusammenhang mit der Weiterverleihung diverser Güter an Angehörige der Wacht am 16. NovemberDate : 16.11.1441 des gleichen Jahres (StAZH W I 1, Nr. 2427; Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8736; für weitere unter demselben Datum entstandene Erblehenverträge vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 8737-8745). Das Gleiche gilt für das von gleicher Hand stammende Verzeichnis der Inhaber der Erblehengüter und deren geschuldetem Zins an die Wacht UnterstrassOrganisation : zuhanden des SpitalsOrganisation : (StAZH C I, Nr. 3114).

Texte édité


Umb dise nachgeschriben stuck und artickel haut sich die
wacht an der Undern StrǎszLieu : Organisation : einhellenklich geeinbaͤrt, dz
es daby nun und ewenklich beliben, bestǎn und als
krefftenklich gehalten werden sol, als ob es in dem
hopt brieff1 geschriben und begriffen stuͤnd, ǎne allen
intrag.

a–
An dem ersten das deheiner, so in der wacht sesshafft ist oder wirt, uff die hofstatt, daruff dz hus stuͦnd, dz
man nempt Villantz HofLieu : , uff den bomgarten daby und uff die fu̍nf juchart ackersMesure de superficie : 5 poses , nempt man
die Bu̍ntenLieu : , kein behusung niemer mer tuͦn noch daruff hushablich sin sol, denn soͤliche guͤter mitnamen ewenklich unbehuset beliben soͤllent, nǎch dem und das gar eigenlich verkomen und versehen ist.
Suppression par biffage d’une main plus récente
–a
b–An dem ersten,Correction d’une main plus récente à la hauteur de la ligne, remplace : Es–bc sol ouch ein yegklicher, so d der vorgenanten wacht e ist oder wirt, niemermer vichs in die weid des
Villantz HofLieu : laussen gǎn noch darin schlahen, denn dryQuantité : 3 kuͤyen uff das groͤst und einQuantité : 1 kalb darzuͦ, ob
einer wil, und nitt mer, ungevaurlich. Doch ob einer mer vichs, denn yetzbenempt ist, in die weid
woͤlt laussen gǎn, so sol er darumb mit der wacht verkomen, was er davon ze zins geben oder
ze tuͦnd pflichtig sin soͤlle. Daby sol es denn aber beliben ǎne intrag.
Ouch so sol mit namen dehein schind vich noch zu̍gig vich, es syend ross oder rinder, keins ußgenomen,
in noch uff die weid, als ob stǎt, niemermer gǎn noch komen, denn das gentzlich hindan gesu̍ndert,
ußgesetzt und verbotten ist, nun und ewenklich.2
Und wie wol denn HannsPersonne : und Cuͦnrat die KellerPersonne : , gebruͦder, sesshafft zuͦ dem Vallenden BrunnenLieu : ,3 ouch
in dem hoͧptbrieff, als die wacht mit dem spitaulOrganisation : von des Villantz HofLieu : wegen verkomen ist, begriffen
sint, nach wysung desselben brieffs, so soͤllent doch dieselben KellerOrganisation : , iro erben noch dehein iro nachkomen, so der chorherrenOrganisation : hof zuͦ dem Vallenden BrunnenLieu : yemer innhaͧnd, mit irem vich dehein weidgenoßammi in iro weid des Villantz HofLieu : , als ob stǎt, niemer haben noch gewinnen, denn si
daran unbeku̍mbert laussen. Des glich sol die wacht mit irem vich ouch dehein weidgenossammy
haben noch gewinnen in der chorherrenOrganisation : hof weid zuͦ dem Vallenden BrunnenLieu : , sunder die KellerOrganisation : , iro
erben und nǎchkomen daran ungeyert laussen, alles nun und zuͦ ewigen ziten, alle boͤs fu̍nd herinn
hindan gesetzt.
[fol. v]Saut de page
[Note dorsale au verso par une main du XVIe siècle :]
Wacht an der Undern StrasLieu : Organisation :

Annotations

  1. Suppression par biffage d’une main plus récente.
  2. Correction d’une main plus récente à la hauteur de la ligne, remplace : Es.
  3. Ajout au-dessus de la ligne d’une main plus récente : so.
  4. Ajout au-dessus de la ligne d’une main plus récente : in.
  5. Ajout au-dessus de la ligne d’une main plus récente : sesshaft.
  1. SSRQ ZH NF II/11, Nr. 26.
  2. Zum Verbot von Schindvieh, das abgetan werden muss, vgl. auch die Rechte des GrossmünsterstiftsOrganisation : in FlunternLieu : (SSRQ ZH NF II/11, Nr. 24, Art. 37).
  3. Die Gebrüder KellerOrganisation : sind im Zinsverzeichnis als Inhaber von 12 Juchart Acker, genannt Äussere BreiteLieu : , aufgeführt (StAZH C I, Nr. 3114).